Rezension zu Black Rabbit Hall von Eve Chase
Zerstörte Idylle
von Karin_Kehrer
Kurzmeinung: Gefühlvolle, sinnliche Familiengeschichte mit Klischees
Rezension
Karin_Kehrervor 6 Jahren
Die vier Kinder der Familie Alton verbringen jeden Sommer auf Black Rabbit Hall, ihrem idyllischen Zuhause in Cornwall, frei von elterlicher Aufsicht in wilder Freiheit. Amber, die älteste Tochter, kann sich nicht vorstellen, dass sich daran jemals etwas ändern sollte.
Doch ein Sturm zerstört die Familienidylle und die Unschuld ihrer Kindheit für immer.
Jahrzehnte später ist die Lehrerin Lorna zusammen mit ihrem Verlobten auf der Suche nach einem Platz, wo sie ihre Hochzeit feiern können. Als sie Black Rabbit Hall entdeckt, verfällt sie seinem Zauber. Und dann entdeckt sie eine verstörende Botschaft, eingeschnitzt in einen Baum.
Eine berührende Familiengeschichte auf zwei Zeitebenen. Zum einen ist da Lorna, die – genau wie ihre gerade verstorbene Mutter – ein Faible für Cornwall hat und sich sofort in das marode Anwesen verliebt – ohne zu wissen, welches Geheimnis es birgt.
Der zweite Strang führt zurück in die zu Ende gehenden Sechziger Jahre. Heldin ist hier Amber, die älteste Tochter der Altons, die hilflos den schrecklichen Ereignissen ausgeliefert ist, die ihrer Familie widerfahren.
Die Sprache ist sehr sinnlich und bildhaft, man entdeckt zusammen mit den Kindern das alte Herrenhaus und die verwilderte Umgebung.
Auch die Figuren sind sehr liebevoll gestaltet, man leidet so richtig mit den Kindern mit, die ihre Wurzeln verlieren.
Allerdings ist auch einiges vorhersehbar und genreüblich. Das Klischee der bösen Stiefmutter wird nach meinem Geschmack ein wenig zu sehr strapaziert.