Rezension zu "JUMP" von Eve Silver
Oha! Dieses Buch konnte mich von Anfang bis zum Ende packen – auch wenn der Anfang der Geschichte nur langsam Fahrt aufnahm.
Beginnen wir von vorne. Unsere Hauptprotagonistin Miki Jones stirbt bei dem Versuch, ein kleines Mädchen zu retten, und landet in einer Parallelwelt. Sie ist nicht tot – noch nicht, zumindest. In dieser Welt trifft sie auf unbekannte Menschen aber auch auf ihren Schulkameraden Luca. Gemeinsam müssen sie in einem Spiel auf Alien-Jagd gehen und diese töten. Bald schon stellt sich heraus, dass das kein Spiel, sondern bitterer Ernst ist. Sterben sie im Kampf, sterben sie auch in der realen Welt. Da die Geschichte aus Miki’s Sicht erzählt wird, ist das Ganze am Anfang noch sehr verwirrend. Erst nach und nach werden einige wenige Geheimnisse gelüftet und der Leser erfährt mehr über die Welt. Trotzdem bleiben genauso viele Fragen zum Schluss offen. Bspw.: Wie kann es sein, dass zwei verschiedene Welten gleichzeitig existieren und die »Spieler« die Aliens in einer Welt sehen können, in der anderen aber nicht? Ich bin gespannt, wie die Autorin diese Welt in den weiteren Bänden erklären wird.
Den Plot finde ich sehr spannend – immer wieder und scheinbar völlig willkürlich werden die Spieler in die Parallelwelt geholt, um dort die Aliens zu bekämpfen. Es warten nicht nur immer neue und andere Umgebungen auf das Team, sondern auch immer stärkere Gegner. Mit jedem Treffer sammeln die Spieler wertvolle Punkte und es wird gemunkelt, dass man, wenn man eine gewisse Punktzahl erreicht, das Spiel verlassen darf und nicht mehr zurückgeholt wird. Doch ist das wirklich so? Keiner weiß es so genau. Der Leser bekommt durch die Ich-Erzählperspektive immer nur so viel Informationen, wie er gerade braucht – kein bisschen mehr. Hier ist es ein wirklich gelungenes Stilmittel, denn es macht die ganze Geschichte noch viel spannender.
Die Charaktere mag ich grundsätzlich sehr – selbst wenn Jackson ein Klischee auf zwei Beinen ist. Er ist ein Badboy mit Sonnenbrille – arrogant, egoistisch und selbstgerecht. Doch Miki lässt sich nicht so leicht von ihm aus der Ruhe bringen und das gefällt mir. Zudem verbirgt unser guter Jackson ein spannendes Geheimnis unter seiner Sonnenbrille – was es damit wohl auf sich hat? Alle anderen Charaktere haben ihre ganz eigenen individuellen Züge und sie handeln nachvollziehbar und authentisch. Einzig Miki’s beste Freundin Carly ging mir, mit ihrem pubertären Verhalten, zeitweise richtig auf die Nerven – gut, dass sie nur ein Nebencharakter ist.
Für die Spieler gilt eine wichtige Regel. Keiner spricht in der realen Welt über das Spiel, ansonsten wird man schlimm bestraft. Obwohl diese Regel existiert, wird sie munter gebrochen – ohne jegliche Konsequenzen. Das war das Einzige, was mich an der Handlung etwas störte und nicht nachvollziehbar war.
Der Schreibstil hat mir gut gefallen – er war locker und leicht zu lesen, weshalb man die Geschichte in einem Rutsch durchsuchten kann.
Fazit:
Insgesamt bietet die Autorin dem Leser eine spannende und temporeiche Geschichte, die kaum vorhersehbar ist – na ja, bis auf den Love Interest. Das Setting und die Atmosphäre haben mich vollkommen überzeugt und wird für Gamerkollegen genauso interessant sein.
Sternewertung:
4.5 Sterne