Klappentext:
Bevölkerungsschwund, Bioterrorismus und Medikamentenknappheit gehören im England der nahen Zukunft zum Alltag. Die Regierung hat deshalb ein ebenso radikales wie fatales Gesetz erlassen: Personen über siebzig bekommen keine Antibiotika mehr. Werden sie krank, bleibt ihnen nur noch das Warten auf den Tod oder der Suizid. Kate ist Krankenschwester, doch statt ihre Patienten gesund zu pflegen, hilft sie ihnen nun beim Sterben. Nach einem dramatischen Ereignis beschließt Kate, sich auf die Suche nach ihrer Mutter zu machen, und stößt auf ein lange gehütetes Geheimnis …
Meine Meinung:
Whewww, es war eine lange Fahrt, die erst gegen Ende ein wenig Geschwindigkeit aufnimmt.
Wer einen actiongeladenen, rasanten oder spannungsgeladenen Thriller erwartet, wird hier enttäuscht.
Dieser Thriller erweckt den Thrill durch ein sehr realistisches Szenario:
Eine Zukunft, in der Antibiotika rationiert wird, um den zunehmenden Resistenzen entgegenzuwirken. Ü70-Jährige werden nicht mehr mit Antibiotika versorgt und so führen schon die kleinsten Infektionen häufig zum Tod.
Einerseits mochte ich das Buch, weil es sehr viele Denkanstöße bietet, z.B. zu Sterbehilfe, der Verantwortung ggü Mitmenschen und der Umwelt, Armut, Krankheiten und deren Bekämpfung in Entwicklungsländern vs. hier und vor allem zur Forschung. Das Buch erklärt sehr gut, dass die Forschung von Investitionen lebt. Die Investoren legen ihr Geld natürlich dort an, wo sie hohe Erträge vermuten. Deshalb wird in einige Forschungsgebiete ein Vermögen gesteckt, während andere Forschungen kaum vorankommen.
Die Szenarios, die in dem Buch geschildert werden, sind sehr real und erschreckend. Das Buch sensibilisiert und könnte dazu ermutigen, sich tiefer in die Materie einzulesen.
Als Unterhaltungsroman war das Buch mir allerdings zu schwer, trüb und langatmig. Man hätte den sehr ernsten Themen zumindest leichte oder gewitzte Dialoge gegenüberstellen können, um zwischendurch ein klein wenig Leichtigkeit zu schaffen.
Das Ende passte auch zu dem Buch. Es war geradezu bedrückend.
Rückblickend bin ich trotzdem froh, das Buch gelesen zu haben, weil ich die Thematik wirklich sehr interessant fand. Man muss sich einfach darüber bewusst sein, dass dieses Buch keine leichte Kost ist, dann kann man daran sehr viel Freude haben.
3 Sterne.