Eva Mozes Kor

 4,4 Sterne bei 144 Bewertungen

Lebenslauf

Eva Mozes Kor (1934-2019) war eine Überlebende des Holocausts und wurde zusammen mit ihrer Zwillingsschwester Miriam von Josef Mengele für menschenverachtende medizinische Experimente missbraucht. Sie war eine international gefragte Referentin zu den Themen Holocaust, Menschenrechte und Ethik in der Medizin. Der Dokumentarfilm »Forgiving Dr. Mengele« erzählt von ihrem Schaffen.

Quelle: Verlag / vlb

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Neue Rezensionen zu Eva Mozes Kor

sehr wichtiges Buch

Eva Mozes Kor ist zehn Jahre alt, als sie mit ihrer Familie nach Auschwitz verschleppt wird. Während die Eltern und zwei ältere Geschwister in den Gaskammern umkommen, geraten Eva und ihre Zwillingsschwester Miriam in die Hände des KZ-Arztes Mengele, der grausame »Experimente« an den Mädchen durchführt. Für Eva und ihre Schwester beginnt ein täglicher Überlebenskampf ...
Die wahre Geschichte einer Frau mit einem unbezwingbaren Überlebenswillen und dem Mut, die schlimmsten Taten zu vergeben. 


Die Autorin:

Eva Mozes Kor (1934-2019) war eine Überlebende des Holocausts und wurde zusammen mit ihrer Zwillingsschwester Miriam von Josef Mengele für menschenverachtende medizinische Experimente missbraucht. Sie war eine international gefragte Referentin zu den Themen Holocaust, Menschenrechte und Ethik in der Medizin. Der Dokumentarfilm »Forgiving Dr. Mengele« erzählt von ihrem Schaffen. 


Meine Meinung:

Ich hatte dieses Buch schon mal, ist aber leider beim Umzug verloren gegangen. Daher habe ich mir diese überarbeitete Ausgabe gekauft. 


Das Buch ist bereits am Anfang sehr emotional und eindringlich. Die Lebensumstände werden kurz erläutert und angerissen. Wir steigen also fast schon in der Zeit des Ghetto und von Ausschwitz ein. Es wird beschrieben, wie unsere Autorin dort ankommt, die Prozedur der Aufnahme über sich ergehen lassen muss und wie es ihrer Familie ergeht. Schon früh in diesem Buch kommen wir dann auch zu den medizinischen Versuchen. Die mich persönlich sehr mitgenommen und schockiert haben. Auch die Zustände im Lager sind nicht zu begreifen. Wir erleben den Überlebenskampf hautnah mit. Wie zum Beispiel das stehen von Nahrung oder Kleidung. Auch die Verbundenheit der beiden Schwestern ist sehr berührend.


Aber auch die Barmherzigkeit unter den Häftlingen wird ganz klar aufgezeigt. Jeder Lichtblick oder jede Hoffnung. Die Befreiung wird ebenfalls beschrieben und auch der Kampf zurück ins normale Leben, den mit der Befreiung war es noch nicht vorbei. Man spürt in diesem Buch förmlich die Verzweiflung, Trauer und den Schmerz. Aber das Buch macht auch Mut und zeigt ganz deutlich auf, das es sich immer lohnt zu kämpfen. Ich empfand die Autorin als sehr beeindruckend und als starken Charakter. Sie hatte einen sehr klaren Verstand mit dem sie überleben konnte. 


Es gibt Fotografien die das Buch noch eindringlicher machen und greifbarer. Ich habe das Lager gerochen beim lesen, habe die Bracken gesehen, habe die Schreie gehört. Dieses Buch macht nachdenklich. Rüttelt auf und ist für mich persönlich Pflichtlektüre. 

unfassbar und doch wahr

Die 10-jährige jüdische Rumänin Eva wird mit ihren drei Schwestern und Eltern zuerst in ein ungarisches Arbeitslager und dann nach Birkenau bei Auschwitz in Polen verfrachtet. Sie und ihre Zwillingsschwester landen mit vielen anderen Zwillingspaaren im Versuchslabor von Dr. Mengele. Mehr brauche ich dazu nicht sagen, da sich jeder die Grausamkeiten gut vorstellen kann. Es war ein entsprechend harter Lesestoff, obwohl die Autorin angenehm nüchtern berichtet.

Meiner Meinung nach sollte jeder solch einen Zeitzeugenbericht gelesen haben.

Viel Antisemitismus und KZ, wenig Mengele

Dieser Zeitzeugenbericht verspricht einen interessanten Einblick in die Machenschaften des Doktor Mengele. Schließlich war Eva Mozes Kor zusammen mit ihrer Zwillingsschwester Miriam Insassin des KZ Auschwitz, und beide fielen Experimenten des berüchtigten KZ-Arztes zum Opfer, während der Rest ihrer Familie vergast wurde.

Berichte über die Zeit während der Herrschaft des Hitler-Regimes und überhaupt während des Zweiten Weltkrieges sind unglaublich wichtig, denn was damals passierte, darf niemals vergessen werden. Eva Mozes Kor wurde mit ihrer Familie, mit der sie in einem rumänischen Dorf aufgewachsen war, im Mai 1944 ins KZ Auschwitz deportiert, wo an ihr und ihrer Zwillingsschwester perfide Experimente durchgeführt wurden – unter der Leitung von Josef Mengele. 

Der Titel „Ich habe den Todesengel überlebt – Ein Mengele-Opfer erzählt“ lässt vermuten, dass die Zeit in Auschwitz und die Experimente an den beiden Zwillingsschwestern der Hauptbestandteil des Buches sind. Doch dem ist nicht so. Dieses kurze Buch, das mit großer Schrift und breiten Seitenrändern bedruckt ist, wird über viele Seiten von Geschichten gefüllt, die von der Zeit vor der Deportation nach Auschwitz erzählen. Auch die Zeit im KZ wird beschrieben, angesichts der Seitenzahl sogar verhältnismäßig ausführlich. Doch die Experimente und Josef Mengele, werden selten erwähnt, gar in Nebensätzen abgehandelt.

Keine Frage, es ist wichtig, über alles zu schreiben und zu erzählen, was man in dieser Zeit erlebt hat. Aber von einem Buch, das dem Titel zufolge insbesondere von Mengele und dessen Experimenten an der Autorin erzählt, darf man erwarten, dass der Inhalt dazu passt. Jedoch handelt es sich bei diesem Buch „lediglich“ (und ich betone die Anführungszeichen!) um ein Buch über den Krieg und über Antisemitismus. Dieses Buch wäre auch ein sehr gutes, wenn der Titel nicht etwas anderes verspräche als der Inhalt bietet.

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