"Sommergewitter" - ein Buch aus dem Jahr 2005 - widmet sich inhaltlich dem Volksaufstand 1953 in der DDR. Kein Geringerer als Erich Loest hat das Buch geschrieben. Er befasst sich mit den Schicksalen ganz unterschiedlicher Menschen um den 17. Juni dieses so einschneidenden Jahres.
Seine Romane "Völkerschlachtdenkmal" oder "Nikolaikirche" kennt man - auch seine Autobiographie "Durch die Erde ein Riß" ist bekannt. Thomas Loest schreibt im Nachwort, dass das Buch ursprünglich 2003 - zum 50. Jahrestag des Arbeiteraufstandes - hatte erscheinen sollen. Einige verhängnisvolle Streitigkeiten ließen das Buch erst im Herbst 2005 erstmalig im Steidl-Verlag erscheinen - heute gehört es als Band fünf der Loest-Werkausgabe zum Programm des Mitteldeutschen Verlages.
Leseprobe aus dem Kapitel "Der Spitzbart muss weg":
"Nein", so lautete die Auskunft von Kodelwitz, "nichts hat sich geändert, die Losung von gestern abend gilt, diskutieren und sich provozieren lassen. Agitatoren sind auf den Berliner Straßen im Einsatz. Speziell über die Stalinallee weiß keiner was." ...
Sehr gut recherchiert - historisch hinterlegt - detailliert geschildert - fesselnd geschrieben und lebendig - stellt Loest nicht nur den 17. Juni als politisch und gesellschaftlich einschneidendes Ereignis dar, sondern nimmt die Leser mit zu den Menschen, die damit in Zusammenhang standen - zu ihren Gefühlen, ihrem Tun. Mich hat dieses Buch gefangen genommen - mich hat es berührt, unterhalten und am meisten informiert - genial und rundherum gelungen !!!