Rezension zu "Translator of the universe" von Erb Sara
Kurzer Inhalt
Sieben Welten und eine junge Frau, die sämtliche Sprachen des Universums versteht. Alyras Aufgabe als Translatorin ist es, den zerbrechlichen Frieden zwischen Planeten aufrecht zu erhalten, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Als sie ihre Gabe plötzlich verliert, droht Krieg. Nun muss sie einen anderen Weg der Kommunikation finden, um die Welten zu vereinen. Dabei ist sie ausgerechnet auf die Hilfe des Prinzen von Jupiter angewiesen. Jenem Menschen, der alles verkörpert, was sie nicht ist, aber gern wäre. Wird es Alyra gelingen, den Frieden zu wahren?
Was ich erwartet habe
Eine Reise durch das Universum, verschiedene Planeten mit ihren unterschiedlichen Völkern und eine starke junge Frau mit Verhandlungsgeschick, die versucht, das Problem zu lösen. Meine Vermutung war, dass der Prinz zufällig auch ein paar Sprachen spricht oder mit anderen Völkern bestehende Bündnisse hat, auf die sie zurückgreifen können und währenddessen kommen sich beide näher. Auf jeden Fall habe ich Verhandlungen und Politik erwartet und unterschiedliche Planeten & Völker. Vielleicht auch eine Bedrohung der Magie oder Ähnliches, die für den Verlust der Gabe verantwortlich ist.
Was ich bekommen habe
Am Anfang hat es mir ganz gut gefallen. Ein flotter, dynamischer Schreibstil, der auch die Umgebung gut einfangen konnte. Alyra war mir zwar anfangs schon zu selbstbewusst, was ihr Aussehen anging, aber das hielt sich noch im Rahmen. Auch die Betonung, welche super sexy Kleidung sie trug und wie super durchtrainiert mit Sixpack Leonardo (und alle anderen Männer auch) war, wurde erst mit der Zeit viel zu viel.
Ich wurde auch ziemlich schnell enttäuscht, was Alyras Gabe angeht, da diese sich als ein magischer Ring herausstellte. Letztendlich hatte also Alyra keine Gabe, sondern nur einen Gegenstand, auch wenn der sie gefunden hat (das wird auf den ersten Seiten erklärt).
Leider wurden mit dem Fortschreiten der Geschichte auch immer offensichtlicher, wie oberflächlich die Charaktere sind. Alyra, Leonardo und die Bewohner von besuchten Planeten, sie alle waren wandelnde Klischees, sogar richtiggehend männerfeindlich in ihrem Feminismus (und ich sehe mich selbst als glühende Verfechterin des Feminismus'). Die meisten Charaktere hatten einen überheblichen Zug und waren mir ziemlich unsympathisch. Die Lösungen von Problemen der Bewohner verschiedener Planeten, dei Alyra überaus schnell gefunden hat, waren auch viel zu einfach als dass es glaubwürdig ist, dass die Bewohner da nicht schon vorher drauf gekommen sind.
Die einzelnen Schauplätze wurden leider auch viel zu schnell abgehandelt. 20-30 Seiten pro Planet sind einfach zu wenig zum Kennenlernen, Vertrauensaufbau zu den Bewohnern (erschwert durch Verständigungsprobleme) und Problemlösung. Nebenbei sollte ja auch noch die Geschichte um Alyra und Leonardo weitergehen und sich aufbauen. Ich hatte das Gefühl, man ist nur so durch das Buch gerauscht.
Als dann ungefähr zur Hälfte des Buches auch noch die pure Weiblichkeit als allumfassender Problemlöser aufgebaut wurde (und ich rede von Weiblichkeit im Sinne von Mutterschaft, gebären, Kinder, super sexyness, weiblicher Charakter - was auch immer das sein soll - also pures einseitiges Klischee), war mir klar: Die Autorin ist "Weiblichkeits"choachin und das musste in dem Buch verarbeitet werden. So kam es mir plötzlich wie ein Werbeartikel vor, der nur dazu da ist, die Menschen dazu zu ermutigen, in ihr Coaching zu kommen.
Fazit: Sehr schade, wie sich die Story entwickelt hat, denn der Klappentext zeigt das Potenzial der Story. Leider kann die Autorin nicht halten, was ich erwartet habe. Vielleicht gefällt es jemanden, aber ich könnte das Buch leider niemanden empfehlen und habe es ungefähr zur Hälfte abgebrochen.