Rezension zu "Ich trage Striemen" von Eva B.
Ein aussergewöhnliches Buch, aussergewöhnlich ehrlich in der Beschreibung des Zusammenlebens eines Paares, das jenseits der üblichen Vorstellungen von Sexualität ihre Lust auslebt. Eine Lust an einvernehmlicher Demütigung, Lust am Schmerz. Dabei bleiben sich die beiden nahe, kommen einander wirklich nahe.
Der Bericht ist ehrlich, spricht von den Abgründen, spricht von der innigen Nähe, die mit den Striemen entstehen, ja, sie ist von der Liebe gezeichnet, er drückt ihr den Stempel auf. Sie richten das Leben miteinander ein, finden einen Alltag, müssen sich überlegen, wieviel und was sie gegen aussen tragen; was sagen sie den erwachsenen Kindern aus früheren Beziehungen, wie bewältigen sie das Gleichgewicht zwischen
Was macht das Buch mit einem? Es schenkt einem Einsicht, in diese Realität, dessen, was klappen kann, wie man Konflikte zwischen Phantasien und Realität löst, aber eben auch wie man mit zwischenmenschlichen Konflikten und alten Verhaltensmustern umgeht.
Manchmal ist die Sprache fast poetisch, dann wieder sachlich oder einfach dahin erzählend, doch es bleibt spannend. Besonders spannend ist eben diese Entwicklung, die die beiden nach dem kennenlernen, wovon Eva B.s erstes Buch der Suche nach einem Partner, nachdem sie sich ihre Neigung, die Neigung zum Sklavin sein, der Unterwürfigkeit, eben diese lustvoll düstere Welt des BDSM eingesteht.
Das Buch ist dann zu empfehlen, wenn man keine Hemmungen damit hat, sich mit den Facetten der Sexualität zu beschäftigen.