Sind das die Probleme einer (Frauen-, vielleicht auch Männer-) Generation?
Und hat sich seit 2005, dem Erscheinungsjahr dieses Romans, den ich unlängst in einem Bücherschrank fand, viel geändert, abgesehen davon, dass SMS, Internet-Cafés und ausgedruckte (!) E-Mails inzwischen schon nostalgisch anmuten?
Ich weiß es nicht, da meine Singlezeit tatsächlich in den historischen Hintergrund der Geschichte passt, danach dann auch endete - weshalb ich nicht weiß, was sich durch Tinder, Instagram usw. geändert hat.
Vielleicht klingt es deshalb auch ein wenig von oben herab, wenn ich aus der Sicht eines glücklichen Familienmenschen auf die Jahre des Suchens blicke und dabei vieles, was Wetterer hier thematisiert, schlicht für naiv und müßig halte.
Es gab allerdings Momente in diesem Buch, die mich berührten, etwa das Zusammenkommen mit Ben, und ich habe mich hier und da auch amüsiert. Vieles fand ich auch "süß", konnte die Schwärmerei und das Hin- und Hergerissensein der Protagonistin bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen - wenn auch nicht die Dimension, zu der die Autorin selbiges aufbauscht.
Mich störte eher der krude Mix aus leichter Frauenunterhaltung, romantischer Übersteigerung (mit entsprechend blumigen Formulierungen) und psychologisch-esoterischen Einschüben, die wie aus einem spirituellen Wandkalender abgeschrieben daherkamen.
Zwischenzeitlich hat mir das Lesen durchaus Lust bereitet, gegen Ende fand ich es dann doch eher anstrengend und dachte mir angesichts Kathis Schwangerschaft nur noch "Okay, jetzt kommt das wahre Leben. Gut so."