Cover des Buches Der Tod ist ein bleibender Schaden (ISBN: 9783471350737)
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Rezension zu Der Tod ist ein bleibender Schaden von Eoin Colfer

Rezension zu "Der Tod ist ein bleibender Schaden" von Eoin Colfer

von DieBuchkolumnistin vor 12 Jahren

Rezension

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DieBuchkolumnistinvor 12 Jahren
"Die Grundausbildung bei der Armee ist ein bisschen wie Schule. Man lernt einen Haufen Schrott, den man nie wieder braucht, nur nicht das, was einem das Leben retten könnte. Fünfundzwanzig Jahre lang schlage ich jetzt schon Leuten die Schädel ein, und nicht ein einziges Mal haben mir picobello polierte Schuhe oder ein einwandfrei aufgeräumter Spind was gebracht." Daniel McEvoy haut so schnell nichts um. Nach zwölf Jahren bei der Armee und vielen weiteren Jahren im gesellschaftlichen Untergrund in Cloisters - einem eher unansehnlichen Ort in New Jersey - weiß er genau, dass er mit dem Großteil der Menschheit eigentlich lieber nichts zu tun haben möchte. Aber es kommt eben stets anders, als man so denkt. Gerade, als er sich ein ruhiges Leben mit Hostess Connie vorstellen könnte und eigentlich nur noch seine Ruhe will, gerät er plötzlich in Schwierigkeiten. Innerhalb von wenigen Stunden tötet er den Handlanger eines stadtbekannten Gangsterbosses, schlägt sich mit einem Anwalt und Connie wird ermordet vor ihrem Club aufgefunden. Bevor Dan von der Polizei erwischt wird, wird er lieber selbst aktiv und hinterlässt eine blutige Fährte, bei dem ihm sein verschwundener Schönheitschirurg Zeb mentale Hilfe leistet .... Mit "Der Tod ist ein bleibender Schaden" startet Bestsellerautor Eoin Colfer eine neue Reihe und hat sich als Hauptperson den sowohl sympathischen als auch leicht durchgedrehten Iren Daniel McEvoy ausgesucht. Dieser ist ein typischer Held der hardboiled-Krimis: aussen hart und innen zart. Er schlägt sich ohne weiteres Zucken mit der halben Mafia und wird beim Anblick von schönen Frauen butterweich, um dann trotzdem nach verschwitzten Nächten wieder einsam weiterzuziehen. Es gibt viel zu lachen in diesem Krimi und keine Leiche bleibt ungesühnt, dennoch war mir die Handlung selbst zu flach. Innerhalb von wenigen Tagen stolpert die Hauptperson über einen kriminellen Höhepunkt nach dem nächsten und dennoch mag keine richtige Spannung aufkommen. Selbst Dan mag man trotz Flashbacks aus seiner Armeezeit den harten Typen nicht so richtig abnehmen, die ständigen Sorgen um seine letzten Haartransplantation tun da ihr Übriges. Und obwohl man manchen Lesern wohl mit der Ankündigung, dass dieses Buch allerhöchstens erst ab 16 Jahren verkauft werden darf, locken will, so geht es im Roman dann weder kriminell noch sexuell dementsprechend zur Sache. Schade, denn Eoin Colfer hätte hier wesentlich mehr draus machen können - sollte aber in Zukunft vielleicht doch wieder bei den Jugendbüchern bleiben. Der Titel verspricht viel - hält aber wenig und so sollte man, wenn man bei hardboiled-Krimis mehr als nette Unterhaltung erwartet, dann doch lieber z.B. Josh Bazell lesen.
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