Erik Thalberg

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Autor*in von Gefangen.

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Cover des Buches Gefangen (ISBN: 9783000359828)

Gefangen

 (1)
Erschienen am 16.12.2011

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Cover des Buches Gefangen (ISBN: 9783000359828)
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Rezension zu "Gefangen" von Erik Thalberg

Rezension zu "Gefangen" von Erik Thalberg
Messi1981vor 12 Jahren

Zum Inhalt (kann bedenkenlos gelesen werden – es wird nichts vorweggenommen): Im Mittelpunkt des Romans steht Mäx (bewusst mit ä geschrieben!), der Radiomoderator eines Hamburger Senders ist. Wie der Klappentext bereits verrät: eine äußerst zynische Radiolegende, der Star der Morning-Show … und in Therapie! Parallel zu seinen Therapiestunden, die zeitlich vorerst nicht einzuordnen sind, wird Mäx mit einem neuen Radioformat betraut, was innerhalb einer JVA aufgezeichnet werden soll: Dieses nicht ganz neue Programm scheint eine Mischung aus „Bauer sucht Frau“ und billigem „Knastreport“ zu sein. Gemäß dem Motto: „Handfeste Bäuerin findet dingfesten Bruder“ werden Frauen vom Lande an Insassen der JVA verkuppelt – eben ähnlich wie „Bauer sucht Frau“, nur im Knast.
Mäx trifft erst zu den eigentlichen Aufnahmen in der JVA ein und soll die Sendung durch seine „Kodderschnauze“ und die ihm eigene Art aufwerten. Er ist von Anfang an kein besonderer Befürworter dieser Sendung und muss nun auch noch feststellen, dass er sogar einen der Gefangenen persönlich kennt … (mehr soll an dieser Stelle aber nicht verraten werden!). Das alles führt jedoch zu keinem Abbruch der Aufnahmen. Mäx scheint gewissermaßen gefangen zu sein – zwischen seiner Rolle als Moderator und seiner Verbindung zu diesem „abstrusen“ Schauspiel. So führt letztlich eine sowohl geschauspielerte als auch schlecht inszenierte Knasthochzeit und andere fragwürdige Kopien schlechter Fernsehunterhaltung zu einer immer zweifelhafteren Radiounterhaltung. Der Roman stellt also nicht umsonst die Eingangsfrage: „Legitimiert der Geschmack der Massen jede Form der Unterhaltung?“

Meine Meinung: alles in allem fand ich den Roman recht gut, und ich konnte weder Langeweile noch einen zu flapsigen Schreibstil des Autors feststellen – aber das scheint ja eh immer im persönlichen Geschmack des Lesers zu liegen. Ich kann deshalb auch nur empfehlen, die Leseprobe zu lesen: wenn einem das soweit gefällt, dann ist man von dem Buch absolut nicht enttäuscht! (Download über Amazon.) Der Preis erscheint in Ordnung – ich habe das gedruckte Buch gelesen (9,99 €) – und wer in eine handelsübliche Buchhandlung schaut, der wird kaum ein Buch für 0,99 € finden!! (So viel dazu, dass auf Amazon maßgeblich nur noch 0,99 €-Romane im Mittelpunkt stehen!)
Eine Amazon-Rezension kritisiert, dass sich „der Autor in endlosen Beschreibungen des Moderators (Hauptfigur) erging“, was gänzlich falsch ist!! (Das kann aber jeder selbst lesen, wenn er die Leseprobe herunterlädt!) Im Text ist eigentlich genau das Gegenteil der Fall. Das gesamte Buch ist sehr dialoglastig – es wird also eher wenig direkt vom Autor beschrieben. Dafür gibt es von mir einen Stern weniger, weil es dadurch dem Leser zu Anfang schwer gemacht wird, sich in die Geschichte hineinzufinden, und sich viele Details nur aus den Dialogen erahnen lassen. Das ist und muss nicht schlecht sein, aber es verlangt Konzentration. Allerdings bin ich der Meinung, dass es genau diese Dialoge sind, die im Verlauf des Buchs die Charaktere am besten treffen!
Eine weitere Kritik, (jedoch kein Sternabzug): Dieser Roman fällt für mich eher in die Kategorie „Satire“ und weniger in „Krimi und Thriller“, auch wenn er dafür alle Kriterien erfüllt. Zum potenziellen Leser: Um die satirische Darstellung der Medienlandschaft erkennen und mit dem Genre „Krimi und Thriller“ verknüpfen zu können, bedarf es einigem Vorwissen. Es ist daher sinnvoll, dass einem Fernsehformate wie etwa „Bauer sucht Frau“ o.ä. bekannt sind – und vor allem deren Fragwürdigkeit!

Erwähnenswert und lobenswert finde ich: das Buch (Leider nur der Kauf des gedruckten Buchs!) unterstützt einen gemeinnützigen Zweck! – Aber auch ohne das: Empfehlenswert!

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