Prolog: Der Prolog ist allgemein gehalten und gibt keine konkrete Handlung Preis. Er ist sehr philosophisch gehalten und wird auch später im Buch noch einmal aufgegriffen. Mir persönlich hat er sehr gut gefallen, da er von der Stimmung her sehr gut in die Thematik des Buches einführt und einen zum Nachdenken anregt. Auch fand ich es sehr schön, dass der Inhalt des Prologs im späteren Teil des Buches noch einmal vorkam.
Inhaltliche Kurzbeschreibung: Im Vordergrund steht die Protagonistin Ella Tischler, die in einer Kleindstadt in Berlin lebt. Sie ist 19 Jahre alt und studiert im zweiten Semester Literaturwissenschaften. Sie ist schriftstellerisch veranlagt, liebt es Kurzgeschichten, Märchen und ganz besonders Gedichte zu schreiben und ist ein sehr sensibler Mensch. Das Buch beginnt damit, dass sie abends in ihrem Bett liegt und sich mal wieder die Augen ausweint, da ihr Exfreund Christian Stark, ihre erste große Liebe, mit der sie drei Jahre lang zusammen war, sie vor einigen Monaten betrogen und sie daraufhin mit ihm Schluss gemacht hat. Ella hat zwar mittlerweile einen neuen Freund namens Richard, einen sehr lieben, jungen Mann, dennoch hat sie die Schmerzen, die Christian ihr zugefügt hat, immer noch nicht ganz verarbeitet. Nach der Trennung hat sie ihr komplettes Leben umgekrempelt und ist nicht mehr sie selbst. Sie hat viele alte Gewohnheiten abgelegt, da sie diese zu sehr an Christian erinnern. Diese werden auch immer wieder im Buch aufgegriffen, was ich ebenfalls sehr schön fand. Jedenfalls wünscht sich Ella in diesem Moment, dass sie am liebsten die Erinnerungen an Christian wieder vergessen würde und das immer wieder. Sie schläft dabei schließlich ein und findet sich in einem furchtbaren Albtraum wieder. Sie muss ein gewaltiges Klettergerüst erklimmen, bei dem ihr nur furchtbare Schmerzen zugefügt werden. Ella erklimmt das Klettergerüst aber tatsächlich, wo oben schließlich eine alte Frau, die sich als ihre gute Fee preisgibt, die aber mehr an eine alte Hexe erinnert, auf sie wartet. Sie möchte Ella helfen ihre Erinnerungen zu verarbeiten, doch aus Verzweiflung wünscht sich Ella, dass sie doch einfach all ihre Erinnerungen an Christian vergessen möge. Die gute Fee zeigt sich zunächst widerwillig und warnt Ella vor den Konsequenzen dieses Wunsches, doch Ella lässt sich nicht beirren. Schließlich erfüllt die gute Fee ihr ihren Wunsch. Als Ella am nächsten Morgen aufwacht, hat sie keinerlei mehr Erinnerungen an Christian, aber sie erinnert sich auch nicht mehr an die Dinge, die mit ihm zusammenhängen. Das Einzige, was übrig bleibt, ist ein Fläschchen, auf dem "Erinnerung an Christian Stark" steht und in dem sich ein komischer Nebel befindet, den nur sie sehen kann. Das Problem an der ganzen Sache ist jedoch, dass sich natürlich alle anderen noch an Christian erinnern können, während Ella es nicht mehr kann und sich deswegen wie eine vermeindliche Verrückte aufführt. Sie ist quasi wieder auf dem Stand ihrer persönlichen Entwicklung, bevor sie vor drei Jahren Christian kennengelernt hat. Ihre Entscheidung zieht, wie von der guten Fee prophezeit, eine Reihe an Konsequenzen mit sich, mit denen Ella nur schwer umzugehen weiß. Wird Ella mit ihren verlorenen Erinnerungen zurechtkommen oder möchte sie sie wieder erlangen? Wie wird alles Enden? Das sind die enstcheidenen Fragen dieses Romans.
Das Cover: Das Cover passt perfekt zum Inhalt der Geschichte und zeigt vermutlich Ellas Hände an dem Morgen, als sie das Fläschchen mit ihrer verlorenen Erinnerung an ihren Exfreund aufhebt und mustert. Ich persönlich finde es wunderschönu und dazu auch noch perfekt passend zum Buch. Es bleibt in Erinnerung und man sieht auch, wie viel Mühe dahinter steckt. Mir gefällt es jedenfalls echt super!
Meine Meinung insgesamt: Ich habe dem Buch fünf Sterne gegeben, weil es mir im Allgemeinen unheimlich gut gefallen hat. Die Autorin ist nicht nur eine unheimlich liebenswerte Persönlichkeit, nein, sie kann auch noch schreiben! Sie hat einen sehr schön bildhaften Schreibstil. Sie schreibt Gefühle sehr bewegend aus und die philosophische Note des Romans, die die ganze Zeit einhergeht, hat sie super in ihren Schreibstil und in das Buch eingebaut. Mir hat das super gut gefallen! Außerdem schreibt sie die wörtliche Rede der Jugendlichen sehr überzeugend und genau so, wie sich junge Leute eben unterhalten. Es ist also sehr realitätsnah gehalten.
Mir haben des Weiteren die Überschriften der Kapitel sehr gut gefallen und ich war ein sehr großer Fan von der guten Fee! Eben weil die gute Fee überhaupt nicht so war, wie man sich eine gute Fee vorstellt, fand ich die drei Auftritte, die sie im Buch hat, sehr unterhaltsam zu lesen. Eine gute Fee eben mal anders.
Die Charaktere haben mir auch alle gut gefallen, sie waren alle realistisch und überzeugend. Man konnte sich gut in sie hineinversetzen und ihr Handeln nachvollziehen. Wobei mir die Ella, die ihre Erinnerungen an Christian noch hat, immer noch besser gefällt, als sie, die sie verloren hat.
Generell war es eine sehr schöne, abgeschlossene Geschichte. Ich habe sie innerhalb von zwei Tagen durchgelesen, weil sie spannend war und mich gefesselt hat. Aber vor allem hat sie mich sehr bewegt. Es verstecken sich viele unterschwellige Botschaften in dem Buch, spirituelle Ratgeber, die einen zum Nachdenken anregen. Das Buch hat eine schöne und klare Message und behandelt Probleme, mit denen jeder im Leben einmal zu kämpfen hat.
Es war einfach einmal eine schöne Geschichte für zwischendurch, die mich sehr bewegt und zum Nachdenken angeregt hat. Wer also mal Lust auf eine schöne Kurzgeschichte für zwischendurch hat, dem kann ich das Buch nur ans Herz legen! Ich wünsche der jungen Autorin noch viel Erfolg auf ihrem weiteren Werdegang und hoffe natürlich noch mehr von ihr zu lesen!
Eve Schefferski
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Eve Schefferski
Bitte, gib mir meine Erinnerung zurück!
Neue Rezensionen zu Eve Schefferski
Rund ums Buch:
Titel: Bitte, gib mir meine Erinnerung zurück!
Autor: Eve Schefferski
Verlag: AAVAA Verlag
ISBN: 978-3-8459-2430-4
Preis: 11,95 €
Cover:
Also ich muss gestehen, dass mir das Cover nicht ganz so gut gefällt. Das Motiv ist gut, aber der Hintergrund ist für mein Empfinden nicht so passend gewählt. Ich hätte die Hände, die das Fläschchen halten, auf einen weißen Hintergrund gebracht. Auch das Material ist durch die Beschichtung nicht ganz buchtypisch.
Inhalt:
Ella, eine 19-jährige Studentin der Literaturwissenschaften, wird durch eine Begegnung mit einer „Fee“ in einem Traum von ihren Erinnerungen an ihren Exfreund, der sie betrogen hat und der ihr Monate des Leids und Liebenskummer dadurch gebracht hat, befreit. Sie kann sich an nichts mehr erinnern und langsam nach und nach versteht sie die Welt um sich herum nicht mehr. Plötzlich macht sie wieder Dinge, die sie seit der Trennung strikt vermieden hat und ihre Freunde und Familie verstehen die Wandlung nicht ganz, für Ella ist sie aber auch nicht erklärbar, da sie sich ja nicht erinnert. Sie verstreitet sich mit ihren Freunden, ihr neuer Partner erkennt sie nicht wieder, in der Uni läuft alles schief... und Ella merkt, dass alles zusammenhängt und sie die Vergangenheit nicht einfach auslöschen kann.
Darstellungsweise/Schreibstil:
Eve Schefferski schreibt locker und wunderbar lesbar. Das Buch ist aus Sicht von Ella in der Ich-Form geschrieben und es ist eine eingängige Sprache, die es einem leicht macht, das Buch schnell zu lesen. Man findet sich immer wieder in Bildern wieder, denn Eve schreibt wunderbar bunt und erzählerisch und man taucht ein in die etwas spirituelle Welt dieses Buches.
Meine Meinung:
Mir gefällt die Idee der Story sehr gut. Auch, wenn ich überhaupt kein Fan von Fantasy Büchern bin, so hat mir der fantastische Hintergrund der Geschichte gut gefallen. Ich wünsche mir auch eine Fee, die mir ein paar Erinnerungen nimmt, aber dann fängt man an, darüber nachzudenken. Was wäre, wenn das nicht passiert wäre, dann ist im nächsten Schritt auch das nicht passiert. Alles hängt irgendwie zusammen und auch, wenn man die schmerzlichen Erfahrungen der Vergangenheit gerne vergessen möchte, so sind sie doch wichtig für unsere Entwicklung und unser Leben, genau wie die guten und positiven Erfahrungen und Erlebnisse.
Die Geschichte zieht einen direkt in ihren Bann und man ist schnell durch die 140 Seiten geflogen. Ich hätte gerne weiter gelesen.
Fazit:
Ein kurzweiliges young-adult Buch mit einem besonderen Thema, was zum Nachdenken anregt und einen ungemein positiven Eindruck bei mir hinterlassen hat. Ich hoffe, Eve schreibt weiter so spezielle Bücher, die einen mitnehmen!
Ich gebe 4,5 von 5 Sternen, aber nur, weil mir persönlich das Cover und das Material nicht ganz so gut gefallen hat.
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