Espen Havaardsholm

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Cover des Buches Eine Liebe in den Tagen des Lichts (ISBN: 9783955100209)

Eine Liebe in den Tagen des Lichts

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Erschienen am 03.09.2013

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Cover des Buches Eine Liebe in den Tagen des Lichts (ISBN: 9783955100209)
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Rezension zu "Eine Liebe in den Tagen des Lichts" von Espen Havaardsholm

Einblicke in ein Künstlerleben
ChristaEckertvor 5 Jahren

Es ist die Geschichte der letzten Lebensjahre des norwegischen Malers Edward Munch (gestorben 1944), dessen Werk schon zu seiner Zeit hoch anerkannt war, aber zugleich auch verrissen wurde und von den Nazis, die sein Land besetzt hielten, als entartete Kunst geächtet wurde. Munch ist sich selbst stets treu geblieben. Sein Werk ist einzigartig und für den Liebhaber ein großer Genuss.

Der Autor schreibt selbst, die Geschichte seines Romans sei Fiktion, auch wenn seine Mutter eine sehr enge Freundin eines Modells von Edward Munch war und er natürlich auf den ihm bekannten Faktoren aufgesetzt hat. Und es ist anrührend und besonders, diese einsamen letzten Jahre eines Mannes zu verfolgen, dessen Kunst verlacht wurde und der sich nach einem langen, düsteren Winter voller Krankheit und ohne seine künstlerische Tätigkeit im Frühjar wieder aufrafft, auch, weil eine junge Frau sich ihm als Modell anbietet, weil sie seine Kunst liebt und sich als Studentin Geld verdienen muss. Er vertieft sich erneut in seine Arbeit, bleibt sich dabei wie eh und je treu - das ist gar keine Frage für ihn. Bleibt sich zunächst auch in seiner abweisenden Art treu, denn er ist oft verletzt worden und möchte sich andere Menschen, die er nicht kennt, auf Abstand halten. Doch mit der Studentin Doffi kommt nach und nach doch so etwas wie Nähe auf, bis sein altes Herz sich sogar öffnet und in einer zarten Liebe aufblüht, die er zunächst ganz und gar geheim hält.
Ich finde zwar nicht, dass das Buch "ein Ereignis" ist, dazu sind mir die Beschreibungen der Bilder und des Malens nicht tiefgehend bzw. packend genug, obwohl sie ohne Frage schön und kenntnisreich sind. Das mag aber daran liegen, dass ich in "Deutschstunde" von Siegfried Lenz so sehr gelungene, faszinierende, die Bilder erschließende Beschreibungen der Gemälde Emil Noldes gelesen habe, die ein für allemal ein Maß in mir gesetzt haben. Auch Nolde galt als entartet, hatte sogar Malverbot und malte in dieser Zeit "die ungemalten Bilder", die Lenz wiederum durch Sprache sichtbar und fühlbar macht.
Trotz dieser Hürde habe ich "Eine Liebe in den Tagen des Lichts" gern gelesen. Und das, was daran wohl wirklich wahr ist, nämlich dass Munch sich mit fast achtzig Jahren noch einmal verliebt, wird behutsam erzählt und erfährt einige sehr unerwartete Wendungen. Auch die Gegebenheiten der Zeit, die Situation der Norweger unter der Besatzung zu erlesen, finde ich bereichernd. Es sind zahllose Bilder vor meinem inneren Auge erschienen und viel Verstehen und Mitgefühl geweckt worden.
Ein faszinierender Roman, in den ich gern eingetaucht bin.

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