Cover des Buches Das Schneemädchen (ISBN: 9783499258220)
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Rezension zu Das Schneemädchen von Eowyn Ivey

Zauberhafter, winterlicher Roman über ein Paar dessen Kinderwunsch auf wundersame Weise wahr wird

von schnaeppchenjaegerin vor 6 Jahren

Kurzmeinung: Zauberhafter, winterlicher Roman über ein Paar dessen Kinderwunsch auf wundersame Weise doch noch wahr wird

Rezension

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schnaeppchenjaegerinvor 6 Jahren
Nachdem Mabel vor zehn Jahren eine Fehlgeburt hatte und das Paar kinderlos geblieben ist, überredet Mabel ihren Mann Jack einen Neuanfang in Alaska zu wagen. Sie ziehen in ein Blockhaus und wollen als Farmer ihren Lebensunterhalt bestreiten. Während Jack die Felder bestellt ist Mabel allein zu Hause und trägt durch das Backen von Kuchen zum Einkommen bei. Sie ist einsam und trauert immer noch um ihr verstorbenes Baby. Im ersten Winter bauen sie übermütig ein Kind aus Schnee und einen Tag später bekommen sie Besuch von einem kleinen, elfengleichen Mädchen, das aus den Wäldern zu kommen scheint. Fortan besucht sie das Paar regelmäßig, bleibt aber nie über der Nacht in der warmen Blockhütte. Niemand hat bisher etwas von diesem mysteriösen Mädchen gehört, dessen Begleiter ein Fuchs ist. Mabel und Jack sind unsicher, ob es sich bei Faina nur um einen Wunschtraum handelt. Bevor das Eis schmilzt, ist das Mädchen verschwunden und zeigt sich den ganzen Sommer über nicht. Mabel ist enttäuscht, aber davon überzeugt, dass ihr Schneemädchen im nächsten Winter wieder kommen wird. Sie näht ihr für ihre Rückkehr einen wärmenden Mantel, um sich zu beschäftigen. Zudem schließt das Paar Freundschaft mit Esther und George, deren Sohn Garret ihnen in der Not auf der Farm behilflich ist.
"Das Schneemädchen" spielt in den 1920er-Jahren in Alaska. Es ist ein magischer Roman, der die Melancholie und Traurigkeit des Paares Mabel und Jack darstellt, die aus ihrer Heimat regelrecht geflüchtet sind, um ihr altes Leben und den Tod ihres einzigen Kindes hinter sich zu lassen. Schicksalhaft treffen sie in ihrem ersten Winter in Alaska auf ein Mädchen, das sie scheinbar aus dem Schnee erschaffen haben. Mabel entwickelt unweigerlich Muttergefühle und möchte das Mädchen am liebsten bei sich aufnehmen. Faina wehrt sich dagegen und favorisiert ihr unabhängiges Leben in der einsamen Wildnis. Was wie ein Märchen anmutet, zeigt im Laufe der Jahre, als Faina zu einer jungen Frau heranreift, dass das Schneemädchen nicht nur eine Einbildung oder die personifizierte Hoffnung von Jack und Mabel ist.
Es ist ein ganz zauberhafter Roman, der einerseits das harte Leben in Alaska und andererseits auch den Zusammenhalt eines Paares trotz ihrer ungewollten Kinderlosigkeit beschreibt. Seit der Anwesenheit von Faina - und sei es zunächst auch nur in den Wintermonaten - blüht das Paar, insbesondere Mabel, auf und auch die Sorgen um die Farm und ihre wirtschaftliche Zukunft werden weniger. Durch die Beschreibung über mehrere Jahre hinweg ist zudem schön zu lesen, wie sich die Charaktere weiterentwickeln, wie Mabel selbstbewusster und Garret erwachsen wird.
"Das Schneemädchen" ist ein winterlicher Roman, der es am Ende der Fantasie des Lesers überlässt, was es mit Faina tatsächlich auf sich hat. Für mich war sie letztlich keine märchenhafte Gestalt, sondern ein Mensch, der sich lieber in die Einsamkeit zurückzog, lieber mit den Tieren in der Wildnis lebte, als sich an ein Zuhause und eine Familie zu binden.
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