Rezension zu In Zeiten des abnehmenden Lichts von Eugen Ruge
Rezension zu "In Zeiten des abnehmenden Lichts" von Eugen Ruge
von Gruenente
Rezension
Gruenentevor 12 Jahren
Deutsche Familiengeschichte, die sich vom Ende des zweiten Weltkrieges bis in die 2000 spannt. 4 Generationen werden beschrieben. Charlotte und Wilhelm, die als Kommunisten nach Mexiko ins Exil gingen und später beim Aufbau des sozialistischen Deutschlands helfen wollten. Kurt und Irina, er DDR-Historiker, sie Ex-Russin, die in Deutschland nie ganz heimisch wird. Alexander ihr Sohn, der 1989 über Ungarn in den Westen flieht und sich später um seinen dementen Vater kümmert, Krebs bekommt und nach Mexiko reist. Und dessen Sohn Markus, Scheidungs- und Wendekind. Besonders gut beschrieben fand ich die Geburtstagsfeier von Wilhelm, die aus vielen, verschiedenen Perspektiven erzählt wurde. Auch die Kapitel über die verschiedenen Weihnachtsfeiern, und wie sie sich veränderten gefielen mir gut. Eignetlich dachte ich vorher: schon wieder so ein DDR-Roman. Doch als Hörbuch kann ich es ja mal versuchen. ich war positiv überrascht. Inhaltlich steht natürlich die DDR im Vordergrund. Aber das Buch hat stilistisch sehr viel aufzuweisen. Viele Erzählperspektiven, Zeiten, Orte, Generationen. Die Hörbuchfassung geht über 10 CDs. Das ist schon eine ganze Menge. am Anfang war ich auch etwas genervt, weil Nöthen sehr langsam liest. Er lässt sich zeit, macht kleine Pausen, lässt jeden Satz quasi auf der Zunge vergehen. je nach Handlung wird er aber auch schnell, laut und leise. Kein Schmöker, zu recht ein Buchpreis-Buch.