Rezension zu Kriegstagebuch 1914-1918 von Ernst Jünger
Rezension zu "Kriegstagebuch 1914-1918" von Ernst Jünger
von Ein LovelyBooks-Nutzer
Rezension
✗
Ein LovelyBooks-Nutzervor 13 Jahren
Das Buch geht unter die Haut! Dieses Tagebuch, wunderbar aufgearbeitet von Helmut Kiesel, beschreibt den Kriegsverlauf des ersten Weltkrieges aus den Augen von Ernst Jünger, damals Kriegsfreiwilliger und später sogar Offizier im großen Kriege. Ernst Jünger hat den Krieg vom ersten Tage an miterlebt. Das Tagebuch gibt Aufschluss über den Krieg, Verluste, Freundschaften, Kriegsaltage, psychologische Kriegsführung und viele weiteren Facetten mehr. Dieses Buch lässt niemanden kalt! Es fängt vom Kriegseintritt des Kriegsfreiwilligen Jünger an und endet mit einem vom Kriege gezeichneten Manne. Am Anfang merkt man noch wie euphorisch und voller Abenteuerlust der junge Ernst Jünger in den Krieg zieht. Er kann es, wie er selbst schreibt, nicht abwarten auf den Feind zu schießen! (Zitat: 4.1.1915 / Seite 9 „Leider sehen wir keinen Franzmann, sonst könnten wir auch mal knallen.“) Doch diese Abenteuerlust und diese Euphorie ändert sich mit dem voranschreiten des Krieges. In den nächsten Tagen, Monaten und Jahren erlebt und sieht Jünger viel Leid, die Kehrseite des Krieges. Er sieht wie um Ihn herum seine Freunde und Kameraden sterben und auch er wird öfters verwundet und muss, z.B., Tage- / Wochenlang mit klammen Klamotten in einem Stollen verbringen unter dem Beschuss des Feindes. Ernst Jünger wird vom Krieg gezeichnet. Mit voranschreiten des Krieges fragt sich E. Jünger nun nicht mehr wann er auf einen „Franzmann“ schießen kann wie er es noch am Anfang tat, sondern er fragt sich nur noch eins: „Wann hat dieser scheiß Krieg ein Ende?“. Dieses Buch ist anspruchsvoll geschrieben und zieht jeden in seinen Bann. Für Historiker und Geschichtsinteressierte ist dieses Buch ein absolutes Muss und eine hervorragende Empfehlung. Das Buch ist sehr gut verarbeitet und besitzt auch einen schönen Pappschuber, welcher das Werk sehr gut abrundet. Der Leser erhält mit diesem Werk nicht nur einen Einblick in den Kriegsverlauf sondern auch in das Leben eines Mannes, der Geschichte geschrieben hat.