Evelina Jecker Lambreva

 4,5 Sterne bei 8 Bewertungen
Autor*in von Mein Name ist Marcello, Entscheidung und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Evelina Jecker Lambreva, 1963 in Stara Zagora, Bulgarien, geboren, lebt seit 1996 in der Schweiz. Sie arbeitet als niedergelassene Psychiaterin und Psychotherapeutin in Luzern und als Klinische Dozentin an der Universität Zürich. Ihr literarisches Schaffen in deutscher Sprache begründete sie mit dem Gedichtband Niemandes Spiegel sowie den Erzählbänden Unerwartet und Bulgarischer Reigen. Bei Braumüller erschienen: Vaters Land (2014), Nicht mehr (2016) Entscheidung (2019) und Im Namen des Kindes (2022)

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Evelina Jecker Lambreva

Cover des Buches Entscheidung (ISBN: 9783992002580)

Entscheidung

(2)
Erschienen am 14.10.2019
Cover des Buches Mein Name ist Marcello (ISBN: 9783992003624)

Mein Name ist Marcello

(2)
Erschienen am 03.06.2024
Cover des Buches Vaters Land (ISBN: 9783992001064)

Vaters Land

(2)
Erschienen am 26.02.2014
Cover des Buches Nicht mehr (ISBN: 9783992001668)

Nicht mehr

(2)
Erschienen am 04.10.2016
Cover des Buches Im Namen des Kindes (ISBN: 9783992003273)

Im Namen des Kindes

(0)
Erschienen am 16.05.2022

Neue Rezensionen zu Evelina Jecker Lambreva

Cover des Buches Mein Name ist Marcello (ISBN: 9783992003624)
Kristall86s avatar

Rezension zu "Mein Name ist Marcello" von Evelina Jecker Lambreva

Kristall86
5 verdiente Sterne!

Klappentext:

„In Mailand stellt eine berühmte Schweizer Schriftstellerin ihren neuen Kriminalroman vor. Während der Veranstaltung steht ein Mann aus dem Publikum auf und behauptet, die Schriftstellerin habe seine Biografie gestohlen und seine persönliche Geschichte erzählt. In dem darauf folgenden Skandal droht er mit einer Klage, besucht immer wieder Veranstaltungen, stalkt sie und will herausfinden, warum sie das getan hat. Die Schriftstellerin kann sich das alles nicht erklären, sie kennt den Mann nicht, lässt sich aber auf ein Gespräch mit ihm ein. Die beiden gehen eine Liaison ein und verlieben sich sogar ineinander. Durch die Nähe kommen sie der Wahrheit immer mehr auf die Spur und entdecken Unglaubliches. Eine dicht erzählte Geschichte mit einem erstaunlichen und nicht erwarteten Ende.“


Der Klappentext hatte mich sofort in den Bann gezogen und ab der ersten Seite war ich diesem Buch sowieso verfallen. Die Leserschaft taucht hier sehr schnell in die Situation ein und man verfolgt das Geschehnis mit großer Neugier. Die Autorin weiß den Leser einfach zu fesseln. Ihre Worte sind bestens gewählt, der Spannungsbogen ebenso stets gespannt wenn es notwendig ist und alles ist hier für meine Begriffe sehr gut austariert. Die Geschichte der beiden Protagonisten ist ein Knaller für Leser, die gern analysieren und gerne hinter die Gesichter blicken. Fazit: ein kleines Büchlein mit shr tiefsinnigem Inhalt! 5 Sterne!

Cover des Buches Mein Name ist Marcello (ISBN: 9783992003624)
Sigismunds avatar

Rezension zu "Mein Name ist Marcello" von Evelina Jecker Lambreva

Sigismund
Psychologisch interessant und spannend

REZENSION
– Es ist nur ein schmächtiges Büchlein und gerade einmal 240 Seiten stark. Doch „Mein Name ist Marcello“ der im Juni im Braumüller Verlag veröffentlichte Roman der in Bulgarien geborenen und seit 30 Jahren in der Schweiz lebenden Schriftstellerin Evelina Jecker Lambreva (61) ist ein Beweis, dass auch in der Literatur das Motto „In der Kürze liegt die Würze“ durchaus seine Berechtigung hat. Diese Erzählung braucht nicht die epische Breite, sondern dringt auf wenigen Seiten so tief in die Psyche ihrer beiden Protagonisten ein – eine Schweizer Bestseller-Autorin und ein italienischer Kunsthändler – , dass es einem kaum möglich ist, das Buch aus der Hand zu legen.

Worum geht es? Die Schriftstellerin Fabiana Bianchi stellt in Mailand in öffentlicher Lesung ihren neuen Kriminalroman vor. Plötzlich meldet sich ein Zuhörer zu Wort und behauptet, die Autorin habe seine Biografie gestohlen, in ihrem Roman also ohne seine Einwilligung seine eigene Lebensgeschichte erzählt. Fabiana ist schockiert, denn sie kennt diesen Mann nicht, der sich ihr als Paolo Pivoli vorstellt. Doch es kommt noch schlimmer: Paolo droht ihr mit Klage vor Gericht, besucht jede ihrer weiteren Lesungen und sitzt immer in der ersten Reihe, was Fabiana als direkte Bedrohung empfindet und sie total verängstigt, weshalb sie die Reihe ihrer Lesungen schließlich abbricht, um keine weitere Begegnung zu ermöglich. Doch bei einer ganz anderen Veranstaltung stoßen beide zufällig auf einander. Fabiana, die sich trotz ihrer Angst vor Paolo von seiner männlichen Ausstrahlung angezogen fühlt, geht mit ihm sogar eine Liaison ein …. und ein „Happy End“ scheint für beide vorgezeichnet.

Doch dies ist nur die Rahmenhandlung. Wir Leser ahnen frühzeitig – sogar der Klappentext des Buches offenbart es –, dass weit mehr hinter dieser Geschichte stecken muss. Die Autorin schildert rückblickend die jeweilige Lebensgeschichte ihrer beiden Figuren, beginnend mit beider frühen Kindheit: Die kleine Fabiana, von Abträumen geplagt, wächst wohl behütet in der Schweiz bei ihrer gutsituierten, alleinerziehenden Mutter auf, wird wegen ihrer Angstzustände von anderen Menschen ferngehalten und von einem Privatlehrer unterrichtet. Dagegen lernt Paolo in Italien frühzeitig, sich in seiner menschlich zerrütteten Familie zu behaupten, Macht über andere zu bekommen und zu seinem Vorteil auszunutzen.

Evelina Jecker Lambreva versteht es dank ihrer Erfahrung als niedergelassene Psychiaterin und Psychotherapeutin, im Laufe ihrer Erzählung so tief in die Psyche ihrer beiden charakterlich gegensätzlichen Figuren einzudringen und uns die Empfindungen, Ängste und Nöte sowie die inneren Kämpfe der jeweiligen Person in so komplexer Form, aber atmosphärischer Dichte leicht nachvollziehbar und so verständlich zu beschreiben, dass man als Leser mit ihnen empfinden, sich mit beiden ängstigen muss. Die Autorin schafft es, mit ihrer Geschichte uns Leser zu berühren, uns in Spannung zu versetzen, dass es schwerfällt, die Lektüre zu unterbrechen.

Es wird wohl auch den einen oder anderen kritischen Leser geben, dem die Handlung vielleicht in manchem Punkt zu konstruiert ist. Das mag für die Rahmenhandlung gelten. Doch selbst diese Kritik schmälert nicht die grundsätzliche Qualität des Romans, in dessen Kern es um Selbstfindung und Identität der Protagonisten, um familiäre Beziehungen und die Entwicklung ihrer jeweils eigenen Persönlichkeit geht, und die trotz aller Gegensätzlichkeit beide gleichermaßen von ihrer Familie betrogen wurden.

Während wir die Entwicklung beider Protagonisten vom Kind zum Erwachsenen begleiten, wird der kurze Roman unmerklich zu einem Psychothriller, dessen Spannung sich wie ein Ballon immer weiter „aufbläst“ …. bis die Autorin diesen Ballon durch eine völlig überraschende Wendung ihrer Geschichte unerwartet zum Platzen bringt. So ist „Mein Name ist Marcello“ ein in seinem dramatischen Aufbau ungewöhnlicher, in seiner psychologischen Tiefe beeindruckender Roman. Man kann diese 240 Seiten an nur einem langen Abend durchlesen. Doch die Erzählung wird bei vielen Lesern sicher noch ein paar Tage nachwirken und sie über das Schicksal von Fabiana Bianchi und Paolo Pivoli nachdenken lassen.

Cover des Buches Entscheidung (ISBN: 9783992002580)
K

Rezension zu "Entscheidung" von Evelina Jecker Lambreva

kvel
Bulgarische Lebenswirklichkeit im Kommunismus kurz vor der Wende.

Inhalt, gemäß
Buchrückseite:
Bulgarien im Sommer 1987. Die junge Ärztin Anja
wird wie Hunderte Medizinabsolventinnen und -absolventen vom Staat
auf Land beordert. Sie tritt ihre erste Stelle in einem
gottverlassenen Dorf im Balkangebirge an. In der harten Lebensschule
des Dorfes Svescht lernt sie nicht nur den Tod, das Leiden und die
Nöte der eigenartigen Dorfbevölkerung kennen, sondern wird auch mit
den bestürzenden Schicksalen der Insassen des dortigen Heimes für
Kinder und Jugendliche aus randständigen Familien konfrontiert.
Ein
Lichtblick ist die Lehrerin Dora. Wie Anja verachtet auch sie das
kommunistische System, die Gewalt und den Gewaltapparat, der sich
lückenlos und in verschiedenen Formen vom Schul- bis ins
Greisenalter der Menschen in der bulgarischen Gesellschaft hinzieht.
Dass sich zwischen den zwei stillen Rebellinnen eine Freundschaft
entwickelt, bleibt dem Geheimdienstler Genosse Nakov, der alle Fäden
im Dorf zieht, nicht verborgen.


Meine Meinung:

Es passiert nicht
viel in diesem Roman. Man darf also keine große Action oder so
erwarten. Aber die leisen Töne machen es.


Es wird davon
berichtet, wie die Medizinstudentin sofort nach ihrem Abschluss in
die Allgemeinarzt-Wirklichkeit ohne Vorbereitung und Unterstützung
hineingeworfen wird.

Nebenbei erfährt
man als Leser auch einiges von dem Land, dem Wesen und der
Lebenswirklichkeit der Bulgaren.
Auch die politischen Umstände
während des Kommunismus und (kurz vor) der Wende werden
geschildert.
Die beschriebene „Brutalität“ (nicht körperliche
Gewalt) und Vermessenheit im Bezug auf Gegenleistungen und
Unterstellungen der Kommunismus-Vertreter erschreckte mich beim
Lesen.


Fazit: Vielleicht
ein Geheimtipp für Leser, die mal wieder etwas anders suchen.


Zitat von der
Umschlaginnenseite:
„Mit genauer Beobachtungsgabe und Feingefühl
gibt Evelina Jecker Lambreva Einblick in die bulgarische Gesellschaft
unmittelbar vor und nach der Wende und schafft so eine literarische,
intime Landeskunde ihrer Heimat.“
Dem kann ich voll und ganz
zustimmen.

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