Cover des Buches GezeitenZauber - Die Bestimmung (ISBN: B00ARK1Q4M)
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Rezension zu GezeitenZauber - Die Bestimmung von Erik Kellen

Das Geheimnis der Gezeiten

von Malibu vor 11 Jahren

Rezension

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Malibuvor 11 Jahren

Wie soll man sich das vorstellen, dass die Vergangenheit zurück in die Zukunft kommt? Wer weiß, vielleicht ist es ja schon teilweise so und wir wissen es nur nicht. In seinem Roman „Gezeitenzauber“ behandelt Erik Kellen genau das Thema. Seine Protagonistin Nilah reist in eine geheimnisvolle Welt der Vergangenheit.

Nilah reist mit ihrem Vater nach Irland um ihre Großmutter zu beerdigen. Sofort fühlt sie sich hier heimisch, sogar als wäre sie an einen Ort zurückgekehrt, an den sie gehört. Es fängt mit komischen Zwischenfällen an – ein geheimnisvoller Brief, ein komischer Junge und ein zugemauertes Zimmer, das gar nicht zugemauert ist. Ab jetzt gerät sie in die Fronten der Vergangenheit und der Zukunft, die einen jahrtausendalten Kampf ausfechten. Zwei Männer stürzen sie nun in gewisse Situationen, der eine will sie beschützen, der andere möchte ihre Seele.Was Nilah nicht weiß, in ihrem Blut ist das größte Geheimnis der Zeiten verborgen...

Gleich zu Anfang fesselt die Geschichte schon den Leser. Man lernt zugleich die Protagonistin Nilah kennen, deren Namen schon auf Fantasy deuten lässt. Sie sieht Sachen, die keiner sieht und sie hört Dinge, die keiner hört. Als ihre Großmutter stirbt, fliegt sie mit Ihrem Vater nach Irland zur Beerdigung. Hier spitzen die Dinge sich dann zu und dem Leser offenbaren sich so einige Geheimnisse der Insel, der Zukunft und der Vergangenheit – und vor allem rund um Nilah.

Nilah ist nicht die ganz typische Teenagerin, sie kocht für ihren Vater, hat so ihre Launen und die Gedanken sind auch reifer als für manch Mädchen ihren Alters. Sie denkt weit voraus und schreckt auch vor nichts zurück, sie ist einem sofort sympathisch durch ihre starke Art. Sie hat zwar Angst wie jeder andere Mensch auch, aber sie meistert diese mit einer so gut durchdachten Art, da wächst sie einem noch mehr ans Herz.

In Irland begegnen wir gemeinsam mit Nilah verschiedenen Personen. So auch dem Professor, bei welchem man sofort merkt, dass er noch einen großen Teil der Geschichte einnehmen wird. Nilah und er verstehen sich auf Anhieb und sie ruft auch ihn als erstes um Hilfe, nicht ihren Vater oder Morrin, die sie auch erst auf der Insel kennengelernt hat.

Zum spannenden Verlauf der Geschichte, um was es denn nun genau geht, fragt sich der Leser auch ständig, wer der Junge ist, welcher immer wieder auftaucht und auch wieder verschwindet. Oder wer war der Krieger, der mal kurz anfangs auftauchte, kommt er wieder? Diese Fragen begleiten einen die Geschichte durch und lassen einen nur noch umso schneller lesen und in die Geschichte eintauchen. So manch eine Antwort erhält man gleich einmal, was die Geschichte aber nicht abschwächt, sondern umso spannender macht.

Die Magie, die zwischen Nilah und dem Krieger herrscht, ist derart spürbar. Der Autor hat hier eine wundervolle Art hervorgebracht, die Charaktere und den Leser nah zueinander bringen. Man fühlt das Knistern richtig und fragt sich, wie es hier wohl weiter geht und vor was Nilah eigentlich beschützt werden müsste. Wer war sie früher, dass sie von solch Wichtigkeit ist? Das Lesen und Herausfinden des Geheimnisses macht hier richtig Spaß, man kann gar nicht anders, als in die andere Welt einzutauchen und völlig abgeschnitten von seinem Umfeld zu sein.

Eigentlich ist es ja meist so, dass Fantasy eine etwas hochgestochene Sprache hat, sofern es sich nicht um Urban Fantasy etc. handelt. Hier ist das jedoch nicht der Fall – der Schreibstil ist für so einen niveauvollen Roman leicht gehalten und ermöglicht es dem Leser, plätschernd voranzukommen, den Charakteren immer dicht auf der Spur. Es ist fast so, als befände man sich selbst in dem wunderschönen Grün der Landschaften. Der Roman ruft allerlei Gefühle des Lesers hervor, von traurig bis freudig erregt.

Mitten in der Geschichte zieht es sich etwas hin, scheint fast etwas langatmig, doch das ist es gar nicht. Der Autor erklärt alles schön und weit ausgeholt, verständlich gemacht für den Leser. Man hat die fremden Wesen, sogar die fremden Zeiten direkt vor Augen – eine schöne bildliche Sprache. Umso schneller ereilt einen das Ende, welches einen auf den weiteren Teil gespannt macht, wie es weitergeht und in welcher Zeit!

Ein gut recherchierter Fantasyroman, der sich abhebt dadurch, dass er sich nicht in einer schweren Sprache verliert, sondern für jeden Liebhaber der fremden Welten und Gezeiten verständlich ist!

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