Dieses Buch der australischen Autorin Estelle Thompson erschien 1978. Es lohnt sich auf jeden Fall, diese Frau wiederzuentdecken.
Der junge Lehrer Philip Blair ist nach einem Unfall erblindet und fängt wieder an in der Schule zu arbeiten.
An der Bushaltestelle angekommen, fragt er eine dort anwesende Schülerin, Linda, um Rat, bezüglich des richtigen Busses. Dann hält ein Auto, mit einem Mann am Steuer, spricht das Mädchen an und nimmt sie mit.
Nicht nur, daß er sich an der Schule mit respektlosen Schülern herumärgern muß, die ihn als "Krüppel" nicht für voll nehmen. Sein Chef und einige Kollegen denken auch, er hätte dort nichts verloren.
Zu seinem Schock und Schrecken muß er noch aus den Nachrichten vernehmen, daß ebenjene Schülerin, mit der er gesprochen hatte, ermordet worden ist. Von jenem Mann aus dem Auto?
Er spricht mit der Polizei und ist verbittert, weil der Kerl offenbar erkannte oder wußte, daß er, Philip, blind ist und direkt unter seiner Nase das Mädchen schnappte, ohne, daß er weiß, wie jener aussah. Aber dafür weiß er andere Attribute des Typen zu beschreiben.
Eine Zeugin, mit der er redet, stirbt unnatürlich. Nach seinem Unfall stieß Philip alle von sich, ebenso seine damalige Verlobte Penelope.
Er will und kann dieses ungeheuerliche Verbrechen nicht auf sich beruhen lassen. Gemeinsam mit Penny ermittelt er in eigener Regie. Er argwöhne, daß der Mann aus dem Auto seine Stimme verstellt hatte. Warum? Weil er ihn womöglich kennt?
Schon bald gerät Philip in tödliche Gefahr ...
Warte, bis es dunkel wird mit Audrey Hepburn ist ein sehr fesselndes Paradebeispiel, wie Blinde authentisch und stark in eine Thrillerhandlung eingebunden werden können. Vor allem, wenn Gangster dazu neigen, diese sträflich zu unterschätzen.
Philip Blair wird ebenso unterschätzt, nicht nur bei der Arbeit, sondern auch vom Mörder. Er mag ja blind sein, aber dafür funktionieren schließlich seine anderen Sinne hervorragend. Und er ist sehr intelligent, stur, hat eine schnelle Auffassungsgabe und läßt wie ein Bluthund nicht von den Spuren ab. Er ist sehr sympathisch.
Er kombiniert geschickt und stets ist die letale Gefahr in den Schatten näher, als er denkt. Aber vielleicht überschätzt der Mörder seine eigenen Fähigkeiten?
Das Buch ist geradlinig, sehr spannend, es gibt hübsche Haken, die der Plot schlägt und man fiebert mit Philip mit. Hält des öfteren den Atem an. Penny ist ein starker Charakter, die ihn sehr gut ergänzt.
Ein Thriller, der unbedingt gelesen werden muß! Vertraut mir! Ich weiß, was ich tue!