Das Buch spielt Ende der 1950er Jahre in einer Kleinstadt im Ostteil Deutschlands. Tante Anna sorgt, nach dem Tod ihrer Schwester, für ihren Schwager, den Herrn Schuldirektor und dessen Tochter Bärbel, die im heiratsfähigen Alter ist. Die resolute Tante Anna ist der Meinung, dass ihre Bärbel, die Apothekerin, standesgemäß verheiratet werden muss. Standesgemäß – das ist das Problem. Für Tante Anna ist wichtig, dass ihren Damen vom Kaffeekränzchen, die Kinnlade vor Neid runterfällt, wenn sie bekannt gibt, wen ihre Nichte ehelichen wird. Tante Anna hat da auch schon den jungen Lehrer, der neu in die Stadt gekommen ist, ins Auge gefasst und spinnt bereits Verkupplungspläne. Nur leider hat sie die Rechnung ohne ihre reizende Nichte Bärbel gemacht, die in Kurt verliebt ist, der gar nicht standesgemäß ist. Eine turbulente und wirklich witzige Komödie nimmt ihren Lauf. Alle Haupt- und Nebenfiguren sind so charmant und dem Klischee entsprechend dargestellt, dass man aus dem Schmunzeln nicht mehr rauskommt. Ein Buch, welches meine Stimmung immer wieder aufhellt, sobald ich es nur in die Hand nehme.
Rezension zu "Der zweite Kuß für Tante Anna" von Erwin Lademann