Rezension zu "Gesang der Mondköpfe" von Ermanno Cavazzoni
"Für den Autor Ermanno Cavazzoni besteht die Welt aus Wundern, besonders aber aus schrulligen Menschen wie dem selbsternannten "Hygieneinspektor" Savini, der Brunnen untersucht, die zwar nicht mehr in Benutzung, aber voll von Stimmen und Geschichten sind. Savini will den "Mondköpfen" auf die Schliche kommen und gerät dabei an seltsame Leute, die ihm unerhörte Geschichten erzählen: den Buchhalter Nestor, einen Totengräber, den Gefängnisinsassen Capone... "
"Man hört die Zeit vergehen. Aber leise, sehr leise. Man hört es kaum. Wenn es sonst keine Geräusche gibt. Dann ist es, als würde die Zeit pfeifen.
Das ist etwas, das sich nach meiner Ansicht die Vielredner anhören sollten, und solche die zum Beispiel geschätzt werden, weil sie andauernd allseits ihre Gedanken verkünden. Denen würde ich sagen: >>Hörst du die Zeit pfeifen? Die weiß nicht einmal, dass es dich gibt!<<"
Der phantasievolle, amüsante Roman diente als Vorlage für Federico Fellinis poetischen Film "Die Stimme des Mondes".
Zum Autor:
Ermanno Cavazzoni wurde 1947 in Reggio Emilia geboren. Er ist Dozent an der Universität von Bologna.