Rezension
In dem Roman „Acht Wochen verrückt“, von Eva Lohmann, begleiten wir die junge und karrierebewusste Mila Winter während ihres Aufenthalts in einer psychosomatischen Klinik und bekommen schonungslose Einblicke hinter die Kulissen einer solchen Therapieeinrichtung. Als die 29-Jährige, eines Tages nicht mehr fähig ist, ihrer Arbeit nachzugehen, bloß stundenlang aus ihrem Bürofenster starrt und schließlich zu Hause weinend zusammenbricht, wird die junge Frau ein paar Tage später mit der Diagnose Burnout und Depression in eine Klinik eingewiesen. Obwohl Mila ein scheinbar sorgenfreies Leben führt, einen gut bezahlten Job besitz und eine harmonische Beziehung führt, scheint sie plötzlich nicht mehr zu funktionieren.
Die Autorin beschreibt auf den folgenden Seiten ihres autobiographischen Romans, Milas Entwicklung während des Klinikaufenthalts und ermöglicht dem Leser Einblicke in die Gedankenwelt der verschiedenen Protagonisten. Nach und nach lernen wir unterschiedliche Patienten kennen und begleiten Mila bei ihren Therapiestunden und Gruppengesprächen. In der Klinik wird ihre Krankheit erstmals wahr- und ernst genommen, sie darf weinen so oft und viel sie möchte und die junge Frau hat acht Wochen Zeit, endlich mal ihre Verantwortung abzugeben und sich in geschützter Atmosphäre, mit ihrem Leben auseinander zu setzen.
Eva Lohmann, konnte mich mit ihrem ruhigen aber auch äußerst informativen Buch voll überzeugen. Ehrlich und mutig beschreibt sie den Klinikalltag und schafft es durch humorvolle Art und Weise, eine gewisse Lockerheit in ihre Erzählung zu bringen. Obwohl das zentrale Thema des Buches sehr ernst genommen werden muss, lässt die Autorin auch witzige Passagen in ihren Roman einfließen,erzählt Milas Geschichte durchaus spannend und ohne Längen und wirft immer wieder die Frage in den Raum: „Was ist schon normal?“ Obwohl ich keine persönliche Erfahrung mit Depression, Burnout oder den oft erwähnten Essstörungen gemacht habe, kann ich mir vorstellen, dass das Buch jenen Menschen Mut macht, die möglicherweise an den angesprochenen Krankheiten leiden oder sich scheuen, Hilfe anzunehmen.