Rezension zu "Die letzte Wahl" von Eric Sander
Der Journalist Nicholas Moor macht mit seiner Tochter in einem Berghotel Urlaub und packt seine Drohne aus, um Aufnahmen zu machen. Allerdings filmt er dabei zufällig ein geheimes Treffen der "Volkspartei". Die gemachten Aufnahmen zeigen Umsturzpläne für die Zeit nach dem erwarteten Wahlsieg. Als Nicholas vom Security-Personal entdeckt wird, beginnt eine aufregende Verfolgungsjagd, denn die Mitglieder der "Volkspartei" wollen natürlich verhindern, dass Nicholas die Pläne veröffentlicht.
Wo soll ich bei diesem Buch nur anfangen? Es geht mir nicht darum, ob dieses Buch sonderlich spannend geschrieben ist oder nicht. Zum Teil habe ich wirklich mitgefiebert mit den Protagonisten, aber das ist hier nicht der Punkt. Ich habe mit dem Buch mehrere Probleme. Zum einen bekommt man das Gefühl, Deutschland sei ein völlig rechtsfreier Raum, in dem man sich alles Mögliche erlauben kann. Und obwohl dies in bestimmten Bereichen auch tatsächlich so ist (allerdings nicht in den Bereichen, die von Herrn Sander hier angesprochen werden), wirkt das ganze doch sehr surreal und unrealistisch auf mich. Ich meine, im Buch soll ein angeblicher islamischer Anschlag auf den Bundestag einen Notstand und damit Notstandsgesetze herbeiführen. Hallo? Dieses Szenario ist so weit weg von der Realität wie Frau Merkel von Grenzkontrollen. Wenn wir aber die islamischen Anschläge durch Corona austauschen, wird da eher ein Schuh draus. Aber anstatt auf die Realität einzugehen, malt man lieber Scheinrealitäten, um zu zeigen, wie böse doch die AfD ist.
Wo wir beim Thema wären: Die "Volkspartei" ist eindeutig an die AfD angelehnt. Wer das abstreitet, der kann nicht klar bei Verstand sein. Somit wird eine legitime Oppositionspartei in ein komplett falsches Licht gerückt. Jeder kann seine Ideale vertreten und dafür kämpfen, wenn er es im Rahmen der Gesetze und ohne Gewalt tut. Friedliche Konservative werden für jedes politisch-unkorrekte Wort auseinander genommen, und nach links stellt man die Frage, ob Gesetzesbrüche und Gewalt ok sind. Das ist ein enormes Ungleichgewicht und einfach nur schändlich.
Fazit zu diesem Buch: verkauft sich bestimmt gut unter systemtreuen Menschen, die lieber "Nazis Raus" brüllen, anstatt sich sinnvoll mit den Themen der Opposition auseinanderzusetzen. Frei nach dem Motto: "Meine Meinung ist die gute Meinung. Alle anderen Meinungen sind böse. Deshalb habe ich das Recht, gegen diese Leute mit der bösen Meinung vorzugehen, auch wenn ich mich in die Illegalität begebe". Als freiheitlicher Mensch, der ich bin, wird mir von solchen Büchern absolut schlecht.