Eve Houston

Dieser Roman umfasst 39 Kapitel und spielt sich in Dumfries and Galloway in der südlichsten Grafschaft Schottlands ab. Das Dorf selbst heißt Prior’s Ford. Zu Beginn gibt es zum besseren Überblick eine Liste der Hauptfiguren. Die Story wird dann auch aus den unterschiedlichen Sichtweisen der Dorfbewohner erzählt. Allerdings kommen die Wechsel ziemlich abrupt und gehen nahtlos ineinander über. Was mich persönlich störte und ich dabei sehr oft durcheinander geriet. So wurde ich im ersten Kapitel mit dem Dorf und seinen Bewohnern bekannt gemacht. Die Protagonisten sind authentisch dargestellt da alle ihre typisch schottischen Eigenheiten haben. Der Schreibstil war für mich persönlich nicht immer leicht zu lesen, da er zwischendurch schon mal unruhig werden konnte. Die Atmosphäre dagegen ist eher ruhig und ich merkte durchaus die Wärme die die Story ausstrahlt - besonders wenn sie von Clarissa berichtet. In diesem Roman geht es insgesamt um das Dorf selbst aber auch um die dort wohnenden Familien, ihren eigenen Geheimnissen und einen Neuanfang. So wird dieser Roman komplex und sehr vielschichtig zu lesen. Die Story ist meiner Meinung nach eher leicht aber ich persönlich musste mich dann schon das eine und andere mal konzentrieren. Kurz vor der Hälfte des Buches nimmt die Story langsam an Fahrt auf da ein Geheimnis herauskommt bei dem ich doch ziemlich erstaunt war. Es ist ein typisch schottischer Roman den man meiner Ansicht nach gut nach Feierabend oder an einem gemütlichen Wochenende lesen kann. Ich kam zwar bis etwa zur Hälfte des Buches nicht richtig in das Geschehen hinein, danach wurde es für mich besser. Prior’s Ford und seine Bewohner sollte der Leser meiner Ansicht nach mögen. Das Ende ist in sich abgeschlossen aber ich könnte mir durchaus einen nachfolgenden Band vorstellen. Ich vergebe drei Sterne. 

Das kleine Dorf in Schottland von Eve Houston

Den Leser erwartet ein locker, leicht und flüssig geschriebener Roman, der turbulent, emotional und  unterhaltsam ist. Liebevoll werden die Protagonisten Clarissa, Libby,Glen, Helen, Jenny und alle anderen Bewohner des kleinen Dörfchens Prior’s Ford in Szene gesetzt. Gleichzeitig runden alle Nebendarsteller das Bild von ihnen und ihrem Leben ab.

Clarissa ist nach dem Tod ihres Mannes in ihr zu Hause zurück gekommen. Sie ist auf der Suche nach Ruhe, um ihre Zukunft zu ordnen. Immer hat ihr Mann alle bestimmt und sie hat sich gefügt.  Ihre Gedanken- und Gefühlswelt liegt dem Leser wie ein offenes Buch vor Augen. 

Ein ruhiges kleines beschauliches Dorf mit einem Pub, einem Laden und Kleinstadt- Feeling. Als ein Mann im alten Steinbruch Fotos schießt, wird schnell klar das sich hier bald etwas ändern wird. Man will im alten Steinbruch wieder die Arbeit aufnehmen und das spaltet die Dorfgemeinschaft. Während die einen dafür sind, sind die anderen dagegen... Und so ist das gesamte Dorf in Aufruhr...

Der Autorin ist es fabelhaft gelungen, den kleinen Ort in Szene zu setzen. Ich hatte das Gefühl in Mitten der Natur zu sein. Dort leben die Menschen noch im Hier und im Einklang mit der Natur und sind mit dieser sehr verbunden.

Der Klappentext besagt folgendes: 

Als die ehemalige Lehrerin Clarissa in die beschauliche englische Kleinstadt zieht, will sie nur eins: einen Neuanfang nach dem Tod ihres Mannes wagen. Hier kommt sie in eine Welt, wie sie sie nie für möglich gehalten hätte: Hier gibt es Libby und Glen, die beiden so liebenswürdigen wie geheimniskrämerischen Kneipenbesitzer; Jenny, die gemeinsam mit ihren besten Freundinnen einen kleinen Souvenirladen betreibt … und natürlichen den ortsansässigen Laird mitsamt Frau und herrschaftlichem Anwesen – das leider etwas in die Jahre gekommen ist. Doch gerade als sie sich in ihrem entzückenden kleinen Cottage mit einer Tasse Tee in der Hand so richtig wohlfühlt, fällt ein Schatten auf »Prior’s Ford« … Aber wäre doch gelacht, wenn Clarissa gemeinsam mit ihren neuen Freundinnen nicht auch dieses Unwetter überstehen könnte!  

“Das kleine Dorf in Schottland” ist ein fesselnder Roman, der das Leben in einem malerischen schottischen Dorf zum Leben erweckt. Die Geschichte folgt allerdings den Erlebnissen verschiedener Dorfbewohner, wobei das Buch geschickt zwischen ihnen hin und her springt. Jeder Charakter bringt seine eigene Perspektive und Erfahrung in die Handlung ein, was zu einer reichen und vielschichtigen Erzählung führt. Etwas verwunderlich ist, dass dies mitten im Kapitel passiert und man sehr gut aufpassen muss, dass man jetzt "woanders ist", aber man hat keine Schwierigkeiten zu folgen. 

Es ist nicht korrekt, dass Clarissa nach dem Tod ihres Mannes in diese Kleinstadt zieht (sie wohnte bereits mit ihm da) und wenn man erwartet, dass sie die Protagonistin ist, dann wird man wahrscheinlich auch etwas enttäuscht sein, denn wie es auch der Titel verrät: Das ganze Dorf nimmt eine Rolle ein. :) 

Der Roman zeichnet sich durch seine lebendige Darstellung des Dorflebens aus. Als Leser fühlt man sich, als würde man direkt am Geschehen teilnehmen. Die Geschichten der Dorfbewohner sind kunstvoll miteinander verflochten, und das Buch springt geschickt von einem Charakter zum nächsten. Dieser narrative Stil hält die Spannung aufrecht und sorgt dafür, dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann.

Die Stärke des Romans liegt in seiner Fähigkeit, die Leser zu überraschen und gleichzeitig zu fesseln. Insgesamt ist “Das kleine Dorf in Schottland” ein bemerkenswerter Roman, der die Leser in die faszinierende Welt eines schottischen Dorfes entführt und auf jeden Fall Freude bereitet.