Hi! Freut mich, wenn ihr mein Buch mit mir lesen und besprechen wollt. Ich verlose 20 Exemplare der Druckausgabe. Weiße Lichter ist ein Buch über Träume, und jedes Kapitel ist ein eigener Traum. Das Buch besteht aus einem Prolog, zehn Kapiteln und elf kürzeren Zwischenkapiteln. Es verbindet Dark Fantasy mit Romantasy. Am besten lesen wir es kapitelweise, je ein Kapitel und ein Zwischenkapitel. Ich freue mich auf eure Bewerbungen!
ÜBER DAS BUCH
Richard Schwarz, Mitte 30, hat eine Karriere bei der Marine aufgegeben, um Hausmann einer erfolgreichen Geschäftsfrau zu werden. Nach fünf Jahren setzt sie ihn vor die Tür. Dann fangen die Träume an: Ein alter Asiate schickt ihn auf eine geheimnisvolle Insel. Gleichzeitig muss er eine andere Reise beginnen, weit zurück in seine eigene Vergangenheit.
AUSZUG
Die ersten der Angreifer hatten die unterste Terrasse erreicht. Sie liefen aber nicht weiter nach oben, sondern verteilten sich auf der Etage. Die Träger nahmen die Fässer ab, machten sie auf und gossen den Inhalt über die Blumen. Andere warfen ihre Fackeln darauf.
Plötzlich war die unterste Terrasse ein Meer von Flammen. Dicker schwarzer Rauch stieg auf. Die Bögen der Frauen sirrten und ein paar der Zwerge fielen. Die restlichen stürmten die Treppe hoch und verteilten sich auf der zweiten Ebene.
Jetzt konnte Richard sie besser sehen: mager, mit dünnen Armen und Beinen, in einfachen ärmellosen Jacken, wie Uniformen. Die haarlosen Köpfe wirkten im Verhältnis zum Körper enorm. Die Augen blinzelten ständig, als würden die Fremden das Sonnenlicht nicht vertragen. Sie prallten öfter gegeneinander und ein paar von ihnen fielen in ihrem Eifer die Terrasse herunter auf die nächste Etage und verschwanden schrill schreiend in den Flammen.
Die Nachkommenden ignorierten die erste Terrasse und ihre sterbenden Kameraden. Wie von einem einzigen Gedanken besessen liefen sie zur nächsthöheren Ebene.
Bald stand auch die zweite Terrasse in Flammen, obwohl auch dort mehrere Zwerge von den langen Pfeilen der Frauen durchbohrt lagen. Die Gefallenen wanden sich konvulsivisch und standen nicht wieder auf, auch nicht, wenn sie nur in den Arm getroffen worden waren. Die Hitze und der bittere Brandgeruch waren jetzt deutlich zu spüren.
Die Zwerge erreichten die dritte Terrasse. Bald brannten auch die gelben und orangenen Blumensträucher. Auf der Treppe lagen bereits Haufen von Verwundeten, denn die Schwestern schossen schnell und mit erstaunlicher Präzision. Die noch Unverletzten kletterten wie Affen über die Liegenden.
Jetzt waren ihre Gesichter besser zu erkennen. Tiefe Furchen kerbten Wangen und Stirn. Ihre schmalen Lippen hielten sie zusammengepresst. Niemand schien der Anführer zu sein, es wurden keine Befehle gegeben; sie schienen im Voraus auf ihr Zerstörungswerk perfekt gedrillt worden zu sein.
Auch die Etage mit den rosa und apricotfarbenen Blumen wurde erklommen und vernichtet. Jetzt blieb nur noch die letzte Terrasse, dann würden die Zwerge über sie fallen.
Richard griff härter um die Keule. Er konnte diese Frauen nicht im Stich lassen, wenn sie sich von ihm so viel erhofft hatten. Und Aigle… Sie weinte immer noch bitterlich, mit geschlossenen Augen. Bald würde sie tot sein, und sie würde nie wieder lachen.
Dann waren die Zwerge auf der obersten Terrasse angekommen und begossen sie mit der mitgebrachten Flüssigkeit. Die Silberbögen klangen, die Angreifer fielen, aber auch die weißen Blumen gingen in Flammen auf. Das Feuer tobte jetzt ohrenbetäubend, große gelbe Flammen schossen hoch. Der Wind brachte den Rauch nach oben, es brannte in Richards Nase und Augen.
Die Frauen zielten nach unten und warteten. Aigle hatte aufgehört zu weinen.
Wie böse Geister tauchten die Zwerge aus dem Rauch auf. Ihre Augen leuchteten rot, ihre Gesichter waren hart und unnachgiebig. Stumm zogen sie lange Messer und stürzten auf die Verteidiger zu.