Cover des Buches Hopsgegangen (ISBN: 9783404174409)
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Rezension zu Hopsgegangen von Erwin Kohl

Hopsgegangen.

von Wedma vor 7 Jahren

Kurzmeinung: War leider nix. Zu sehr möchte-gerne. Humor ist schon recht platt, der Plot unglaubwürdig, wenig überzeugende Figuren, oft beackertes Thema.

Rezension

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Wedmavor 7 Jahren

„Hopsgegangen“ wurde als humorvoller Krimi voller Situationskomik angepriesen. Humorige Regio- Krimis lese ich sehr gerne und war auf eine entsprechende Lektüre gespannt. Leider, leider kam es anders. Das Buch entpuppte sich als starke Konkurrenz zu den gängigen Schlafmitteln: Ich konnte jedes Mal nach paar Seiten zuverlässig einschlafen. Phänomenal. Und somit wären wir beim Thema. Manipulationen im Pharmabereich ist nichts Neues. Dieses dankbare Feld wurde seit einigen Jahrzehnten von Thriller- und Krimiautoren oft und ausgiebig beackert. Auch in den TV- Berichten gaben es zu später Stunde hin und wieder haarsträubende Enthüllungsstories aus dieser Ecke. Aber gut, das Thema ist das Eine.

Auf das Wie kommt es in humorigen Krimis sehr stark an und hier konnte mich leider rein gar nichts überzeugen. Das erzählerische Können ist eher auf dem Möchte-gerne-Niveau. Das Ganze erinnerte mich an Malen nach Zahlen, wobei der Versuch, vom Masterplan abzuweichen, um mehr Komplexität zu gewinnen in einer Kaskade aus Unglaubwürdigkeiten und Absurditäten mündete. Der Plot wirke auf mich insg. zu konstruiert, zu „gemacht“ und herzlich wenig authentisch.

Die Figuren blieben leider eindimensional und schemenhaft. Mit dem „Helden“ der Geschichte, dem Privatdetektiv Lukas Born konnte ich nichts anfangen. Für die Heldenrolle taugt er nicht. Er ist nicht nur ein Pechvogel, sondern dümmlich noch dazu. Er braucht seinen Freund Uwe, der ihm erstmal erklären muss, was Sache war, und welche Rolle ihm, Born, in den Machenschaften der Pharma-Mafia zugeteilt wurde. Glaubwürdigkeitsfragen, die in regelmäßigen Abständen auftauchten, sowohl bei den Figuren und erst recht bei der Handlung, sowie die peinlichen Flüchtigkeitsfehler, zahlreiche Klischees, der proletenhafte Sprech des Erzählers, etc. ließen mich das Buch oft genug aus der Hand legen. So etwas wie gelungene Situationskomik oder humorvolle Momente, bei denen man auflacht oder zumindest dauerhaft schmunzelt, ließen sich leider nicht entdecken. So etwas wie das Baden des Helden in den Kamellenexkrementen und derartige Dinge riefen bei mir bloß Kopfschütteln hervor.

Fazit: Mir war bei dieser Lukas Born Geschichte die Lust an humorigen Krimis „hopsgegangen“. Viel gewollt und wenig gekonnt. Mehr als zwei Sterne sind meiner Meinung nach nicht drin.

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