In „Blumen für Algernon“ geht es um Charlie Gordon, der geistig zurückgeblieben ist und einen IQ von grade mal knapp 70 besitzt.
Charlie ist 32 Jahre alt, lebt alleine und hat einen Hilfsjob in einer Bäckerei, den er seinem verstorbenen Onkel zu verdanken hat. Charlie hält die Mitarbeiter der Bäckerei für seine Freunde, begreift jedoch nicht, dass sie sich oft nur über ihn lustig machen. Mit Mühe und Not hat Charlie lesen und schreiben gelernt, verfügt jedoch nur über eine sehr schlechte Rechtschreibung und wünscht sich nichts mehr, als endlich so normal und intelligent zu sein, wie die anderen Menschen in seiner Umgebung.
Mithilfe eines Experiments gelingt es einigen Wissenschaftlern, Charlie intelligent zu machen. Das Experiment wurde vorher bereits an der Maus Algernon erfolgreich getestet, mit der Charlies Fortschritte verglichen werden.
Doch obwohl Charlie nun immer intelligenter wird, mehrere Sprachen lernt und schließlich selbst an dem Experiment mitarbeitet, scheint er dennoch nicht glücklicher zu werden.
Mir hat der Roman ganz gut gefallen. Er ist anfangs etwas mühsam zu lesen, da er in Tagebuchform bzw. Fortschrittsberichten geschrieben ist und Charlies schlechte Rechtschreibung etwas ungewohnt ist (ab Seite 38 wird es besser).
Macht Intelligenz automatisch glücklich? Das ist in dem Roman eine der zentralen Fragen, die sich auch der Leser immer wieder stellen muss. Ich fand es sehr spannend die Geschichte zunächst aus Sicht eines geistig zurückgeblieben Menschen zu lesen und schließlich aus der eines Genies. Man konnte immer gut mit Charlie mitfühlen und leiden.
Mir hat die erste Hälfte des Romans wesentlich besser gefallen, als die 2te. Die Spannung baute sich eben langsam auf, man fieberte mit wie Charlie sich veränderte. Nach der Hälfte des Buches kam dann für mich so eine Art Stillstand. Es ging nicht mehr richtig voran und alles wurde einfach etwas zu langatmig erzählt. Man merkt der Geschichte wohl einfach an, dass sie anfangs nur eine Kurzgeschichte war, aus der dann später ein ganzer Roman gemacht wurde. Etwas kürzer hätte sie mir besser gefallen.
Für mich also ein spannendes, interessantes Buch, das sehr nachdenklich macht und auf jeden Fall lesenswert ist.