Mein Leben ist eine Pilgerreise
"Und wenn du dein Leben liebst, dann gehst du aus deiner Komfortzone heraus, gibst dich dem Leben hin, hörst auf, rational zu denken, und beginnst, das zu tun, was du wahrlich liebst - und bei mir ist es eben das Pilgern." S. 213
Inhalt:
Ernst Merkinger macht sich auf dem Weg von Wien nach Marrakesch und das zu Fuß. Über seinen Blog und Instagram teilt er seine Erlebnisse und seine Erfahrungen als Pilger 2.0. Dabei lernt er die Welt, Religion und Leute von einer ganz anderen Seite kennen.
Cover:
Das Cover ist ansprechend. Ernst steht an einer Hausmauer und wird von Licht und Schatten umspielt. Völlig gelöst lacht er und zeigt nach oben. Das Bild vermittelt ein Gefühl von der Leichtigkeit des Seins.
Meine persönliche Meinung:
Ernst entdeckt durch eine kurze Reise das Pilgern für sich und entschließt von Wien bis nach Marrakesch zu gehen. Das sind über 3.000 km. Mit viel Charme, Witz, aber auch Tiefgründigkeit lässt er sich von seinen Begegnungen und Erfahrungen tragen und verändern. Anfangs wirkte er auf mich ein bisschen überheblich und selbstverliebt. Doch das legte sich von Seite zu Seite. Der Leser lernt Ernst besser kennen und Ernst teilt seine ernsten Gedanken mit und regt somit zum Nachdenken an. Ernst ist beim Start seiner Reise ein religiöser Gegner, ändert dann aber seine Meinung und meint pilgern sei "Beten mit den Füßen" und richtet seinen Ärger nur noch gegen den Materialismus der katholischen Kirche. Selbst besinnt er sich durch Meditation und Yoga, dankt aber auch Gott für sein Leben und diese Reise. Viele Leute begleiten ihn auf diesem Weg und er kann täglich spüren, wie er versorgt wird, ohne eine Not leiden zu müssen. Durch seine Erzählungen, die knackig und frisch sind, wird ein Samen gesät, doch auch selbst einmal auf eine Pilgerreise zu gehen. Wer weiß, ob ich dieses Abenteuer nicht auch mal wage.
Fazit:
Ein witziger Bericht über die Erfahrungen eines Pilgerers 2.0 und die Leichtigkeit des Seins.