Erwin Strittmatter

 3,8 Sterne bei 285 Bewertungen
Autor*in von Unterm Birnbaum, Der Laden. Roman-Trilogie und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Erwin Strittmatter wurde 1912 in Spremberg als Sohn eines Bäckers und Kleinbauern geboren. Mit 17 Jahren verließ er das Realgymnasium, begann eine Bäckerlehre und arbeitete danach in verschiedenen Berufen. Von 1941 bis 1945 gehörte er der Ordnungspolizei an. Nach dem Kriegsende arbeitete er als Bäcker, Volkskorrespondent und Amtsvorsteher, später als Zeitungsredakteur in Senftenberg. Seit 1951 lebte er als freier Autor zunächst in Spremberg, später in Berlin, bis er seinen Hauptwohnsitz nach Schulzenhof bei Gransee verlegte. Dort starb er am 31. Januar 1994. Zu seinen bekanntesten Werken zählen sein Debüt »Ochsenkutscher« (1950), der Roman »Tinko« (1954), für den er den Nationalpreis erhielt, sowie die Trilogien »Der Laden« (1983/1987/1992) und »Der Wundertäter« (1957/1973/1980).

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Erwin Strittmatter

Cover des Buches Unterm Birnbaum (ISBN: 9783872911537)

Unterm Birnbaum

 (125)
Erschienen am 01.01.2022
Cover des Buches Der Laden. Roman-Trilogie (ISBN: 9783746654102)

Der Laden. Roman-Trilogie

 (31)
Erschienen am 01.05.1998
Cover des Buches Tinko (ISBN: 9783746635644)

Tinko

 (17)
Erschienen am 18.01.2019
Cover des Buches Ole Bienkopp (ISBN: 9783746654454)

Ole Bienkopp

 (14)
Erschienen am 23.07.2009
Cover des Buches Pony Pedro (ISBN: 9783359024071)

Pony Pedro

 (13)
Erschienen am 17.09.2013
Cover des Buches Der Laden (ISBN: 9783746654430)

Der Laden

 (10)
Erschienen am 23.07.2009
Cover des Buches Grüner Juni (ISBN: 9783746654331)

Grüner Juni

 (6)
Erschienen am 01.04.2002
Cover des Buches Der Laden. Tl.1 (ISBN: 9783746654072)

Der Laden. Tl.1

 (5)
Erschienen am 01.05.1998

Neue Rezensionen zu Erwin Strittmatter

Cover des Buches Unterm Birnbaum (ISBN: 9783150196038)
V

Rezension zu "Unterm Birnbaum" von Erwin Strittmatter

Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein
Vera-Seidlvor 2 Jahren

Ich weiß nicht, weshalb Fontanes Kriminalnovelle "Unterm Birnbaum" bisher so wenig Beachtung gefunden hat. Enthält sie doch einige biografische Details des Schriftstellers; ebenso wie sie seine Liebe zur Heimat, den Kontrast zwischen Stadt- und Landleben, seine genaue Beobachtungsgabe, Psycho- und Gesellschaftsanlyse, historische Hintergründe, Religionskritik, Aufzeichnungen des Aberglaubens, seine spezielle Ironie, den kritisch liebevollen Abstand zu seinen Figuren, seine Erzählweise von Einstreuung und Rücknahme, die Verwendung von Dialekt neben dem Hochdeutschen und viel Spannung.

Der Protagonist ist Abel Hradscheck, der gemeinsam mit seiner Ehefrau, Ursel, seit etwa zehn Jahren im Oderbruchdorf Tschechin lebt, wo er einen Kramwarenladen mit Wirtsstube betreibt.
Er sorgt sich wegen seiner Spiel- und Trinkschulden, die durch die Ansprüche seiner, aus dem Hannoverschen stammenden Frau noch verstärkt werden. Um die drohende Armut abzuwenden, bringt das Ehepaar den polnischen Gläubiger Szulski um, verscharren ihn aber nur zum Schein für die tratschende Hexe Jeschke "unterm Birnbaum" im Garten, lassen ihn tatsächlich im Keller verschwinden und täuschen einen Unfall mit seinem Wagen und seiner Kleidung an der Oder vor.

Gleich auf den ersten Seiten des Buches streut Fontane die Keile in seine Erzählung ein, die das Rollen der Fässer im Flur seines Hauses, wo sich auch die Kellerluke befindet, verhindern sollen.
Eines dieser Bretter wird Hradscheck zum Verhängnis, als er die Leiche des Polen entsorgen möchte.
Da das Rezept der Hexe von nebenan, sich mit Farnkrautsamen unsichtbar zu machen, nicht funktioniert hatte, entnimmt der Wirt jetzt ein Brett unter den Ölfässern, um den Lichtschein der Laterne im Keller vor den neugierigen Blicken der Nachbarin Jeschke zu verbergen. Wie genau Hradscheck zu Tode kommt, erfährt der Leser nicht. Sein Erzfeind Gelhaar, Schulze Woytasch und Bauer Kunicke finden ihn neben der Leiche Szulskis im Keller tot auf. Seine Frau war bereits zuvor ihrem Gewissen erlegen.

Wegen Spielschulden veräußerte der Vater Fontanes seine Apotheke in Neuruppin und zog mit seiner Familie 1827 nach Swinemünde, später nach Letschin im Oderbruch. Als Heinrich Theodor Fontane 1841 an Typhus erkrankte, erholte er sich in Letschin und arbeitete auch drei Jahre im Geschäft seines Vaters als Apothekergehilfe.
"Hier in Letschin hab ich die Cavernen meines schwindsüchtigen Porte Monnais's halb¬wegs wieder geheilt."

Toletzt bün ik ja ok en Brannenbörger Planten. Trotzdem bereitete es mir große Schwierigkeiten, dass märkische Plattdeutsch beim Lesen zu verstehen. Neben den Erläuterungen zu speziellen Begriffen im Anhang war ein zusätzliches Hörbuch für mich sehr hilfreich.

Obwohl ich schon sechzig Jahre alt und ein Bücherwurm bin, war "Unterm Birnbaum" der erste Krimi, den ich in meinem Leben gelesen habe. Ich glaube, weitere werde ich mir ersparen, um diesen phantastischen Eindruck nicht zu zerstören.
Meine Schülerinnen und Schüler würde ich nicht mit diesem anspruchsvollen Werk quälen wollen. Die haben mehr Freude an der Ballade "Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland", in der es ja auch um Birnen und einen Birnbaum geht und das märkische Platt zurückhaltender auftritt.

Theodor Fontane danke ich für dieses lehrreiche, humorvolle Werk.

 Vera Seidl 

 

Cover des Buches Tinko (ISBN: 9783746635644)
Siko71s avatar

Rezension zu "Tinko" von Erwin Strittmatter

DDR Lektüre
Siko71vor 3 Jahren

Klappentext:

Die Wirren und Hoffnungen der Nachkriegszeit

Mit tiefem Misstrauen betrachtet Tinko den fremden Mann, der eines Tages im Dorf auftaucht, einen „Heimkehrer“, der gerade aus der Kriegsgefangenschaft entlassen wurde und zu dem er Vater sagen soll. Tinko ist hin- und hergerissen zwischen den Geboten seines eigensinnigen Großvaters und den Träumen von einer neuen Zeit, die der Heimkehrer mitbrachte: Er nennt Großvaters 50-Morgen-Hof eine Knochenmühle und möchte, dass Tinko in die Schule geht statt aufs Feld.

Interessantes Buch, welches ich von meiner Tochter bekommen habe. Diese musste eine Klausur im Studium darüber verfassen. Es geht um die Nachkriegsjahre in der DDR und die Gründung der jungen Pioniere, der Gründung der LPG's und die Probleme und Konflikte, der ewig Gestrigen.Ich habe das Buch mit Interesse gelesen und kann es nur weiterempfehlen.

Cover des Buches Tinko (ISBN: 9783746635644)
Tanos avatar

Rezension zu "Tinko" von Erwin Strittmatter

Strittmatter - Autor meiner Kindheit - Lebensreise eines Kindes
Tanovor 4 Jahren

Es gab so viele Bücher, die ich in meiner Kindheit geliebt habe.

Von Tinko zehre ich auch nach 50 Jahren noch.
Der kleine Tonko erlebt aus nächster Nähe die Verwicklungen der Landreform in der DDR. Er sieht sich hin und her gerissen zwischen seinen eigenen Wünschen und Lebensvorstellungen und den Verlangen der Zeit und der Erwachsenen.

Gleichzeitig ist das Buch ein Spiegel der unrühmlichen Nachkriegszeit in der DDR.
Erwin Strittmatter ist es gelungen Position zu beziehen ohne sie zu deutlich zu formulieren.
Ein Buch welches auch heute Gültigkeit hat.

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