Wer Thorbeckes Küchen-Genuss-Bücher prosaisch Kochbücher nennt, kann von seinem Rasseauto auch gleich von seiner Karre sprechen. Nein, hier handelt es sich um ein kleines ästhetisches Gesamtkunstwerk: Papier, Satz, Bildmaterial bestehend aus hochwertigen Fotos und reizvollen Drucken (Württembergische Landesbibliothek), inhaltlicher Vielfalt durch Rezepte, Naturkunde, Kulturgeschichte, Volksglauben und Mythologie.
Wer sich also zu jeder Beerensorte mehrere Rezepte erhofft hatte, der wird enttäuscht und sollte zu einem Kochbuch greifen.
Die Autorin Erika Schermaul ist Landschaftsgestalterin und hat einen Schaugarten geschaffen, in dem sie alte Obstsorten hat und zeigt. Hier in diesem Band stellt sie uns zu jeder Beere verschiedene, zum Teil vergessen geglaubte Exemplare vor. Von den Lieblingen aus dem Garten wie Erd- und Himbeere über wilde Vertreter wie Heidel- und Preiselbeere zu seltener verarbeiteten Sorten wie Lorbeer, Vogelbeere oder Wacholder, insgesamt 21 Beerenvertreter.
Dies Buch wendet sich also an KöchInnen und GenießerInnen, an Natur- und GartenfreundInnen und NostalgikerInnen.
Einfach nur wunderschön...
Rezension zu "Eine Hand voll Beeren" von Erika Schermaul