Als einer, der in der 8-Bit-Ära mit dem Commodore 64 groß geworden ist, hat mich die Aufmachung des Buches sofort angesprochen. Die Grafiken sind zwar nicht aus Spielen dieser Zeit, das Buch ist aber sehr ansprechend und bunt damit durchgestylt. Für ein Taschenbuch ist es hochwertig.
Aber was ist „Ein Herz für Nerds“? Ganz einfach: ein reinrassiger Dating-Ratgeber. Gemacht für alle, die mit Computerspielen, Filmen, Fernsehserien oder Comics etwas anfangen können. Denn das Besondere bei diesem Buch ist die Sprache: die ist komplett der Popkultur entnommen. Wer sich hier nicht auskennt, wird die vielen Andeutungen und Vergleiche nicht verstehen. So wird der Leser von Anfang an mit „Spieler Eins“ angesprochen.
Mit viel Humor begleitet der Autor den Leser auf der Suche nach „Spieler zwei“. Ich habe mich sehr gut amüsiert über all die „Game overs“, die mit der falschen Taktik passieren können.
Es handelt sich hier aber keineswegs nur um ein Witzbuch. Es wird das weite Feld des Datings und der Beziehungspflege durchaus ernsthaft beackert. Von der Kontaktaufnahme über die besten Klamotten zur ersten Verabredung, die eigenen Erwartungen, Vorschläge für die beste Location bis zum möglichst schmerzfreien Schlussmachen wird alles in einer sehr jugendlichen Art behandelt.
Ein Aufruf an alle Nerds, sich auch mal raus ins echte Leben zu trauen.
Selbstverständlich kommen auch die neuen Medien nicht zu kurz: was geht, was geht nicht, z.B. Schlussmachen: „Denke erst gar nicht daran, das online zu erledigen.“ Wann ist der richtige Zeitpunkt für die nächste Kurznachricht, was gehört nicht bei Facebook und Twitter gepostet? Da stecken tatsächlich viele Antworten im Buch.
Mein Fazit:
Für mich der ultimative Dating-Ratgeber für alle, die die Sprache der Popkultur verstehen. Humorvoll aber dennoch mit Inhalt. Ein gutes Geschenk für die, die öfter mal zu lang vor dem Computer sitzen. Bleibt mir nur noch eins: die Tipps ausprobieren!
© Marcus, buecherkaffee.de