PAX von Eva Roman
zum Inhalt: (übernommen)
Pax wächst in einer Kleinstadt auf. An seine Eltern und den großen Bruder hat er keine Erinnerungen, sie sind von einer Afrikareise nicht zurückgekehrt. Tante Beatrix, seltsam altjüngferlich und einigermaßen verklemmt, arbeitet als Verkäuferin im örtlichen Kaufmarkt und zieht Pax groß, so gut sie eben kann. Dessen Kindheit und Jugend verlaufen zunächst ganz gewöhnlich provinziell. Sie ernährt und erzieht ihn, er sorgt dafür, dass er ihr keine Sorgen macht, und deckt sie zu, wenn sie vor dem Fernseher einschläft. Manchmal träumt er von einer echten Familie, er hat einen Kanarienvogel, eine beste Freundin Leni und außerdem, das wird ihm allmählich klar, etwas, wovon die anderen lieber nichts wissen sollten. Pax lernt früh, sich zu schämen, für alles und nichts, sich zu verstellen, um es anderen recht zu machen. Er will weg, kann aber Tante Beatrix nicht alleinlassen. Eva Roman erzählt sensibel und in fast greifbaren Bildern mit sehr genauem Blick fürs Detail. Ihr Roman handelt in vielen Facetten von Sorge und Fürsorge, von Generationenverantwortung und sozialer Normierung.
Die Autorin hat die Protagonisten wirklich gut und authentisch dargestellt. Der Schreibstil ist zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig, passt aber absolut zu der Handlung der Geschichte.
Pax, der bei seiner Tante aufwächst, möchte gerne seine Träume verwirklichen, sein Leben leben. Eine ganz normale Kindheit haben ?
Dies ist aber aufgrund seiner Tante nicht möglich. So wirklich über Sorgen und Probleme kann er mit ihr nicht sprechen. Das zieht sich natürlich über das ganze Buch hinweg.
Vor allem, als klar wird, dass Pax auf Jungs steht, zieht er sich immer mehr zurück.
Ich vergebe PAX sehr gerne 4 STERNE.