Rezension zu Tiergarten - In the Garden of Beasts von Erik Larson
Spannende Eindrücke aus den ersten Tagen Nazi-Deutschlands
von DanTap
Rezension
DanTapvor 10 Jahren
Erik Larson hat ein ungewöhnliches Buch geschrieben. Man kann nicht entscheiden, ob es ein Sachbuch, eine Biographie oder ein Roman ist. Fest steht aber: es ist ein Sachbuch.
William Dodd kommt 1933 als Botschafter mit seiner Familie nach Nazi-Deutschland. Er ist nicht die erste Wahl des neuen Präsidenten Roosevelt, er ist auch kein gelernter Diplomat, sondern Historiker. Er erhoffte sich eine 'ruhige' Auslandsvertretung, um ein Standardwerk über den Alten Süden der USA nebenbei fertig zu schreiben. Die Botschafterstelle sollte die Krönung seiner Laufbahn sein.
Der Bericht bezieht sich auf zahlreiche Quellen, unter anderem Briefe, das Tagebuch, diplomatische Depeschen des Botschafters, seiner Frau und vor allem seiner Tochter Martha sowie zahlreiche Sekundärliteratur. Vor allem aufgrund zum Teil sehr intimer Quellen, wie der Liebesbriefe der Botschaftertochter, zeichnet Larson ein umfassendes Bild über die Sicht der Botschafterfamilie auf die Nazis, das sich von anfänglichem Verständnis für die Deutschen zu einer wachsenden Empörung über das diktatorische System wandelt.
Empfehlenswert für alle, die an Geschichte interessiert sind. Für deutsche Leser ist insbesondere der amerikanische Blick auf diesen Teil der europäischen und deutschen Geschichte wertvoll.
William Dodd kommt 1933 als Botschafter mit seiner Familie nach Nazi-Deutschland. Er ist nicht die erste Wahl des neuen Präsidenten Roosevelt, er ist auch kein gelernter Diplomat, sondern Historiker. Er erhoffte sich eine 'ruhige' Auslandsvertretung, um ein Standardwerk über den Alten Süden der USA nebenbei fertig zu schreiben. Die Botschafterstelle sollte die Krönung seiner Laufbahn sein.
Der Bericht bezieht sich auf zahlreiche Quellen, unter anderem Briefe, das Tagebuch, diplomatische Depeschen des Botschafters, seiner Frau und vor allem seiner Tochter Martha sowie zahlreiche Sekundärliteratur. Vor allem aufgrund zum Teil sehr intimer Quellen, wie der Liebesbriefe der Botschaftertochter, zeichnet Larson ein umfassendes Bild über die Sicht der Botschafterfamilie auf die Nazis, das sich von anfänglichem Verständnis für die Deutschen zu einer wachsenden Empörung über das diktatorische System wandelt.
Empfehlenswert für alle, die an Geschichte interessiert sind. Für deutsche Leser ist insbesondere der amerikanische Blick auf diesen Teil der europäischen und deutschen Geschichte wertvoll.