Rezension zu "Moorgrab: Ein Fall für Kommissar Montag" von Eva-Maria Silber
Wieder einmal verlegt Eva-Maria Silber ein mysteriöses Geschehen aus einer anderen Region (in diesem Fall Oklahoma, wo 2013 zufällig zwei Fahrzeuge nebst Insassen entdeckt wurden, die jahrzehntelang im Schlick versteckt waren) nach Deutschland und entwickelt daraus einen spannenden Kriminalroman.
In einem Moor in der Nähe des Steinhuder Meeres in Niedersachsen wird nicht nur ein getöteter junger Mann gefunden, sondern auch zwei vor langer Zeit im Moor versunkene Autos mit weiteren Mordopfern darin. Aufklären soll diesen Fall die „Cold Case Unit“, die aus Kriminalhauptkommissar Torben Montag und seiner jungen Kollegin Effi Lu besteht. Montag, von seinen Kollegen Monday genannt, ist ein Polizist mit Ecken und Kanten, mit Gesundheits- und Beziehungsproblemen, der unter Druck auch schon mal zuviel Alkohol konsumiert, und der trotzdem sympathisch wirkt. Auch Effi Lu, seine tüchtige kleine Kollegin chinesischer Nationalität, ist keine Durchschnittspolizistin und kämpft noch um den Respekt der Kollegen.
Die Suche des Ermittlerduos nach der Wahrheit ist spannend beschrieben. Zeitweise fragte ich mich, ob Montags persönliche Probleme verhindern, dass er sich professionell verhält und welchen Einfluß Montags Altlasten auf die Ermittlungen haben, denn es gibt Rivalitäten zwischen ihm und Karen Austerlitz, der Leiterin der Mordkommission, die den Tod des jungen Mannes untersucht und mit der Montag Jahre vorher liiert war.
Fakten aus dem Bereich der Gerichtsmedizin sind geschickt in die Handlung eingewoben, und am Ende wird gezeigt, dass auch die neueste Technik nicht unfehlbar ist.
Die von Anfang an vorhandene Spannung steigert sich zum Ende des Buches noch, die anschaulich beschriebenen Szenen haben mir gut gefallen und ließen mich mitfiebern. Über einen zweiten Fall für das Team Montag/ Effi Lu würde ich mich freuen, denn dieses Buch hat mir spannende Unterhaltung beschert.