Schon seit Jahrhunderten wurden wir von Schreckensgeschichten über Hexen begleitet. Wir kennen sie aus Märchen, wir kennen sie durch die Inquisition in Geschichtsbüchern, wo früher hunderttausende ihr qualvolles Ende fanden. Sie sind böse, mit dem Teufel im Bunde und können uns nur alles erdenklich schlechte bereiten. Unzählige Geschichten kennen wir über sie und teilweise sind sie auch heute noch Teil von unserer und anderen Kulturen.
Das Buch „Hexengeschichten“ von Ernst M. Frank ist mit seinen 23 Jahren schon ein wahrer Oldie unter den Büchern. Es handelt sich dabei um 16 Kurzgeschichten von verschiedenen Autoren, die im Zeitraum des 17. Jahrhunderts bis zur Gegenwart leben und gelebt haben. Einige schreiben sogar heute noch.
Da es sich um Kurzgeschichten handelt, variiert der Schreibstil von Geschichte zu Geschichte. Einige haben einen recht modernen Schreibstil und sind daher sehr leicht zu lesen, während andere vom Stil ziemlich schwere Kost sind. Ich musste immer mal wieder einen Absatz neu anfangen, weil ich mich an bestimmte Schreibstile einfach nicht gewöhnen konnte und die Sätze ziemlich verschachtelt und wirr waren. Auch ist es hin und wieder von Vorteil, wenn man sich mit Latein auskennt.
Von den 16 Geschichten fand ich ehrlich gesagt nur 2 gruselig. Durch die Abstumpfung durch Horrorfilme und ähnliches hat das Buch mit den Jahren eindeutig an Schrecken eingebüßt. Trotzdem sind die meisten Geschichten recht unterhaltsam. Es geht dabei allerdings nur um das Klischee der bösen Hexe, die den Teufel anbetet und den Menschen nur schlechtes bringt. Wer mit der Thematik und ohne wirkliche Happy Ends leben kann, dem dürfte das Buch gefallen. Das Buch ist geprägt von diversem Aberglaube, aber es hat auch einige interessante Sichtweisen zu diesem Thema zu bieten.
Wenn man nicht zu viel erwartet, kann man mit dem Buch durchaus glücklich werden. Eine nette Lektüre für zwischendurch oder als kleine Überbrückung.