Erich Loest

 4,2 Sterne bei 39 Bewertungen
Autor*in von Werkausgabe / Nikolaikirche, Durch die Erde ein Riß und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Erich Loest, geboren am 24. Februar 1926 in Mittweida und derzeit wohnhaft in Leipzig, ist ein deutscher Schriftsteller. Er veröffentlichte zudem Werke unter den Pseudonymen Hans Walldorf und Waldemar Naß. Er besuchte die Oberschule und hat gegen Ende des Krieges, 1945, als sogenannter "Werwolf" Kriegsdienst verrichtet. Er war kurz in amerikanischer Gefangenschaft und arbeitete danach als Hilfsarbeiter und in der Landwirtschaft. Er machte später sein Abitur und trat der SED 1947 bei, zudem arbeitete er ab 1947 für drei Jahre bei der Leipziger Volkszeitung. 1950 wurde er dann freier Schriftsteller, zuvor erschien sein erstes Buch, "Jungen, die übrig bleiben". Im selben Jahr begann er auch ein Studium am Literaturinstitut R. Becher in Leipzig. 1957 musste er eine 7,5jährige Strafe absitzen, da er wegen "konterrevolutionärer Gruppenbildung" inhaftiert wurde. 1946 arbeitete er aber wieder als Schriftsteller und veröffentlichte mehrere Romane und ERzählungen. Im Jahr 1979 geriet er erneut in Konflikt mit der Staatsführung der DDR, da er sich für Entschärfung der Zensur engagierte. Er wurde damals ebenfalls sehr stark von der Stasi überwacht, so dass er mit einem Dreijahresvisum die DDR verließ und in die Bundesrepublik übersiedelte, ohne nach drei Jahren wieder zurückzukehren. Er wohnte in Osnabrück und später, 1987, in Bonn-Bad Godesberg. In den 80er Jahren engagierte er sich dann für den westdeutschen Verband deutscher Schriftsteller und gründete 1987 den Linden-Verlag in Künzelsau, welcher 1987 seinen Sitz nach Leipzig verlegte. Loest selbst hatte bis dahin einen Zweitwohnsitz in Leipzig, siedelte später aber komplett dahin über. Er ist Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste, gilt als bedeutender Vertreter der realistischen deutschsprachigen Literatur der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und wurde mehrfach ausgezeichnet. Er thematisiert vorwiegend die Zustände der DDR und die deutsche Teilung und Wiedervereinigung. Zur Preisverleihung des Kulturroschens Berlin, in dem sein "herausragendes künstlerisches wie politisches Engagement" geehrt wurde, gab Loest den Abschluss seines "künstlerischen und politischen Treibens" bekannt.

Alle Bücher von Erich Loest

Cover des Buches Werkausgabe / Nikolaikirche (ISBN: 9783861520047)

Werkausgabe / Nikolaikirche

 (10)
Erschienen am 01.10.2004
Cover des Buches Durch die Erde ein Riß (ISBN: 9783954625819)

Durch die Erde ein Riß

 (5)
Erschienen am 01.01.2016
Cover des Buches Gute Genossen (ISBN: 9783423128612)

Gute Genossen

 (3)
Erschienen am 01.02.2001
Cover des Buches Swallow, mein wackerer Mustang (ISBN: 9783954627240)

Swallow, mein wackerer Mustang

 (2)
Erschienen am 15.04.2016
Cover des Buches Werkausgabe / Zwiebelmuster (ISBN: 9783980213929)

Werkausgabe / Zwiebelmuster

 (2)
Erschienen am 01.01.1994
Cover des Buches Lieber hundertmal irren (ISBN: 9783869306650)

Lieber hundertmal irren

 (2)
Erschienen am 03.09.2013
Cover des Buches Völkerschlachtdenkmal (ISBN: 9783423125338)

Völkerschlachtdenkmal

 (2)
Erschienen am 01.05.1998
Cover des Buches Pistole mit sechzehn (ISBN: 9783596306237)

Pistole mit sechzehn

 (1)
Erschienen am 15.01.2016

Neue Rezensionen zu Erich Loest

Cover des Buches Werkausgabe / Nikolaikirche (ISBN: 9783861520047)
supersusis avatar

Rezension zu "Werkausgabe / Nikolaikirche" von Erich Loest

leider abgebrochen
supersusivor 5 Monaten

So sehr mich dieses Thema auch interessiert, habe ich dieses Buch auf Seite 53 abgebrochen. Insofern bin ich nicht wirklich befugt eine Rezension zu schreiben. 

Das Buch beginnt 1985, also lange vor den Geschehnissen 1989. Teilweise geht es bis in die 50ziger Jahre zurück. Ich fand es anfangs sehr schleppend und langweilig. Auch muß man wohl in der DDR aufgewachsen sein, um das ein oder andere zu verstehen (z.B. bestimmte Begriffe). Es wird aus verschiedenen Perspektiven von einer Familie berichtet, von denen eine Frau später an der friedlichen Revolution teilnimmt. Ich habe mich vor allem mit dem Schreibstil schwer getan. Die Perspektivwechsel sind nicht immer klar, was den Lesefluß ausgebremst hat. 

Ich sage damit nicht, dass das Buch nicht gut ist. Nur ich persönlich habe mich damit etwas schwer getan. 

Cover des Buches Sommergewitter (ISBN: 9783963114793)
HEIDIZs avatar

Rezension zu "Sommergewitter" von Erich Loest

Ein echter Loest ...
HEIDIZvor 3 Jahren

"Sommergewitter" - ein Buch aus dem Jahr 2005 - widmet sich inhaltlich dem Volksaufstand 1953 in der DDR. Kein Geringerer als Erich Loest hat das Buch geschrieben. Er befasst sich mit den Schicksalen ganz unterschiedlicher Menschen um den 17. Juni dieses so einschneidenden Jahres.

 

Seine Romane "Völkerschlachtdenkmal" oder "Nikolaikirche" kennt man - auch seine Autobiographie "Durch die Erde ein Riß" ist bekannt. Thomas Loest schreibt im Nachwort, dass das Buch ursprünglich 2003 - zum 50. Jahrestag des Arbeiteraufstandes - hatte erscheinen sollen. Einige verhängnisvolle Streitigkeiten ließen das Buch erst im Herbst 2005 erstmalig im Steidl-Verlag erscheinen - heute gehört es als Band fünf der Loest-Werkausgabe zum Programm des Mitteldeutschen Verlages.

 

Leseprobe aus dem Kapitel "Der Spitzbart muss weg":

 

"Nein", so lautete die Auskunft von Kodelwitz, "nichts hat sich geändert, die Losung von gestern abend gilt, diskutieren und sich provozieren lassen. Agitatoren sind auf den Berliner Straßen im Einsatz. Speziell über die Stalinallee weiß keiner was." ...

 

Sehr gut recherchiert - historisch hinterlegt - detailliert geschildert - fesselnd geschrieben und lebendig - stellt Loest nicht nur den 17. Juni als politisch und gesellschaftlich einschneidendes Ereignis dar, sondern nimmt die Leser mit zu den Menschen, die damit in Zusammenhang standen - zu ihren Gefühlen, ihrem Tun. Mich hat dieses Buch gefangen genommen - mich hat es berührt, unterhalten und am meisten informiert - genial und rundherum gelungen !!!

Cover des Buches Gute Genossen (ISBN: 9783423128612)
Matteo_Di_Giulios avatar

Rezension zu "Gute Genossen" von Erich Loest

Die Monotonie des Systems
Matteo_Di_Giuliovor 3 Jahren

Die Langeweile der DDR in einem Roman, der niemals langweilig ist. Eine ganz normale Thüringer Familie, deren Alltag nur aus Routine stammt. Er patrouilliert die Grenze; sie arbeitet in Einzelhandel als Kauffrau; und der Sohn versucht sportlich ins Bob-Team aufzusteigen. Tag nach Tag, trotz der Ambitionen, vergeht ein geschmackloses Leben und selbst wenn die Sachen schiefgehen, ist nicht so wichtig.
Erich Loest, 1936 in Leipzig geboren und 1981 in Westen ausgesiedelt, war eine der kritischsten Stimmen der DDR. Gute Genossen ist ein perfektes Beispiel seiner geflüsterten Prosa, die noch wirksamer dadurch klingt, dass sie so leise und ordentlich ist. Ein realistisches Dokument über eine andere Zeit, in der Kritik auszuüben nicht so einfach war. Loest gelingt das Porträt eines Systems, das am Ende seiner Meinung nach nur eintönig war.

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