Eine achtwöchige abenteuerliche Wallfahrt per Autostopp von Linz nach Lourdes (hin und zurück immerhin etwa 4000 Kilometer) regte den Abiturienten/Maturanten der Linzer Fadinger-Realschule, Ernst Stürmer, an, sein erstes Jugend-Buch zu schreiben, ein Buch für halbwüchsige Katholiken sozusagen: „Flucht per Autostopp“ (Verlag Veritas, Linz).
\ Geboren wurde Ernst Stürmer am 7.5.1932 in Linz/Donau. Nach dem Abitur studierte er Geschichte und Romanistik an den Universitäten Graz, Paris (Sorbonne) und Wien. 1958 schloss er seine Studien mit dem Doktorat der Philosophie ab. Seine Dissertation, erarbeitet im Archiv des Französischen Außenministeriums am Quai d`Orsay in Paris sowie im Österreichischen Haus-. Hof- und Staatsarchiv auf dem Wiener Minoritenplatz, verband seine beiden Studienfächer. Thema: Das „Renversement des Alliances“. So nennen die Historiker die „Diplomatische Revolution“ im Jahre 1757, die die Aussöhnung der kaiserlichen bzw. königlichen Höfe von Wien und Versailles nach fast 300jähriger hartnäckiger Feindschaft besiegelte.
\ Schon als Student verdiente sich Stürmer ein Taschengeld mit kleinen Beiträgen für Zeitschriften. Das Lehramt anzustreben, um ein Leben lang in Klassenzimmern Geschichte oder Französisch wiederzukäuen, reizte ihn nicht. Gleich nach dem Studium und der Schließung eines Ehe-Bündnisses mit einem Schwarzwaldmädel aus Freiburg im Jahre 1958 verschrieb er sich dem Beruf des Journalisten. (Entflammt für seine Lebenspartnerin Mechthilde ist er schon in der sog. „Stadt der Liebe“ während seines Pariser Studienaufenthaltes. Übrigens: Das Ehebündnis bewährt sich schon seit sage und schreibe 59 Jahren und wurde mit 2 lieben Kindern Monika und Agnes beschenkt).
\ Der Jungjournalist Stürmer arbeitete nacheinander in Redaktionen diverser Tageszeitungen und Wochenzeitschriften in Österreich und bei einer Illustrierten in Deutschland. Sehr lange redigierte er das auflagenstarke Magazin „alle welt“ mit der Thematik „Christentum & Asien, Afrika und Lateinamerika“.
\ Als Journalist, Fotoreporter und Sachbuchautor lag ihm von Anfang an die Ferne nahe. Obwohl Stürmer gerne Österreicher ist, ist er nicht mit sentimentaler Heimatliebe gesegnet. Er entwickelte früh ein brennendes Interesse für die > traditionellen Kulturen, die > Spiritualität, die > Weisheitslehren, die >Religionen und die > Heilkunde Asiens, Lateinamerikas und Afrikas.
\ Zahlreiche berufliche Reportage-Reisen und - zum Teil mehrmonatige - Studienaufenthalte führten ihn westwärts bis Peru und ostwärts bis Japan.
\ In Kyoto (Japan) beispielsweise hatte er die einmalige Gelegenheit, das hinter Klostermauern abgeschirmte unverfälschte klassische Zen/Zazen, die fernöstliche Meditation im Lotossitz, im Tenryu-ji und im Hosshin-ji zu studieren und - zu fotografieren (!). (Dokumentiert in dem Buch „Zen, Zauber oder Zucht?“, Verlag Herder). Zudem schrieb er das Drehbuch für den Dokumentarfilm „Höhle des Göttlichen Dunkels“ (gedreht 1972 in Japan) über den in Münster/Westfalen geborenen Jesuiten und Zen-Meister Hugo Makibi Enomiya-Lassalle, der seinerzeit in Hiroshima den Atombombenabwurf überlebt hatte.
\ Dem Yoga auf der Spur, durchstreifte Stürmer Indien kreuz und quer. Er besuchte die namhaften Yogainstitute und Ashrams, um den Originalyoga zu erkunden, der unendlich mehr ist als eine Gesundheitsgymnastik. (Dokumentiert in dem Buch „Der Yoga-Report“, Verlag Herder).
Als in Europa und Amerika der Guru-Kult blühte und neben den Beatles Abertausende Westler nach Rishikesh (Indien), den Wallfahrtsort der Sinnsucher, pilgerten, durchforschte Stürmer die heimliche Hauptstadt des Yoga-Weltreiches zu Füßen des Himalaya am Oberlauf des Ganges. Über Stürmers Biografie der heiligen Stadt und Hochburg der Gurus – „Paradies Rishikesh“ (Verlag „Bergland-Buch“) - schrieb die Expertin Trude Fontana in der Südost-Tagespost (Graz): „Vor uns liegt ein großartiges Buch, das wichtige Abschnitte der indischen Spiritualität ausleuchtet; wir nehmen an, dass es als eines der bleibenden Standardwerke aus der großen Bücherflut übrigbleiben wird.“
\ Das umfassendste der zahlreichen heilkundlichen Bücher Stürmers ist „Asiatische Heilkunst“. Es entfaltet die traditionellen Heilsysteme Chinas, Tibets, Indiens, Japans, Koreas und des islamischen Kulturkreises. (Erschienen in 3 Verlagen: Veritas, Herder und Bechtermünz).
\ Ein Kuriosum: Stürmers aus christlicher Sicht geschriebene Biographie über Adam Schall, den deutschen Jesuiten und Chefastronomen des Kaisers von China – „Meister himmlischer Geheimnisse“ (Verlag St. Gabriel) - veröffentlichte in chinesischer Übersetzung der Verlag der Universität Peking im kommunistischen China!
\ 10 der vielen Bücher Stürmers wurden in Fremdsprachen übersetzt.
\ Stichworte, die Interessen und Vorlieben Ernst Stürmers verraten:
> Lieblingsschriftsteller und Lieblingsbuch: Hermann Hesse, "Siddharta". > Lieblingsphilosoph: Laozi (China, 6. Jahrhundert v.Chr.). > Vorbild als Journalist: Egon Erwin Kisch und Tiziano Terzani, > Favorit unter den Ländern: Thailand, speziell Old Siam. > Lieblingsstadt: Chiangmai, die "Rose des Nordens" (Thailand). > Unter den historischen Bauwerken faszinieren ihn: das Taj Mahal (Agra, Indien), der Himmelstempel (Peking) sowie die Shwedagon-Pagode (Yangon, Birma/Myanmar). > Sein stärkstes Naturerlebnis: der Amazonasurwald.