Rezension zu "Mutterliebe" von Erin Kelly
Inhalt:
Mariannes Ehemann kauft im Nazareth, einer in Mariannes Heimatort gelegenen und als luxuriöse Wohnanlage „Park Royal Manor“ umgebaute ehemalige Heilanstalt für psychisch Erkrankte, eine Wohnung, damit Marianne ihre Schwester Colette bei der Pflege ihrer Mutter in deren letzten Lebenswochen unterstützen kann. Mit dem Nazareth ist für Marianne, ihren Jugendfreund Jesse und die Politikerin Helen Greenlaw ein dunkles Geheimnis verbunden, das, sofern es ans Licht kommt, die Leben der drei Geheimnisträger zerstören könnte. Mariannes größte Sorge gilt dabei ihrer psychisch labilen Tochter Honor, die nach Mariannes Meinung es nicht verwinden könnte, die Wahrheit über ihre Mutter zu erfahren. Daher setzt Marianne alles daran, das Geheimnis zu wahren.
Meine Meinung:
Das Buch lässt uns in drei Zeitebenen die drei Protagonisten begleiten. Es beginnt im Jahr 2018, also dem Heute. Im 2. Teil erfahren wir das Geheimnis, das sich im Jahr 1988 zugetragen hat, und im dritten Teil wird uns die Geschichte von Helen Greenlaw ab 1958 erzählt. Zum Schluss verfolgen wir den Showdown - wieder im Jahr 2018.
Leider ist der 1. Teil etwas verwirrend erzählt. Viele Andeutungen sind nicht nachvollziehbar, sodass zunächst keine Spannung aufgebaut werden konnte. Auch enthält der 1. Teil einige Längen, die mich so gelangweilt haben, dass ich das Buch beinah abgebrochen hätte. Der Cliffhanger am Ende des 1. Teils hat dann aber dazu geführt, dass ich doch drangeblieben bin.
Besonders angesprochen hat mich das Setting des geschlossenen und verfallenden Nazareths im 2. Teil, das sehr gut beschrieben wurde. Die Protagonisten waren, wenn auch gut beschrieben, nicht sehr sympathisch. Trotzdem tut mir das Schicksal von Marianne und Jesse am Ende leid.
Der durchaus interessanten Story hätte es gut getan, wenn die Längen im 1. Teil vermieden worden wären. Dadurch fehlte dem 1. Teil die Spannung, die nur durch den Cliffhanger am Ende erzeugt werden konnte. Dranbleiben lohnt sich trotzdem.
Fazit:
Für mich ist „Mutterliebe“ ein solides 4-Sterne-Buch, wobei die Längen im 1. Teil zum Abzug eines Sterns geführt haben. Das Buch empfehle ich allen, die gern solide Spannungsromane lesen und Wert auf ein gut beschriebenes, bedrückendes Setting legen.