Erich Follath
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Erich Follath
Die Kinder der Killing Fields
Jenseits aller Grenzen
Gebt den Juden Schleswig-Holstein!
Der neue Kalte Krieg
Siddhartas letztes Geheimnis
Die neuen Großmächte
Das Vermächtnis des Dalai Lama
Wer Erschob Jesus Christus
Neue Rezensionen zu Erich Follath
Rezension zu "Siddhartas letztes Geheimnis" von Erich Follath
Xuanzang? Nie gehört. Unter Buddhisten sei er so berühmt wie Marco Polo, lese ich in „Siddhartas letztes Geheimnis“ von Erich Follath, der sich ein Jahr lang auf Xuanzangs Spur begeben hat und das Leben und die Abenteuer dieses Mönchs, der sich im Jahr 629, im Alter von achtundzwanzig Jahren, durch Wüsten und Gebirgspässe der Seidenstrasse nach Indien aufgemacht hatte. So stark war sein Bedürfnis, Zeugnissen des Religionsstifters Siddharta Gautama auf die Spur zu kommen, dass er diese Reise gegen den Willen des chinesischen Kaisers unternahm und siebzehn Jahre später im Triumph in die Heimat zurückkehrte. Seine spirituelle Suche machte ihn zur Legende.
„Eine Reise über die Seidenstrasse zu den Quellen des Buddhismus“, lautet der Untertitel dieses höchst anregenden Buches. Sie beginnt in Luoyang, im Herzen der Volksrepublik China, dem Geburtsort von Xuanzang. Zu bestaunen gibt es da die Longmen-Grotten, der Besuch ist wie vieles in China perfekt organisiert, was auch meint: perfekt überwacht. „Bereits von Weitem, vom anderen Ufer des Flusses, ahnt man, sieht man das Wunder: Aus den Felsen kunstvoll herausgemeisselt sind Pagoden, grosse und kleine Buddha-Statuen, Reliefs von Bodhisattvas, Jüngern, Tempelwächtern: eine Perlenkette des Glaubens, ein religiöser Lehrtext par excellence, eine artistische Sutra in Stein (...) Es sollen insgesamt mehr als hunderttausend Skulpturen sein, die grösste siebzehn Meter hoch, erhaben auf einem Felsvorsprung platziert, die kleinste fünfundzwanzig Millimeter, hineingedrängt in eine winzige Nische.“
Im Gegensatz zu Xuanzang reist Erich Follath nicht zu Fuss, zu Pferd und zu Kamel, sondern mit Hochgeschwindigkeitszügen, Flugzeugen und Taxis. Dabei klärt er unter anderem auf über das nach Superlativen so süchtige China. Dass er das Land von früheren Besuchen her kennt, macht seine Ausführungen umso spannender – schliesslich kann er Vergleiche anstellen, sieht und erlebt, was sich in recht kurzer Zeit verändert hat, weiss aber eben auch, dass die chinesische Zeitrechnung einen langen Atem hat. „Auch die Herrschaft der Kommunistischen Partei ist, angesichts der jahrtausendealten chinesischen Geschichte, bisher nicht viel mehr als ein Wimpernschlag.“ Wohl wahr und mich daran erinnernd, dass, als ich einmal in Quanzhou unterrichtete, in jedem Gespräch mit chinesischen Studenten nach spätestens fünf Minuten unweigerlich die Bemerkung fiel: „In unserer fünf tausendjährigen Geschichte ...“.
Die Stadt Turfan, die der Autor bei seinem Besuch vor dreissig Jahren als ein kleines, idyllisches Weindorf erlebte, hat sich zu einer Stadt von vierhundert tausend Einwohnern entwickelt. Die Uiguren, die die Gegend ursprünglich besiedelten, sind fast alle Muslime und fühlen sich heute als Bürger zweiter Klasse. Massive Steuerbegünstigungen haben die Han-Chinesen angezogen, die heute die einflussreichsten Posten in der Verwaltung besetzen.
Er erreicht Bischkek, die Hauptstadt von Kirgisistan. „Die Stadt ist attraktiv, vielleicht gerade weil sie keine besonderen Attraktionen, keine bedeutenden Sehenswürdigkeiten vorzuweisen hat. Die weiten Boulevards, alle nach russischem Militärmuster rechteckig angelegt, sind von Bäumen gesäumt und führen oft in grosszügig angelegte, schattige Parks ...“. Dann trifft er in Samarkand ein, dieser Stadt, die er schon so oft besucht hat – „als Reporter, als Tourist, als Interviewer, als Flaneur. Immer wieder. Und jedes mal von Neuem fasziniert.“ Bis es ihn weiter zieht, via Afghanistan und Pakistan in Richtung Indien.
Diese Faszination für ganz Vieles und ganz Unterschiedliches findet man immer wieder in diesem Buch, das so recht eigentlich von der Lebensneugier des gelernten Politikwissenschaftlers Erich Follath Zeugnis ablegt. Und dem Leser (Frau wie Mann) eine willkommene geografische und politische Horizonterweiterung beschert. So erfährt man etwa, dass er seinen Reiseweg, der politischen und militärischen Verhältnisse wegen, immer Mal wieder ändern muss. Und man lernt unter anderem, dass es am Drehkreuz Dubai auch einen nicht so feinen Teil des Flughafens gibt, wo die „Lumpenflüge“ aus den Problemstaaten der Nachbarschaft abgefertigt werden. Es sind solche und ähnliche Detailschilderungen, die für mich die Lektüre dieses Buches vor allem lohnenswert machen.
„Siddhartas letztes Geheimnis“ ist ganz vieles: Reisebericht, Geschichtslektion sowie Einführung in den Buddhismus. Vor allem ist es jedoch Journalismus vom Feinsten!
Rezension zu "Jenseits aller Grenzen" von Erich Follath
Für die Europäer war Marco Polo der Mensch, der zu einer Zeit, als die Distanzen größer erschienen, mit seinen Erlebnissen und Berichten viele begeisterte. Doch er war nicht der einzige seiner Art. Auch im Orient existierte jemand, der sich auf eine Weltreise begab und darüber berichtete. Erich Follath hat sich in der aktuellen Zeit auf die Spuren des Abenteurers begeben und berichtet darüber in seinem Buch "Jenseits aller Grenzen".
Der Autor wurde 1949 in Esslingen geboren und ist promovierter Politikwissenschaftler und ein bekannter Sachbuchautor. Er berichtete lange Jahr für den SPIEGEL aus dem Nahen Osten, dem indischen Subkontinent und Ostasien. Über diese Regionen hat er zahlreiche Bücher geschrieben.
13 Kapitel und 13 Länder lang begibt sich der Autor auf die Spuren von Ibn Battuta. Dabei geht die Reise quer durch den Orient. Gleichzeitig berichtet Erich Follath auch aus ausgewählten Städten über die aktuelle Situation, die aktuell im Land vorherrscht.
Es ist ein interessanter Kontrast, der dadurch zwischen Vergangenheit und Gegenwart entsteht. Auf der einen Seite wird berichtet, was der Abenteurer damals erlebt hat und wie seine Sicht der Dinge war. Dabei fällt auf, wie tolerant er gegenüber anderen Religionen war. Kein Vergleich zu dem Hass, der heutzutage vor allem zwischen Schiiten und Sunniten vorherrscht.
Ibn Battuta wird vor allem auch als Glückspilz dargestellt. Als jemand, der selbst in den Augenblicken, wo es ihm am schlechtesten geht immer noch eine Möglichkeit findet, die richtigen Personen zu treffen. Und meistens wird er von diesen Menschen reich beschenkt.
Erich Follath setzt sich auch mit dem Privatleben des Reisenden auseinander. Und schildert zum Beispiel, wie viele Ehefrauen er hatte und wie viele verschiedene Kinder. Gleichzeitig wird aber auch klar gemacht, dass es damals eben andere kulturelle Bedingungen waren, wodurch auch eine Ehe eine gänzlich unterschiedliche Bedeutung hatte, als heutzutage.
Rest lesen unter:http://splashbooks.de/php/rezensionen/rezension/23634/jenseits_aller_grenzen_auf_den_spuren_des_grossen_abenteurers_ibn_battuta_durch_die_welt_des_islam
Gespräche aus der Community
Community-Statistik
in 48 Bibliotheken
auf 5 Merkzettel