Cover des Buches Abtsmoor (ISBN: 9783954411641)
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Rezension zu Abtsmoor von Eva Brhel

"Abtsmoor" - Hannah Henkers erster Fall

von Biest vor 10 Jahren

Rezension

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Biestvor 10 Jahren

„Wenigstens hatte sie jetzt eine Leiche. Wie war das noch mal, überlegte sie, Bruchwälder, Abtsmoor? „Hört sich ja reizend an“, brummte Hannah Henker, die Gitarre im Arm, wohl wissend, dass sie eigentlich in fünf Minuten im Auto sitzen müsste, wohl wissend, dass man sich eigentlich nicht über eine Leiche freuen sollte.“

Zum Inhalt:

Als sie von der freien Stelle in Karlsruhe erfährt, schlägt Hauptkommissarin Hannah Henker sofort zu. Kaum dort angekommen wird sie mit ihrem ersten Fall und einem neuen Team konfrontiert. Eine junge Frau, tot, ermordet, geschändet. Die Ermittlungen kommen nur schleppend voran, was nicht zuletzt an der drückenden schwülen Hitze liegt. Die Konzentration der Ermittler sinkt, im Gegensatz dazu tauchen aber immer mehr Verdächtige und Zeugen auf. Als dann im Abtsmoor noch eine weiter Leiche einer jungen Frau auftaucht läuft den Beamten die Zeit davon.

Werden sie es rechtzeitig schaffen den Mörder zu finden, bevor noch weitere Morde die Gegend rund um das Abtsmoor erschüttern?

Fazit:

Die Debütautorin Eva Brhel macht in ihrem ersten Kriminalroman auch auf die Probleme unserer Gesellschaft aufmerksam.

Zum einen sind das die Strukturbetriebe die nicht selten einen fließenden Übergang zum illegalen Schneeballsystem bilden. Die Menschen die sich daraus das große Geld erhoffen müssen meist in Vorkasse treten. Da die Ansprüche oft sehr hoch sind, endet das nicht selten in einem Schuldenberg.

Zum anderen ist das die hohe Arbeitslosigkeit der Akademiker. Viele von ihnen bekommen keine Festanstellung und haben deshalb mehrere Jobs gleichzeitig um irgendwie über die Runden zu kommen. Und das wo Deutschland doch händeringend nach Fachpersonal sucht.

Ihr Schreibstil ist sehr flüssig, somit lässt sich das Buch wirklich sehr gut lesen.

Die Beschreibung der Charaktere finde ich auch sehr gut gelungen. Die Protagonistin Hannah Henker ist mir sehr sympathisch. Sie spielt Gitarre um ihre Nerven zu beruhigen und auch ihr Liebesleben scheint sich in einer aussichtslosen Situation zu befinden. Ganz wie die gute Freundin oder die Nachbarin von nebenan. Zu ihren Kollegen pflegt sie ein freundschaftliches Verhältnis.

Wie das aber auch im wahren Leben so ist, gibt es auf Anhieb Personen die man unsympathisch findet. Karen Mayer-Schulte. Sie wird als manipulierende Perfektionistin dargestellt. Sie macht vor nichts halt, manipuliert und dirigiert ihr gesamtes Umfeld. Ihre Familie leidet ebenfalls sehr darunter.

Die Geschichte an sich finde ich sehr spannend. Wie bei jedem Krimi versucht man natürlich selbst dem Mörder auf die Spur zu kommen.

Der Autorin ist es gelungen die Spannung bis zum Ende aufrecht zu erhalten und so eine Identifizierung, bis zu den letzten Seiten, fast unmöglich zu machen. Die ungeahnten Wendungen die sich durchs ganze Buch fortsetzen fesseln den Leser bis zum Ende.

Ein wirklich gelungenes Debüt mit viel Spannung und einem Funken Humor.

Glückwunsch Frau Brhel.

Ich kann das Buch jedem Krimifan wärmstens empfehlen.

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