Eva Rechel-Mertens

 4,1 Sterne bei 290 Bewertungen

Lebenslauf

Eva Rechel-Mertens, geboren 1895 in Perleberg, studierte Romanistik, Germanistik und Anglistik in Berlin und Marburg. Sie war als Übersetzerin aus dem Französischen tätig, ihr Hauptwerk war Prousts À la recherche du temps perdu (Auf der Suche nach der verlorenen Zeit). Eva Rechel-Mertens starb 1981 in Heidelberg.

Quelle: Verlag / vlb

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Neue Rezensionen zu Eva Rechel-Mertens

Cover des Buches Alle Menschen sind sterblich (ISBN: 9783644474031)
S

Rezension zu "Alle Menschen sind sterblich" von Simone de Beauvoir

Swantje
Alle Menschen sind sterblich

Man könnte annehmen, man wüsste, was einen erwartet, und doch wird man trotzdem irgendwie überrascht. Ich war es zumindest. Der Streifzug durch die Geschichte der Menschheit ist faszinierend; mit ihren unterschiedlichen idealistischen Strömungen und einer Hauptfigur, der langsam aber sicher aufgeht, dass die Unendlichkeit sehr lang sein kann, wenn man alleine ist und nichts bleibt wie es ist - milde ausgedrückt.

Die Geschichte kann einen emotional ziemlich mitnehmen, wenn man sich zu viele Gedanken darüber macht, und gleichzeitig ist das das Spannende an der ganzen Sache. Die Autorin gibt viele Denkanstöße und hinterher ist man in der Lage, sein sterbliches Leben aus einem etwas anderen Blickwinkel zu sehen, positiv oder negativ, je nachdem, auf welche Erkenntnis man sich fokussiert. So oder so wird man die Geschichte nicht so schnell wieder los.

Was die Figuren angeht: Die Wandlung des Hauptcharakters ist beeindruckend beschrieben: nachvollziehbar und äußerst beklemmend. Je weiter man liest, desto beängstigender ist die Vorstellung, sich in seiner Haut zu befinden. Möglicherweise beschränkt sich das Mitgefühl des Lesers auf ein Minimum, weil Fosca sich schließlich selbst in diese Lage gebracht hat, aber das macht es nicht weniger gruselig. Das geht so weit, dass, sollte der Leser anfangs mit seiner eigenen Sterblichkeit hadern, er gegen Ende vermutlich von dieser Gefühlsregung befreit sein wird. Nicht, dass man im Gegenzug mit der Sterblichkeit zufrieden wäre, aber sie ist dann doch das kleinere Übel, sie geht vorbei.

Was am Schluss dieses Gedankenexperiments bleibt, sind ein paar (unangenehme) Erkenntnisse. Aber es ist auch ein faszinierendes Studium der menschlichen Natur und Gesellschaft, die Autorin scheint wirklich an alles gedacht und alles beachtet zu haben, was Unsterblichkeit mit einem menschlichen Wesen anrichten kann. Man denkt: Okay, Unsterblichkeit, das ist doch einfach. Aber das ist es nicht, man erfährt immer wieder neue Facetten.

Cover des Buches Leviathan (ISBN: 9783423123846)
dunkelbuchs avatar

Rezension zu "Leviathan" von Julien Green

dunkelbuch
Ein Werk, das unter die Haut geht

Der Roman ist ein komplexes Geflecht, in dem vier Einzelschicksale miteinander verwoben sind: Die Wäscherin Angèle will eigentlich raus aus dem öden Provinzdasein, doch ihre schwerhörige Chefin braucht sie. Guéret könnte ihr Weg in eine neue Existenz sein. Der aber, Opfer unkontrollierbarer Begierde, vergreift sich, in Unkenntnis ihrer Gefühle, grausam an ihr und begeht dann in einer absurden Abwärtsspirale gleich ein noch größeres Verbrechen. Er ermordet einen vermeintlichen Zeugen. Guéret fühlt sich gehetzt, taucht unter. Die Frau, für die er als Hauslehrer tätig war, ist ihres Ehemanns überdrüssig und heimlich in ihn verliebt. Er verabscheut sie, lässt sich aber trotzdem von ihr verstecken. Wird sie ihn aber wirklich decken oder am Ende doch verraten? Und wird Angèle, die brutal Entstellte, die Identität des Täters nicht doch irgendwann enthüllen? Widersprüchliche, widerstreitende Gefühle bestimmen Greens tragische Helden und Heldinnen. Fest steht nur eines: Egal, wie schlecht es einem geht, in der Haut von Guéret möchte niemand jemals auch nur einen Tag lang stecken!
Greens großer Wurf ist ein Kompendium menschlicher Verworfenheit, eine Exemplifikation des Genesis-Verdikts: "Das Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf", meisterhaft im Beleuchten von Innenansichten mittels erlebter Rede. Ein beklemmendes Buch, ein Werk, das unter die Haut geht, allerdings in Anbetracht der völligen Abwesenheit von Hoffnungsschimmern als Antidepressivum ungeeignet ist.

Cover des Buches Sie kam und blieb (ISBN: 9783499238307)
Barbara62s avatar

Rezension zu "Sie kam und blieb" von Simone de Beauvoir

Barbara62
Ménage à trois

Simone de Beauvoir, 1908 in eine gutbürgerliche Familie hineingeboren, war eine der ersten Frauen, die an der Sorbonne Philosophie studierten. Während des Studiums lernte sie Jean-Paul Sartre kennen, dessen lebenslange Begleiterin sie wurde. Die  Grundregeln ihrer Partnerschaft waren sexuelle Freiheit nach allen Richtungen, keine Ehe, getrennte Wohnungen und keine hausfraulichen Pflichten.

Ihre Debütroman, Sie kam und blieb, aus dem Jahr 1941 erschien erstmals 1943 im von der deutschen Wehrmacht besetzten Paris. Er ist genau in dem Milieu der Pariser Bohème angesiedelt, in dem Beauvoir und Sartre sich damals bewegten.

Im Mittelpunkt des Romans stehen der Schauspieler und Regisseur Pierre Labousse und die Schriftstellerin Françoise Miquel, die eine Beziehung à la Beauvoir und Sartre führen. Ihr auf volles Vertrauen, Ehrlichkeit, sexuelle Freiheit und die völlige Abszenz von Eifersucht trotz Pierres Affären gegründetes Verhältnis gerät ins Wanken, als Françoise die junge Xavière Pages aus Rouen bei sich aufnimmt. Aus dem Duo wird ein Trio. Doch Xavière akzeptiert die Spielregeln der beiden anderen nicht und spielt sie gegeneinander aus. Sie reizt Pierres Jagdinstinkt und seine Eitelkeit, ist eifersüchtig und drängt Francoise in die Rolle der Rivalin. Als Françoise ihre Eifersucht begreift, sieht sie ihre Existenz gescheitert und es kommt zur Katastrophe.

Der Roman besteht zum großen Teil aus Dialogen, fast wie in einem Drama. Bei mir hat er Wut ausgelöst, manchmal auf Xavière mit ihrem Egoismus, manchmal auf Pierre und Françoise, die Xavières Spiel viel zu lange nicht durchschauen und zu beherrscht reagieren.

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