gelesen. Die Geschichte ist gut, interessant und lesenswert. Aber es ist schon etwas wirr geschrieben, unheimlich viele Zeiten zwischen den 50ern und heute, viele Charaktere und dann sprang es mittendrin immer fröhlich hin und her. Auch beim Hörbuch musste man sehr aufmerksam bleiben um nicht irgendwas zu verpassen.
Eugen Ruge
Lebenslauf
Unprätentiös und elegant: Eugen Ruge kam 1954 in Sosswa am Ural als Sohn des DDR-Historikers Wolfgang Ruge zur Welt. Als er zwei Jahre alt war gingen er und seine Familie nach Ost-Berlin, wo er Mathematik studierte und als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentralinstitut für Physik der Erde arbeitete. 1986 begann er seine Tätigkeit als Schriftsteller, Drehbuchautor und Dokumentarfilmer und siedelte 1988 in die Bundesrepublik über.
In den folgenden Jahren verfasst er als Autor schwerpunktmäßig für Theater, Funk und Film. 2009 erhielt Ruge für sein erstes Prosamanuskript "In Zeiten des abnehmenden Lichts" den renommierten Alfred-Döblin-Preis. 2011 wurde derselbe Roman mit dem Aspekte-Literaturpreis und der größten deutschen Auszeichnung, dem Deutschen Buchpreis, geehrt.
In der Begründung der Jury des Deutschen Buchpreises heißt es: „Eugen Ruge spiegelt ostdeutsche Geschichte in einem Familienroman. Es gelingt ihm, die Erfahrungen von vier Generationen über fünfzig Jahre hinweg in einer dramaturgisch raffinierten Komposition zu bändigen. Sein Buch erzählt von der Utopie des Sozialismus, dem Preis, den sie dem Einzelnen abverlangt, und ihrem allmählichen Verlöschen. Zugleich zeichnet sich sein Roman durch große Unterhaltsamkeit und einen starken Sinn für Komik aus.“
Ruge ist Mitglied des Verbandes Deutscher Schriftsteller und lebt in Berlin und auf Rügen.
Alle Bücher von Eugen Ruge
Pompeji oder Die fünf Reden des Jowna
Cabo de Gata
Metropol
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Annäherung
In Zeiten des abnehmenden Lichts
Pompeji oder Die fünf Reden des Jowna
Metropol
Neue Rezensionen zu Eugen Ruge
Eine Nacherzählung des Untergangs von Pompeji mit teils fiktiven Charakteren.
Mir hat der Schreibstil sehr gut gefallen. Wie der Autor immer Mal wieder mit einem Augenzwinkern Bezug auf den Leser nimmt.
Auch die Geschichte an sich fand ich sehr interessant und humorvoll erzählt. Jeder hat natürlich schon Mal von dem Schicksal Pompejis gehört. Aber durch dieses Buch kann man sich eine bessere Vorstellung von den damaligen Verhältnissen und Geschehnissen machen. Auch wenn es die Personen nicht alle tatsächlich gab.
Jowna ist die Hauptperson, ein junger Mann der eher zufällig bei einem Vortag eines Wissenschaftlers erfährt, dass die Stadt auf einem wieder erwachten Vulkan liege, der aller Voraussicht nach bald ausbrechen würde. Jowna beschließt alles daran zu setzen den Bewohnern die Gefahr deutlich zu machen und sie dazu zu bewegen die Stadt zu verlassen. So macht sich der einstige Herumtreiber allmählich einen Namen. Mit einer Hand voll Philosophen versucht er eine neue Siedlung am Meer zu gründen. Ein kühner Plan, aber das Schicksal legt ihm so einige Steine in den Weg, am Ende sogar buchstäblich.
Mehrere Generationen einer Familie, viele Jahre der Geschichte, Veränderungen, Liebe, Hass und Politik. Charlotte und Wilhelm arbeiten für den Geheimdienst der Sowjetunion. Als die Beiden durch Hitlers Machtergreifung ins Exil müssen, ändert sich das Leben drastisch. Die Söhne Werner und Kurt werden geboren. Während des Krieges geraten die jungen Männer in Gefangenschaft und die Eltern hoffen in Mexiko auf ein Zeichen, aber nur Kurt kehrt wieder zurück und heiratet Irina. Zusammen mit dem Sohn Alexander trifft sich die ganze Familie in den 50er Jahren dann in der DDR wieder. Irina hätte gerne eine große Familie, aber ihre Schwiegereltern sind immer getrieben und wollen Großes erreichen und vergessen darüber meist die wahren wichtigen Ziele. Der Sohn Alexander hält es irgendwann nicht mehr aus und die Familie, in der es Todesfälle, Hass und Eifersucht gibt, hält ihn sowieso nicht. Er flüchtet in den Westen und will neu beginnen. Dann kommt aber die Wende und die Mauer fällt. Seine Familie kehrt quasi in geschrumpfter Form wieder zurück und er schaut immer wieder nach seinem Vater, der von Alzheimer gezeichnet ist. Zuviel für eine Familie? Nein, denn auf Alexander warten noch ganz andere Prüfungen.
Eugen Ruges großer Familienroman greift wichtige Themen der Geschichte und unserer Gesellschaft auf und die Grundhandlung ist eigentlich schnell erzählt und birgt scheinbar nicht viel Neues. Aber die Sprache ist einfach phänomenal! Seine Art Bilder zu erzeugen, Dialoge zu schreiben und Momente einzufangen ist einfach eine Kunst für sich. Auf den ersten Blick überraschend, bekam Eugen Ruge 2011 den Deutschen Buchpreis. Nach der Lektüre aber, ist der Preis mehr als verdient.
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Eugen Ruge wurde am 24. Juni 1954 in Sosswa (Russland) geboren.
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