Eowyn Ivey

 4,4 Sterne bei 440 Bewertungen
Autorin von Das Schneemädchen, Das Leuchten am Rand der Welt und weiteren Büchern.
Autorenbild von Eowyn Ivey (© Stephen Nowers)

Lebenslauf

Benannt nach einer Figur aus J. R. R. Tolkiens berühmten Werk "Der Herr der Ringe" kam Eowyn Ivey am 07.02.1973 in Alaska zur Welt. Dort lebt sie noch heute gemeinsam mit ihrem Mann und zwei Töchtern. Die Schriftstellerin studierte Journalismus und kreatives Schreiben an der Western Washington University und der University of Alaska und war zehn Jahre lang als preisgekrönte Redakteurin bei der Frontiersman Newspaper tätig. Heute arbeitet sie Buchhändlerin bei dem unanhängigen Buchladen Fireside Books. Mit "Das Schneemädchen" erscheint 2012 Eowyn Iveys Debütroman, der bereits in elf Sprachen übersetzt wurde, auch in deutscher Sprache,

Alle Bücher von Eowyn Ivey

Cover des Buches Das Schneemädchen (ISBN: 9783499258220)

Das Schneemädchen

 (362)
Erschienen am 02.12.2013
Cover des Buches Das Leuchten am Rand der Welt (ISBN: 9783499290541)

Das Leuchten am Rand der Welt

 (31)
Erschienen am 25.09.2018
Cover des Buches Das Schneemädchen (ISBN: 9783899644692)

Das Schneemädchen

 (13)
Erschienen am 22.10.2012
Cover des Buches Das Schneemädchen (ISBN: B00IA5D0V8)

Das Schneemädchen

 (2)
Erschienen am 06.02.2014
Cover des Buches The Snow Child (ISBN: 9780755380534)

The Snow Child

 (20)
Erschienen am 06.11.2012
Cover des Buches To the Bright Edge of the World (ISBN: 9781472208620)

To the Bright Edge of the World

 (10)
Erschienen am 04.05.2017
Cover des Buches To the Bright Edge of the World: A Novel (ISBN: 9780316242837)

To the Bright Edge of the World: A Novel

 (2)
Erschienen am 29.08.2017

Neue Rezensionen zu Eowyn Ivey

Cover des Buches Das Schneemädchen (ISBN: 9783899644692)
Briggss avatar

Rezension zu "Das Schneemädchen" von Eowyn Ivey

Schnee, ein Mädchen und mehrere Leben
Briggsvor 6 Monaten

Der Beginn mutet märchenhaft an. Mabel und Jack leben in Alaska, kämpfen gegen den Winter, die Unwirtlichkeit der Gegend und versuchen, nicht an ihrer Kinderlosigkeit zu verzweifeln.

Nachdem sie an einem schönen gemeinsamen Tag eine kleine Figur aus Schnee bastelten, entdecken sie am Waldrand ein kleines Mädchen, das die Handschuhe und die Mütze der inzwischen geschmolzenen Figur trägt: Ein Zeichen?

Das Mädchen nähert sich ihnen allmählich und verändert ihre Welt. Trugbild? Wirklichkeit?

Der Start ins Buch fesselt sofort. Beim ersten Hörversuch kam ich mit der sanften Lesweise Doris Wolters' nicht gut zurecht. Ein paar Wochen später gehört das Buch genauso gelesen und zieht mich in seinen Bann. Jacks und Mabels Leben geht weiter und verändert sich; Der Ton verändert sich, passend zu der veränderten Haltung von Mabel. Faszinierend!
Ich war ganz entführt in diese Welt, in der Wichtigkeiten sich verlagern, die Natur sprachlich wunderbar eingefangen ist, in der innige, durchaus auch traurige Momente mich in den Bann zogen.

Cover des Buches The Snow Child (ISBN: 9780316175661)
SiColliers avatar

Rezension zu "The Snow Child" von Eowyn Ivey

Hartes Leben in rauher Wildnis
SiColliervor einem Jahr

Meine Meinung

 

Es ist eine Weile her, daß ich dieses Buch ausgelesen habe, und daran mag man ersehen, daß mir eine Rezension nicht leicht fällt, da ich etwas zwiegespalten bin. Das Buch hat mir gefallen, keine Frage. Und dennoch hat es mich etwas unzufrieden zurück gelassen, so daß ich mir immer noch nicht über meine endgültige Meinung im Klaren bin. Das Problem dabei ist: um das zu begründen, müßte ich das Ende verraten, denn damit hängt es zusammen.

 

Die (bisher) beiden Bücher der Autorin habe ich in umgekehrter Reihenfolge gelesen, also ihr zweites zuerst. Vielleicht war das ungünstig, denn für mich ist ihr zweites deutlich besser und ausgereifter als dieses hier, insofern waren meine Erwartungen sehr hoch. Was die prinzipielle Handlung und vor allem die Erzählweise betrifft, wurden diese Erwartungen durchaus auch erfüllt. 

 

Indem die Geschichte mit einem Paukenschlag beginnt, habe ich mich unwillkürlich gefragt „wie soll das Buch weiter gehen, wenn das jetzt Erfolg hat?“ Nun, ob und vor allem wie es weiter ging, möge man schon selbst lesen. Auf jeden Fall ist das einer der ungewöhnlichsten Buchanfänge, die mir je begegnet sind.

 

Normalerweise versuche ich vor dem Lesen eines Buches mir einen ungefähren Überblick über die Handlung zu verschaffen. Dies ist eines der wirklich ganz wenigen Bücher, bei denen ich nicht einmal das Bedürfnis hatte, den Fortgang wissen zu wollen. Und das, obwohl ich, eigentlich bis zum Ende, keine genaue Vorstellung davon hatte, wohin sich die Handlung entwickeln würde. Daher möchte ich auch hier zum Inhalt wenig bis nichts schreiben. 

 

Was mich an dem Buch fasziniert hat ist einerseits die Stimmung, die die Autorin zu erzeugen in der Lage ist. Sehr schnell hatte sie mich damit eingefangen; ich fühlte mich versetzt in das Alaska des Jahres 1920, zu Jack und Mabel, die alleine ihre Farm bewirtschaften und den Ackerboden mühsam der Wildnis abringen. Man sollte meinen, die Frontier sei schon lange geschlossen, hier in Alaska war dies offensichtlich nicht der Fall. Immer wieder scheint durch, daß beide ungelöste Probleme aus der Vergangenheit mit sich herumschleppen, die irgendwann zutage treten müssen.

 

Andererseits die Vermischung von realer und irrealer Welt, das Auftauchen des Unerklärlichen, des Phantastischen, das eigentlich nicht sein kann - und doch leibhaftig da ist. Dieses Offenlassen gibt dem Leser Anreiz zu Spekulation, wie Manches zu verstehen - oder nicht zu verstehen? - ist. Das kannte ich auch schon aus dem zweiten Buch der Autorin, nur daß ich dies dort rund und in sich schlüssig empfunden habe, während es hier teilweise offen und zu vage blieb. Genau dies ist der Punkt, der mich etwas unzufrieden gelassen hat. Man muß sicherlich nicht immer alles erklären, doch zumindest sollte es für meine Begriffe in sich widerspruchsfrei sein. Das fand ich hier nicht so gut gelöst.

 

Mir fielen während des Lesens drei Bücher ein. Zum Einen „Navajo Nights“ von Vella Munn, zum Anderen die beiden Bücher von Don Coldsmith „Song of the Rock“ sowie „World of Silence“. In Navajo Nights finden wir die Behandlung der indianischen Mythologie als etwas ganz Reales. Figuren wie Leser sind gezwungen, dies als Fakt hinzunehmen, weil sonst nichts erklärbar wäre. Das Buch bietet eine in sich absolut logische und geschlossene Weltsicht an. Die beiden Coldsmith-Bücher aus dem Spanish-Bit-Universum beinhalten im „Song of the Rock“ anscheinend übernatürliche Vorkommnisse, die in der „World of Silence“ jedoch ihre (psychologich-rationale) Erklärung finden und plötzlich gar nicht mehr übernatürlich sind. Jedenfalls fast nicht. Auf jeden Fall sind die, um es so zu bezeichnen, übernatürlichen Ereignisse innerhalb der Romane in sich schlüssig und widerspruchsfrei. Man kann sie für die reale Welt für unwahrscheinlich halten, doch im Roman „funktionieren“ sie. 

 

Daraus kann man schließen, daß ich mit übernatürlichen Phänomenen in Romanen keine Schwierigkeiten habe - wenn sie eben in sich schlüssig und innerhalb der Romanwelt folgerichtig sind. Und genau das habe ich in einem zentralen Punkt hier in diesem Buch vermißt bzw. erschien mir eben gerade nicht folgerichtig, sondern widersprüchlich. In ihrem zweiten Buch „To the Bright Edge of the World / Das Leuchten am Rande der Welt“ ist ihr diese widerspruchsfrei Einbeziehung solcher übernatürlichen Phänomene dann übrigens hervorragend gelungen.

 

Aber vielleicht liege ich auch falsch und bin dem Irrtum unserer Zeit verfallen, alles erklären können zu wollen. Oder wie schrieb ich in der Rezension zu „To the Bright Edge of the World“ („Das Leuchten am Rande der Welt“):
Und nur vielleicht kommt man am Ende zur selben Einsicht wie Josh, daß wir heutigen eine eingeschränkte Weltsicht haben und nicht mehr in der Lage sind, das Gesamtbild wahrzunehmen. (...) Vielleicht sollten wir unsere „Portion Arroganz“ ablegen, um eine Ahnung von der Schöpfung als Ganzer zu erhalten. Ohne, daß wir uns erst an den Rand der Welt begeben müssen.
Und vielleicht würde dann das Ende dieses Buches so glasklar und verständlich vor meinen Augen liegen, daß ich mich wundern würde, es nicht sofort verstanden zu haben.

 

 

Mein Fazit

 

Ein Roman, der das harte Leben vor hundert Jahren in der Wildnis Alaskas überdeutlich beschreibt. Ein Roman, voller Tragik, durchzogen von leiser Melancholie und dennoch nie deprimierend, sondern hoffnungsvoll. Einzig die Verbindung von „realer“ mit „irrealer“ Welt erscheint mir nicht ganz geglückt. Dennoch ein überaus lesenswertes Buch.

 

 

Originaltext

 

* = In my old age, I see that life itself is often more fantastic and terrible than the stories we believed as children, and that perhaps there is no harm in finding magic among the trees. (S. 260)

 

Cover des Buches Das Schneemädchen (ISBN: 9783499258220)
Nosimis avatar

Rezension zu "Das Schneemädchen" von Eowyn Ivey

"Lass uns ein Schneemädchen machen"
Nosimivor einem Jahr

Mabel und Jack, die 1920 den Ruf hören und nach Alaska ziehen, um dort mit ihrer Hände Arbeit Felder zu bestellen und sich dort eine Existenz aufzubauen, sehen sich dort  mit der Härte der Realität konfrontiert: Die Arbeit ist hart, das Geld ist knapp und zu zweit ist eine Farm im unwirtlichen und rauen Alaska schwer zu bestellen. Zudem sind beide nicht mehr jung und müssen mit einem herben Verlust leben. Denn einst haben sie ihr Kind verloren. Dieser Verlust hat die Trauer und Depression tief in Mabels Herz gegraben und beide voneinander entfremdet. In der Fremde wollten beide Zeit finden zu trauern und um wieder zueinander zu finden. Doch das gestaltet sich schwieriger als gedacht. Eines Abends aber, nach einem ersten Besuch bei den Nachbarn, bauen beide voller kindlicher Freude ein Kind aus Schnee.
Und am nächsten Morgen entdecken sie im Wald an ihrer Farm ein weißblondes feengleiches Mädchen. Wo kommt das Kind her? Wo lebt es? Und wie kann es alleine in der Wildnis zurechtkommen?

Der brennende Wunsch nach einem Kind lässt Jack und Mabel weiter nachforschen um sich mit dem Mädchen vertraut zu machen. Und so schafft es das Schneemädchen, Mabel neue Lebensfreude zu schenken und Jack Mut zu zu flüstern, um sich in der abweisenden Schneewelt Alaskas zu behaupten und die Furcht im Herzen zu bezwingen.

Dieses Buch hat mir überraschend gut gefallen und ich hätte nicht gedacht, dass es mich so fesseln wird. Die Autorin schafft es, trotz einer teils melancholischen, teils tatsächlich traurigen Geschichte einen ordentlichen Spannungsbogen aufzubauen, so dass man das Buch kaum weglegen mag.  In den Beschreibungen des wilden, rauen und ungezähmten Alaskas, den eisigen Wintern voller Schnee, Eis und Lebensgefahr, konnte ich richtig aufgehen. Die Beobachtungen der Natur, der Tiere und der Atmosphäre, die in diesem Land herrscht, sind der Autorin wirklich gut gelungen. Sprachlich war ich von der ersten Seite an gebannt, das sich vor meinen inneren Auge weite Landschaften zeichneten. Die Sprache ist szenisch, bildhaft und atmosphärisch dicht und haben mich in den Bann gezogen.

Die persönliche Entwicklung von Jack und Mabel ist für mich ein Schlüsselelement des Romans, da beide  über die ganze Länge damit kämpfen, ihren Verlust zu verarbeiten, von der Entfernung wieder zu einander zurück zu finden, ihr Herz  zu öffnen und letztlich aus der eisigen Betäubung ins Leben zurück zu kehren. Dabei ist der Weg für beide steinig, nicht geradlinig und mit Fehlern behaftet. Doch das macht die Geschichte so real und glaubwürdig.
Die Mystik um das Schneemädchen, der Schwebezustand, in dem man sich beim Lesen befindet macht das Buch fesselnd und regt zum Nachdenken und Reflektieren an.

An einigen Stellen war die Geschichte etwas seicht, die übrigen Figuren nicht gut ausgearbeitet, so dass sie blass bleiben. Und leider ist auch eine ordentliche Portion Klischee verbaut. Trotzdem hat mich das Buch bis zuletzt nicht losgelassen.

Für mich ist diese Geschichte eine Parabel für das Leben. Sie erzählt von Schmerz, Verlust und Trauer, vor der Angst, von der Härte der Realität aber auch von der Liebe, der Fürsorge und der Hoffnung.


Gespräche aus der Community

Herzlich Willkommen zu der Leserunde zu „Das Schneemädchen“.  Alle  die Lust haben dürfen gerne mit ihren eigene Exemplaren teilnehmen. Der Start wäre am 07.01.23 😊💕

458 Beiträge
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Letzter Beitrag von  SiColliervor einem Jahr

So, als quasi "letzter Mohikaner" habe ich auch eine Rezi geschafft, die hier zu finden ist:

https://www.lovelybooks.de/autor/Eowyn-Ivey/The-Snow-Child-885656534-w/rezension/8376286056/

Welcome to our English discussion group. We will start reading this book together on 15 February 2021.

156 Beiträge
SiColliers avatar
Letzter Beitrag von  SiColliervor 3 Jahren

Nun habe ich es geschafft, eine Rezi zu schreiben. Die findet man hier:

https://www.lovelybooks.de/autor/Eowyn-Ivey/To-the-Bright-Edge-of-the-World-A-Novel-2825487124-w/rezension/2927017538/


Großartiges Buch, nochmals danke an Schmiesen, daß Du mich zum Lesen "überredet" hast. 😍

Hallo,

von Zeit zu Zeit sehe ich all meine Bücher durch und versuche dann auszusortieren und mir einen Überblick zu verschaffen. Ich merke, dass es mir zunehmend keine "Freude bereitet" zu viele ungelesene Bücher zu Hause zu haben. Denn irgendwie greife ich nur ganz selten nach den Büchern, die schon hier stehen und lese stattdessen die ganz neuen. Ideal wäre es also wohl in meiner Vorstellung, wenn ich einfach nur noch bei Bedarf 1-2 neue Bücher kaufen und direkt lesen würde. Nun kommt das große ABER: 

Ich habe gestern abend alle ungelesenen Bücher aus dem Regal geholt, genau angesehen und überlegt. Am Ende hatte ich 3 Stapel: 1. Definitiv behalten, 2. Anlesen und dann entscheiden, 3. Definitiv weggeben

Leider war der Stapel Nr. 3 dann am Ende mit 37 Büchern verhältnismäßig klein, Stapel 1 immerhin etwas kleiner als Stapel 2. Zugleich habe ich nun ein Problem - so viele Bücher kann ich einfach nicht anlesen und so entscheiden.

Deshalb dachte ich mir, vielleicht möchtet ihr mir bei der Entscheidung helfen? Ich hänge euch mal ein Fotos der Bücher an, bei denen ich unsicher bin, ob ich sie behalten möchte. Kennt ihr etwas davon? Und was würdet ihr sagen - behalten oder weggeben? Eine Begründung für eure Entscheidung wäre natürlich spannend. Falls die  Bücher auf den Fotos nicht gut genug zu erkennen sind, hänge ich sie euch an.

Ich bin es auch ein bisschen leid, Bücher zu lesen, die mich nicht völlig begeistern. Leider werde ich immer anspruchsvoller und somit ist die Chance, ein echtes Highlight zu entdecken, immer geringer. Aber vielleicht verbirgt sich hier ja doch das ein oder andere.

Ich bin gespannt, was ihr sagt!

PS: Die GEO-Zeitschriften dürfen ignoriert werden ;-)

Zum Thema
99 Beiträge
Daniliesings avatar
Letzter Beitrag von  Daniliesingvor 4 Jahren

Hallo,

ich habe tatsächlich ganz viel verschenkt oder einfach raus an die Straße gestellt. Mittlerweile haben sich aber irgendwie auch schon wieder einige angesammelt. Eine neue Runde ist wohl in Kürze nötig.

Danke dir auf jeden Fall für dein Feedback!

Zusätzliche Informationen

Eowyn Ivey wurde am 06. Februar 1973 in Alaska (Vereinigte Staaten von Amerika) geboren.

Eowyn Ivey im Netz:

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von 15 Leser*innen aktuell gelesen

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