Cover des Buches Jakobs Mantel (ISBN: 9783426304426)
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Rezension zu Jakobs Mantel von Eva Weaver

Ein Mantel mit vielen Geheimnissen

von Buecherseele79 vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Eine Puppe die das Warschauer Ghetto erlebt hat sowie die Gefangenschaft im sibirischen Arbeitslager. Tief bewegend und lesenswert.

Rezension

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Buecherseele79vor 8 Jahren
Durch ein Theaterplakat wird Mika in seine Vergangenheit zurückversetzt und diese möchte er nun seinem Enkel Danny mitteilen. Es geht um ein Puppentheater und den geheimnisvollen Mantel mit den vielen Taschen die sein Grossvater hinzugefügt hatte. Mika erzählt von seiner Kindheit in Warschau bis Hitler und die Nazi einmarschieren und sein gewohntes Leben ein jähes Ende findet. Mit seinem Grossvater und seiner Mutter wird er in das Warschauer Ghetto verladen. Dort erzählt er von seinem täglichen Überlebenskampf, den plötzlichen Tod seines Grossvaters und wie er die Geheimnisse seine Mantels entdeckte.
Zusammen mit Elli beginnt er ein Puppentheater aus dem Mantel zu zaubern, begeistert im Krankenhaus, sowie im Waisenhaus oder in Schlangen für eine Schüssel Suppe mit seinem Talent.
Doch auch die Nazis werden auf sein Talent aufmerksam und ab dann muss er jeden Freitag bei ihnen, auf der "arischen" Seite seine Kunst vollführen.
Gleichzeitig nutzt er diese Chance um Babys ein besseres Leben zu ermöglichen.
Seine Geschichte über das Leben vor und während der Nazizeit ist erdrückend, erschreckend, bewegend.
Doch dann werden seine Mutter sowie Tante deportiert und Mika schliesst sich mit Elli dem Widerstand an, doch seine Puppen finden- er soll so nicht enden....
Auf der anderen Seite erzählt der Wehrmachtsoldat Max seine Geschichte, wie er Mika kennengelernt hat, ihn jeden Freitag zum Theaterspiel abgeholt hat, ihm heimlich Essen zugesteckt hatte, ihn versucht hat zu schützen vor seinen Kollegen.
Als Russland Warschau befreit wird Max mit seinen "Kollegen" nach Sibirien geschickt- in das Gefangenlager.
Hier erzählt er wie es ihm ergeht, seinen grausamen Alltag und zieht oft Vergleiche zu den Juden im damaligen Ghetto.
Dann gelingt ihm die Flucht und nach Jahren der Abwesenheit ist er wieder in Nürnberg bei seiner Familie und doch hat sich alles verändert.
Wie auch bei Mika spricht im die Prinzenpuppe Mut zu und am Sterbebett vertraut er sich seinem Sohn Karl an, zusammen mit der Puppe. Und seine Enkelin Mara erfährt von ihrem Vater die ganze Geschichte, die ganze Wahrheit über den Holocaust und auch ihr wird die Puppe zu einem wichtigen Begleiter....

Für mich hat das Buch auf jeden Fall einen sehr hohen Lesefaktor! Die Geschichte beider Personen ist tief bewegend und lässt einen oft mit Tränen in den Augen innehalten. Die Geschichte rund um den Mantel, die Puppen, die Hoffnung und die Freude die sie in einem zu diesen schweren Zeiten weckten- alles wurde ganz zauberhaft umgesetzt, auch zu diesem sehr dunklen Teil der Geschichte.
Auf jeden Fall eine Leseempfehlung!
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