Cover des Buches The Queen of the Tearling (ISBN: 9780593072707)
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Rezension zu The Queen of the Tearling von Erika Johansen

Fantasy trifft auf Dystopie

von Anniu vor 9 Jahren

Rezension

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Anniuvor 9 Jahren

Kelsea weiß, dass sie einmal eine Königin sein wird und über Tearling herrschen wird. Von ihren Zieheltern Carlin und Barty wird sie so gut wie möglich auf diese große Aufgabe vorbereitet. So wächst sie tief im Wald und abseits von anderen Menschen auf. Einerseits um sich vollends auf ihre neue Rolle vorbereiten zu können. Und andererseits, weil Kelseas Leben in größter Gefahr ist. Ihr Onkel, der seit dem Tod von Kelseas Mutter den Thron für sich beansprucht, möchte seine Regentenrolle behalten und trachtet seiner jungen Nichte nach dem Leben. Als Kelsea die Volljährigkeit erreicht, macht sie sich begleitet von der königlichen Leibgarde ihrer Mutter auf den Weg, ihren rechtmäßigen Platz einzunehmen. Doch es ist ungewiss, ob sie den Thron lebend erreichen wird, denn die Adler der Feinde kreisen bereits über ihr und es wird nur eine Frage der Zeit sein, bis die gefürchteten Auftragsmörder der Caden Kelsea und ihre Gruppe erreicht haben.

Ich habe versucht, an dieses Buch mit möglichst geringen Erwartungen heranzugehen. Aber bereits nach nur einem Band der Trilogie ist eine Hollywood-Verfilmung mit der wunderbaren Emma Watson in Planung? Da fällt es wirklich schwer, dem Buch nicht mit sehr hohen Vorstellungen zu begegnen. Meine Neugierde war auf jeden Fall riesig, als ich die erste Seite aufschlug.

“The Queen of the Tearling” entführt den Leser in eine düstere, dystopische Welt in der Sklaverei, dunkle Magie und Armut große Probleme darstellen. Die Handlung spielt zwar in der Zukunft, erinnert aber teils stark an ein mittelalterliches Setting. Hinzu kommen fantastische, magische Elemente. Kelseas neues Königreich, Tearling, ist am Boden und es tun sich immer neue Abgründe auf, die für die junge Frau nur schwer mitanzusehen sind. Ein Menschenleben ist nicht viel Wert und es scheint eine hoffnungslose, viel zu große Aufgabe für Kelsea zu sein, aus diesem heruntergekommenen Land wieder ein geachtetes Königreich zu machen. Die Übermacht von Mortmesne, einem weiteren benachbarten Königreich, welches von einer nicht alternden Königin regiert wird, die sich schwarzer Magie bedient und auf grausame Praktiken zurückgreift, scheint geradezu erdrückend.

Doch, und das finde ich so erfrischend an diesem Buch, Kelsea ist ganz schön tough und lässt sich nicht unterkriegen. Weibliche, starke Figuren sind ja eher selten in Fantasy Literatur anzutreffen. Und wenn, dann bin ich oft nicht so begeistert von ihnen, da sie als vorlaut und unsympathisch dargestellt werden und im Grunde doch auf ihre männlichen Begleiter angewiesen sind. Doch Kelsea ist da anders. Anfangs scheint sie noch etwas unscheinbar und unsicher, aber es wird schnell klar, dass sie vor allem eine innere Stärke besitzt. Kelsea ist sich trotzdem ihrer eigenen Schwächen bewusst und arbeitet an diesen. Auch wenn sie immer mehr zu einer sehr starken Persönlichkeit wird, strahl sie trotzdem sehr viel Menschlichkeit aus, hat das Herz am richtigen Fleck und wächst mit ihren Aufgaben.

Sprachlich gesehen ist der Schreibstil flüssig und insbesondere die Dialoge zwischen Kelsea, dem Anführer ihrer Garde – Mace – und dem geheimnisvollen Fetch sind schlagfertig und amüsant. Die Beziehung zwischen der jungen Königin und ihrer Garde ist insgesamt sehr interessant zu beobachten, da sie immer mehr lernen einander zu vertrauen. Liebesgeschichten stehen währenddessen eher im Hintergrund, was ich angenehm fand. Auch wenn Kelsea eindeutig als Protagonistin im Zentrum steht, ist das Buch aus unterschiedlichen Perspektiven geschrieben. Darunter aus der Sicht der Königin von Mortmesne, einer jungen Tear-Frau und dem Wachmann Javel. So werden die Geschehnisse auch noch mal aus einer anderen Richtung beleuchtet, was die Spannung zusätzlich erhöht.

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