Rezension zu "4 Tage: Ich bleib hier. Kommst du mit? (rotes Cover)" von Erich Puedo
Ninas Beziehung zu ihrem Freund läuft gerade nicht so toll und so begibt sie sich auf Tarifa zum Selbstfindungs- und Kitesurfurlaub. Dort trifft sie auf Holger. Dieser ist Single und schon seit Wochen auf einem Selbstfindungstrip dort. Die beiden lernen sich kennen und kommen ins Gespräch. Sofort fühlen sie sich zueinander hingezogen und es entwickeln sich Gefühle zwischen ihnen, die so nicht sein sollen und dürfen. Während Holger sich darauf einlassen will, hält Nina an ihrem Freund fest und will keine Urlaubsliebe. Wie es mit den beiden wohl weitergeht?
Mir hat das Buch eher mäßig gefallen. Das Cover zeigt 2 Schatten irgendwo sitzen und in den Sonnenuntergang schauen. Es passt inhaltlich sehr gut zu dem Buch und auch sonst ist es farblich wirklich klasse, allerdings hat es etwas wenig Anziehungskraft, so dass es im Regal etwas untergehen würde. Der Titel ist interessant. Er beschreibt viel vom Inhalt, der sich innerhalb von 4 Tagen abspielt. Außerdem ist die Frage sehr seltsam formuliert auf den ersten Blick. Natürlich wird sie durch Kenntnis des Inhalts klar, aber es ist eben erstmal ein Eyecatcher, wenn man so gar keine Idee hat, was gemeint sein könnte.
Die Protagonisten waren irgendwie auf der einen Seite der verschieden, aber dann auch wieder völlig gleich. Beide auf einem Selbstfindungstrip und nicht wirklich zufrieden mit ihrem Leben. Beide lieben Kitesurfen, Sonnenuntergänge und Mojitos. Doch Nina bleibt auch gerne mit ihren Klamotten, in diesem Fall bei ihrem Freund, und versucht realisitisch zu sein, während Holger sein Realismus, wohl schon abgehanden gekommen ist.
Die Idee hinter der Geschichte gefällt mir sehr gut. Allerdings is die Umsetzung des Ganzen sehr speziell. Die Geschichte ist so geschrieben als wäre man ein Beobachter und man bekommt in sehr weiten Teilen nur die Gespräche mit. Ab und an sind noch die Gedanken von Holger eingebaut und man kippt wieder eher in seine Perspektive der Dinge hinein. Allerdings ist es insgesamt für mich zuviel Gerede und zu wenig Handlung. Am Anfang habe ich noch gedacht, dass ich mich damit anfreunden kann, aber so nach den ersten 100 Seiten musste ich einsehen, dass der Stil einfach nicht meinen Geschmack trifft. Auch fehlte mir über sehr weite Teile des Buches der Tiefgang, denn die ersten 200 Seiten der Geschichte waren leider relativ oberflächlich aus meiner Sicht. Zum Ende hin gab es eine Phase, die mir richtig gut gefallen hat und auch sicherlich das ganz Buch enorm aufwertet, welche mir zwar auf den letzten Seiten noch schnell verdorben wurde, aber das macht nichts. Im Gesamtpaket kam das Buch bei mir leider nicht sonderlich gut an.
Für die Seiten am Ende, die tolle Umgebung des Settings und auch für die außergewöhnliche Art wie es geschrieben ist vergebe ich zusammgefasst
3 von 5 Punkten.