Schöne Bilder in dem sehr dünnen Heftchen zur Blütenküche. Leider wenig echte Kochrezepte und viel Sirup, Likör, Eis… das begeistert mich nicht so sehr. Das Wiesenschaumkraut war mir immerhin neu als essbar, das werde ich probieren. Ansonsten gab es wenig Neues für mich. Trotzdem ein hübsches Heftchen.
Erica Bänziger
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Erica Bänziger
Risotto
Blütenküche
Das große Buch vom Kürbis
Schlank mit der Blutgruppen-Ernährung
Vegan mediterran
Wildkräuter
Blüten für die Küche
Das 1x1 der Bio-Küche
Neue Rezensionen zu Erica Bänziger
Rezension zu "Wildkräuter" von Erica Bänziger
Obwohl ich eigentlich ein Winterkind bin und Schnee dem deutschen schwül-heißen Hochsommer vorziehe, gibt es doch eine Sache, die ich am Sommer liebe und das sind die Pflanzen, die im Garten und auf dem Balkon wachsen. Paprika, Tomaten, Gurken, Zucchini, Baislikum, Minze, Rosmarin, Thymian, Salbei, Mangold, Pflücksalat, Zwiebeln... Für all das muss ich im Sommer nicht in den Supermarkt fahren. Erica Bänziger, Autorin des Kochbuchs Wildkräuter, geht dabei noch einen großen Schritt weiter als ich.
Sie streift seit ihrer Kindheit durch die Natur und liebt es, bei ihren Ausflügen essbare Wildkräuter zu entdecken und sich passende Rezepte dafür auszudenken. Gleich zu Beginn empfiehlt sie jedoch ein Pflanzenbestimmungsbuch, da es in Wildkräuter vor allem ums Kochen geht, nicht darum, wie man essbare von giftigen Pflanzen unterscheiden kann. Und Verwechslungsgefahr besteht durchaus. Die Wildkräuterküche ähnelt also ein bisschen der Waldpilzküche, wer absolut keine Ahnung hat, sollte sich vorher besser informieren.
Dennoch, die ersten knapp 100 Seiten des Buches beschäftigen sich mit den einzelnen Wildkräutern. Erica Bänziger präsentiert ihre liebsten Wildkräuter und gibt einen Überblick über die Bereiche Botanik, Küche, Inhaltsstoffe und Gesundheit. Dazu gibt es nebem einem farbigen Foto auch eine botanische Illustration, und sogar der lateinische Name der Pflanze ist mit aufgeführt. Hier erfahren wir beispielsweise, dass das Barbarakraut reich an Vitamin C ist und beispielsweise das Blut reinigt, den Körper entwässert und den Appetit anregt. Oder dass Feldsalat den Kohlehydrat- und Fettstoffwechsel anregt. Oder dass Fuchsschwanz reich an Eisen ist und gleichzeitig entzündungshemmend sein soll.
Nach dieser - wie ich finde sehr ausführlichen - Kräuterkunde, gibt es einige Rezepte, in denen die gesammelten Wildkräuter zum Einsatz kommen. Unterteilt sie sind sie Aperitifs & Vorspeisen, Salate, Mahlzeiten, und Pikante & süße Kuchen. Wobei es hier genau einen süßen Kuchen gibt und der ist genau genommen nicht einmal ein Kuchen: Feldthymian-Zitronen-Quiche (166). Andere Rezepte sind etwa Wildkräuter-Crostini mit Blüten (100), Wildkräuter im Ausbackteig (106), Bohnensalat mit Barabarakraut (114), Kartoffel-Vogelmiere-Bratling (126), Wildkräuterrisotto (132), Tagliatelle mit Wasserminze und Zucchini (142), Kartoffel-Wildkräuter-Auflauf mit Bergkäse (150) oder Wildkräuter-Flammkuchen (160). Der Großteil der Rezepte ist recht simpel, das Besondere an den Gerichten sind stets die Kräuter, die bereits bekannte Gerichte geschmacklich leicht verändern.
Die Aufmachung des Kochbuchs - vor allem die Food Fotografie - empfinde ich als recht altbacken. Die Gestaltung der Bilder, die Art, wie das Essen angerichtet ist, wirkt für mich recht unmodern und hat mich nicht besonders angesprochen. Das Layout der Textseiten ist sehr schlicht und einfach, dafür aber übersichtlich. Für mich ist Wildkräuter ein Kochbuch, das ich nur aufschlagen werde, um mich zu informieren und wenn ich genau weiß, dass darin ein Rezept ist, das ich kochen möchte. Als Inspirationsquelle dient es mir nicht.
Wenn man sich dafür interessiert, den eigenen Küchenhorizont zu erweitern und sich nicht nur auf das zu verlassen, was der Supermarkt zu bieten hat, dann ist Wildkräuter ein schöner Einstieg in diese Art der Küche. Optisch könnte es aber durchaus moderner sein und ich hätte mir auch ein paar mehr und auch mehr ausgefallene Rezepte gewünscht.
(c) Books and Biscuit
Reis liebe ich, Risotto sowieso, aber wie/wo der Reis angebaut, geerntet, veredelt wird? Keine Ahnung! Das Buch bietet Hintergrundinformationen und etliche Rezepte. „Die Welt des Risotto – Magie der Verbundenheit.“
Erster Eindruck: Ein schönes, hochwertiges Buch mit vielen Farbfotos (Reisanbaugebiete, Rezepte, Köche), das schon beim Blättern den Appetit anregt und gleich zum Kochen animiert. Es wäre wünschenswert, wenn die Bildlegende nicht zuhinterst im Buch wäre, sondern gleich beim jeweiligen Bild.
Beim Lesen in diesem Buch habe ich einmal mehr seufzend feststellen müssen, wie unwissend ich doch durchs Leben gehe. Hier ein paar Fakten zum Reis:
- Es gibt tatsächlich über 100‘000 Sorten Reis!
- Italien ist das grösste Reisanbaugebiet Europas. Aber die Italiener haben den kleinsten Pro-Kopf-Reisverbrauch – sie essen eben mehr Pasta.
- Beim Reisanbau sorgen Karpfen dafür, dass die Schädlinge in Schach gehalten werden.
Die Leidenschaft für Risotto ist sehr gut spürbar; die Beschreibungen sind fast ein wenig poetisch. Und auch bei den Köchen merke ich in jeder Zeile, dass sie für das Kochen leben. Die Rezepte sind gut beschrieben, es werden nicht viele Zutaten benötigt und auch Alternativen angeboten: beim Lauch-Risotto kann z.B. Guanciale, ein spezieller Speck aus dem Latium, durch Pancetta, Coppa oder Rohschinken ersetzt werden. Ich habe mich für Rohschinken entschieden. Um dieses Buch auch rezensieren zu können, habe ich vorerst drei Rezepte nachgekocht:
- Lauch-Risotto mit Guanciale (bzw. in meinem Fall Rohschinken)
- Rhabarber-Risotto mit Schnittlauch – kein Milchreis!
- Gorgonzola-Risotto mit Birnen
Ergebnis: alle drei sehr lecker!
Weitere Rezepte auf meiner To-do-list:
- Zucchini-Risotto
- Bohnen-Risotto mit Salami und Speck
- Porto-Risotto mit Kürbis und Bauernbratwurst
- ...
Fazit: Eine absolute Lese- und Kochempfehlung für Risotto-Fans oder solche, die es werden wollen.
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Fotos:
- Teller türkis: Lauch-Risotto
- Teller lang: Rhabarber-Risotto
- Teller auf grüner Serviette: Gorgonzola-Risotto
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