Eric Pfeil

 4,2 Sterne bei 17 Bewertungen
Autor*in von Komm, wir werfen ein Schlagzeug in den Schnee, Azzurro und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Eric Pfeil, wurde 1969 in Bergisch Gladbach geboren und fuhr schon kurz darauf zum ersten Mal über die Alpen. Um die Jahrtausendwende war er Produzent der legendären Musiksendung »Fast Forward«, seither ist er ein gefragter TV-Autor. Er schreibt u. a. für FAZ und Rolling Stone über Film, Literatur sowie über Popmusik und ihre Folgen. Sein erster »Reiseführer ohne Sehenswürdigkeiten« wurde 2022 von Kritik und Publikum gleichermaßen gefeiert und stand wochenlang auf der SPIEGEL-Bestsellerliste.

Quelle: Verlag / vlb

Neue Bücher

Cover des Buches Ciao Amore, ciao (ISBN: 9783462006094)

Ciao Amore, ciao

Erscheint am 08.05.2024 als Taschenbuch bei Kiepenheuer & Witsch.

Alle Bücher von Eric Pfeil

Cover des Buches Azzurro (ISBN: 9783462045536)

Azzurro

 (8)
Erschienen am 05.05.2022
Cover des Buches Ciao Amore, ciao (ISBN: 9783462006094)

Ciao Amore, ciao

 (0)
Erscheint am 08.05.2024
Cover des Buches Sleep well in your Bettgestell (ISBN: 9783837116199)

Sleep well in your Bettgestell

 (0)
Erschienen am 10.09.2012

Neue Rezensionen zu Eric Pfeil

Cover des Buches Azzurro (ISBN: 9783462045536)
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Rezension zu "Azzurro" von Eric Pfeil

Mehr erwartet
Goch9vor einem Jahr

Eric Pfeil versucht den werten Lesern Italien durch seine Lieder zu erschließen. Jeder kennt italienische Musik. Der Autor unterlegt die verschiedenen „Canzone“ mit Hintergrundgeschichten.

 

 

Kurz gesagt: Ich hatte mehr erwartet.

Zu Anfang fiel mir gleich ein großer Makel auf. Die Lieder sind alphabetisch geordnet und werden der Reihe nach abgearbeitet. Daraus resultieren immense zeitliche Sprünge und regionale Verschiebungen.

Ich liebe Italien, seine Sprache und besonders seine Musik, aber bei diesem Buch kam bei mir nur wenig italienische „Emozione“ auf.

Cover des Buches Azzurro (ISBN: 9783462045536)
Gwhynwhyfars avatar

Rezension zu "Azzurro" von Eric Pfeil

Eher was für die «Schlagerfraktion»
Gwhynwhyfarvor einem Jahr

Wer nun glaubt, eine Ansammlung von Liedertexten zu finden, der liegt völlig falsch. In «Azzurro» befasst sich Eric Pfeil mit bekannten italienischen Songs: ihren Songschreiber:innen und Sänger:innen, Anekdoten, Hintergrundwissen, mit dem dolce vita an sich – und er versucht, über die Musik Italien für sich zu verstehen. Im Vorwort erklärt der Autor, wie es zu diesem Buch kam, seine Liebe zu Italien ganz allgemein und die zu italienischer Musik. Lediglich die Hälfte der Songs waren mir bekannt – manche sind älter als ich und ich bin bereits über sechzig. Songs aus den letzten Jahren tauchen kaum auf – schade. Mir fehlten hier einige sehr wichtige Songs von Liedermacher:innen und die Erwähnung der Personen selbst. Zucchero Fornaciari wird nur einmal kurz erwähnt als «Zucchero Sugar Fornaciari, der notorisch kettenbehangene Hutträger». Bei der Auswahl handelt es sich um die Vorlieben des Autors, das muss man berücksichtigen und respektieren. Es gibt viel «Schlager» a la Ramazotti, wenig Rock und wichtige Songs der Liedermacher aus dem 80-ern fehlen für mich, Uraltes wird erwähnt, weit vor meiner Geburt, das selbst ich nicht kenne, interessantes Neues taucht nicht auf. 


«Italien war anfangs noch nicht bereit für Gianna Nannini: Gleich auf ihrem Debüt sang sie über Abtreibung.»


Die italienischen Songs waren ja immer Meister der versteckten Anspielung. Auch Gianna Nannini nutzte das, doch sie brachte eher konkrete Worte auf den Tisch, oder schockierte mit Bildern. Auf dem Cover «California» hielt die US-Freiheitsstatue anstatt einer Fackel einen Vibrator in der Hand. Und in dem Song «America» singt sie zum Thema «Per oggi sto con me. Basto e nessuno mi vede.» – Heute bleibe ich alleine, ich genüge mir und niemand sieht mich. Ein Skandal in Italien! Mit diesem Album feierte Gannini in Deutschland große Erfolge, wurde hier ein Star. Über diesen Umweg punktete die provokative Sängerin später auch in Italien. Sie schrieb ihre Songs selbst. Unvorstellbar zu dieser Zeit, denn es war ein Job, der Männern vorbehalten war. Die Sängerin Mina machte es öffentlich, mit ihrem verheirateten Liebhaber ein Kind zu haben, sich nicht dafür zu schämen. Fernsehsender RAI boykottierte die junge Sängerin deshalb jahrelang.


«Aber Antonello hat auch andere Themen drauf: Drogensucht, Abtreibung, Liebesglück und -leid, politisch motivierter Terror, Giftskandale, das italienische Fernsehen – der Mann hat ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein.»


Lucio Dalla, Mina, Ricchi e Poveri oder Adriano Celentano, Lucio Battisti oder Francesco di Gregori, um einige der bekannten Sänger zu erwähnen, die hier mit ihren Songs vorgestellt werden. «Celentano ist Depp und Visionär, Revolutionär und Reaktionär, Mythos und Nervensäge, Christ und Clown, Prediger und Zwischenrufer, Exzentriker und Mann des Volkes», so charakterisiert Pfeil Celentano. 1965 «bekommt der Auftragssongschreiber» Paolo Conte (selbst bekannter Liedermacher) «einen Fuß bei Celentanos Label Clan Celentano in die Tür». Conte war sich sicher, dass «Azzurro» ein Hit werden kann und die Reibeisenstimme von Celentano dafür perfekt ist. Doch dem gefällt der Song nicht und Conte muss mehrere Tage Überzeugungsarbeit leisten, bis der Sänger den späteren Gassenhauer aufnimmt. Der Römer Antonello Veditti besingt gern seine Geburtsstadt und die Liebe, aber er widmet sich ebensogern sozialen und politischen Themen seiner Zeit. «Immer wieder verfällt Venditti während des dreistündigen Konzerts regelrecht ins Predigen. Dabei kommt er vom Hölzchen aufs Stöckchen: Es geht um Emanzipation, Abtreibung, bräsige Toskaner ...». Wir lesen, Milvas Gesangskarriere entsprang aus der Not. Als ihr Vater arbeitslos war, wollte sie die Familie unterstützen und fing an, durch kleine Gesangsauftritte zum Familieneinkommen etwas hinzuzuverdienen. Liebe und Politik bestimmten die meisten Songs in Italien und beeinflussten die Gesellschaft, wie kaum in einem anderen Land. Gigliola Cinquetti wird nur am Rande zum Sanremo Festival erwähnt. Ihr Song «SI», mit dem sie 1964 in Kopenhagen den Eurovision Song Contest für Italien gewinnt, hätte erwähnt werden sollen. Doch zwei Tage später stand ein Referendum zur Liberalisierung des Scheidungsrechts zur Abstimmung und konservative Kreise meinten, «SI» könne politisch gedeutet werden. Darum wurde sogar die Direktübertragung des ESC nicht erlaubt und erst am 12. Mai nachgeholt. Böse Stimmen behaupteten sogar, man habe den Song genau (ja zum Scheidungsrecht zu stimmen) deshalb gewinnen lassen! Schade, dass diese Geschichte in diesem Buch nicht erwähnt wird. Aber die von Luigi Tenco und seinem «Ciao Amore, Ciao». Der Säger erschoss sich in seinem Hotelzimmer, nachdem er mit dem Lied nicht das Finale des Wettbewerbs in San Remo erreicht hatte. «Ich tue das nicht, weil ich des Lebens überdrüssig bin (ganz im Gegenteil), sondern als Akt des Protests», so der Abschiedsbrief, wie Pfeil berichtet. 


Leider hat das Buch kein Inhaltsverzeichnis, denn die Kapitel sind nach Liedtiteln organisiert ohne eine verständliche Ordnung – weder A-Z, oder Sänger A-Z, noch nach Jahreszahl. Es gibt zwar am Ende ein Namensregister, aber das nützt nur wenig, um sich zurechtzufinden. Insgesamt hätte ich andere Präferenzen bei der Liedauswahl gehabt, eine Menge waren mir erstaunlicherweise unbekannt, doch es ist ja auch nicht mein Buch. Interessant war das Sachbuch auf der einen Seite, auf jeden Fall, enttäuschend für mich persönlich auf der anderen, denn ich gehöre nicht zur «Schlagerfraktion» – zumindest habe ich alle Songs angespielt und einige vergessene sind auf meiner Playlist gelandet.



Eric Pfeil, wurde 1969 in Bergisch Gladbach geboren und fuhr schon kurz darauf zum ersten Mal über die Alpen. Um die Jahrtausendwende war er Produzent der legendären Musiksendung Fast Forward, seither ist er ein gefragter TV-Autor. Er schreibt u.a. für FAZ und Rolling Stone über Film, Literatur sowie über Popmusik und ihre Folgen. Er lebt in Köln, hat aber Italien nie wieder verlassen.

Cover des Buches Azzurro (ISBN: 9783462045536)
Bellis-Perenniss avatar

Rezension zu "Azzurro" von Eric Pfeil

Hier werden Italien-Fans Ohren machen ....
Bellis-Perennisvor 2 Jahren

Autor, Musik und Songschreiber Eric Pfeil kennt sich hier im Genre aus und viel wichtiger - er liebt Italien und die italienische Musik, die Musiker nicht immer.

Er versucht dem Land der (Opern)Musik in 100 Songs auf den Grund zu gehen. Die Auswahl ist natürlich (s)eine sehr Persönliche.  

Amüsant sein Schreibstil, der nebenbei seiner Leserschaft das Dolce Vita näher bringen möchte. Doch das ist für die meisten von uns, die dieses Buch lesen, eigentlich gar nicht nötig. 

Streng nach Alphabet hat Eric Pfeil die Lieder aufgezählt - also von „Aida“ bis „Voce“. Die Zeitspanne umfasst die Jahre 1916 bis 2021.

Wieso 1916? In diesem Jahr singt Enrico Caruso sein „O sole mio“, das in zahlreichen Versionen bis heute noch gesungen wird.  

Ob die gesamte Auswahl mit meiner persönlichen Playlist übereinstimmt? Bestimmt nicht alle, aber der überwiegende Teil der Ohrwürmer schon. Einige meiner Lieblingssongs sind natürlich nicht dabei. Aber, so hat eben jeder seine Vorlieben. 

Schmunzeln musste ich über die vielen Anekdoten über die Interpreten sowie das Italien-Bild. Einiges mag nach Klischee riechen, anderes nach Meer und Sonnenöl. 

Fazit:

Gerne gebe ich dieser launigen Liebeserklärung an Italien 5 Sterne.

 

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