Rezension zu "Bachoratorium" von Ernst Schmid
Nachdem mir der 4. Teil dieser Reihe nicht so besonders gut gefallen, besticht dieser 5. wieder mit fesselnder Handlung und perfiden Charakteren.
Diesmal bekommen es Frieda Bach, Ronny Wendt und Bettina Eichler mit den „Himmelfahrtsjüngern“ zu tun, einer Sekte, die sich selbst als Heilsbringer bezeichnen und allen jenen, die nicht so asketisch leben (wollen), den Weltuntergang predigen.
Auf die Spur der Öko-Sekte kommen sie durch den Mord an einem Journalisten, der die kriminellen Machenschaften veröffentlichen wollte, die ein ehemaliges Sektenmitglied ihm enthüllt hat.
Wenig später werden weitere Personen durch Selbstmordattentäter ermordet, die im weitesten Sinne Umweltsünder, wie Autoverkäufer, sind.
Während Frieda Bach mit ihrem Team fieberhaft ermittelt, spinnt ihr ehemaliger Abteilungsleiter Gruber, nunmehr ins Archiv verbannt, gemeinsam mit der nationalen Partei, deren Mitglied er ist, weitere Rachepläne gegen Frieda.
Um dem Sektenführer, der Frauen nur als Gebärmaschinen sieht und seine Jünger hermetisch von der Außenwelt abschirmt, näher zu kommen, schließt sich Betty gegen den Willen von Frieda undercover der Sekte an. Was niemand weiß ist, dass es in der Polizei einen Spitzel gibt, der alles, was Frieda & Co. Gegen die Sekte unternehmen schnurstracks dem Anführer melden ....
Meine Meinung:
Dieses Buch ist gut gelungen, auch wenn die „Aktivitäten“ des Sektenführers abstoßend sind. Der verlangt nämlich absoluten Gehorsam von seinen Mitgliedern und schreckt auch nicht davor zurück, diesen schon bei Säuglingen durch rohe Gewalt einzufordern, auch wenn er sie Kinder dabei tötet. Seine Jünger müssen enthaltsam leben, während er selbst (natürlich) sich einem ausschweifenden Sexualleben hingibt und auch vor Kindesmissbrauch nicht Halt macht.
Die Mechanismen, die solche Anführer ausüben, sind recht gut beschrieben und lässt den Leser schaudern. Selbst Betty kann sich dem Charisma des Sektenführers kaum entziehen.
Wer die undichte Stelle bei der Polizei ist, kann nur geraten werden. Dass es Gruber oder sein Assistent Mayer wären, wäre zu einfach. Da werde ich mich wohl auf einen eventuellen 6. Band gedulden müssen.
Fazit:
Ein fesselnder Krimi, der aufzeigt, wie leicht Menschen zu manipulieren sind. Gerne gebe ich hier wieder 5 Sterne.