Evelyn Steinthaler

 4,7 Sterne bei 23 Bewertungen

Lebenslauf

Die 1971 in Klagenfurt geborene Publizistin und Kommunikationswissenschaftlerin Evelyn Steinthaler ist als Autorin, Herausgeberin, Hörbuchproduzentin, Übersetzerin, Biografin auch in der politischen Bildung tätig. Für das Buch „Frauen 1938“ erhielt sie den Bruno-Kreisky-Anerkennungspreis für das Politische Buch. Zuletzt bei Kremayr & Scheriau erschienen: „Mag’s im Himmel sein, mag’s beim Teufel sein“ (2018).

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Evelyn Steinthaler

Cover des Buches Schau nicht hin (ISBN: 9783218013383)

Schau nicht hin

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Erschienen am 21.02.2024
Cover des Buches Mehr als ein Leben (ISBN: 9783903290433)

Mehr als ein Leben

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Erschienen am 01.04.2022
Cover des Buches Morgen muß ich fort von hier. (ISBN: 9783852862088)

Morgen muß ich fort von hier.

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Erschienen am 01.04.2011
Cover des Buches Wien 1945 (ISBN: 9783902950253)

Wien 1945

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Erschienen am 15.04.2015

Neue Rezensionen zu Evelyn Steinthaler

Cover des Buches Schau nicht hin (ISBN: 9783218013383)
R

Rezension zu "Schau nicht hin" von Evelyn Steinthaler

Opportunismus
Renate1964vor 4 Monaten

Evelyn Steinhammmer schreibt leicht lesbar anekdotenreich und trotzdem fundiert über vier Schauspielerinnen in der NS-Zeit.

Doch fällt es mir sehr schwer, das Buch zu bewerten. Die Biographien würden für mich uneingeschränkt 5 Sterne verdienen, doch die Fragen und die Wertung scheinen mir zu selbstgemacht und leichtfertig. Wie weit positionieren wir uns im Bezug auf die Ungerechtigkeiten der Gegenwart? Wie weit nehmen wir, die so viel Zugang zu Informationen haben, sie zur Kenntnis? Haben wir Vorbildcharakter für Kinder, Freunde...?

Cover des Buches Schau nicht hin (ISBN: 9783218013383)
Bellis-Perenniss avatar

Rezension zu "Schau nicht hin" von Evelyn Steinthaler

„Erst kommt das Fressen, dann die Moral.“ (aus der Dreigroschenoper/Bertold Brecht)
Bellis-Perennisvor 6 Monaten

Evelyn Steinthaler untersucht in diesem Buch anhand von vier erfolgreichen Künstlerinnen, wie weit diese in der NS-Zeit bereit waren, für ihren Erfolg zu gehen. Wie weit mussten sie sich dem Regime anbiedern, beugen, sich zu willigen Helferinnen machen lassen oder haben sie sich freiwillig vor den Karren spannen lassen? 

Die vier Diven, die die Autorin unter die Lupe nimmt sind: 

  • Lída Baarová
  • Zarah Leander
  • Marika Rökk
  • Kristina Söderbaum  

Nachdem Kunst nicht im luftleeren Raum entsteht, muss das Umfeld genau betrachtet werden. Kann man Werk und Künstlerin trennen? Oder muss man das sogar? Diese Frage stellt sich heute mehr als je zuvor, wenn sich die Diskussion auch in Richtung der Aspekte der „#MeToo-Bewegung“ verlagert haben.  

Sollen Filme oder Theaterstücke nicht mehr gesehen werden, weil Schauspieler, Regisseure oder andere Involvierte sich sexueller Übergriffe schuldig gemacht haben? Gilt für das politische Statements so mancher Künstler zu Putins Angriffskrieg auf die Ukraine nicht Ähnliches? Gibt es hier Parallelen zur NS-Diktatur? Womit ich wieder bei diesem Buch bin.  

Der Titel des Buches „Schau nicht hin“ hat für mich zweierlei Bedeutung: Zum einen, dass die Künstler selbst nicht auf die Verbrechen des Regimes geschaut haben, und zum anderen die Aufforderung an das Publikum deren Werke nicht anzusehen. Denn worum geht’s bei den Darstellern? Vorrangig um den eigenen Erfolg. Eine Anbiederung mit dem jeweiligen Regime ist da natürlich förderlich. 

Dazu passt das Zitat aus Bertold Brechts „Die Dreigroschenoper“ perfekt: „Erst kommt das Fressen, dann die Moral.“.  

Evelyn Steinthaler untersucht penibel die Biografien der vier Diven. Keine ist vom Regime „gezwungen“ worden. Alle vier haben sich FÜR ihre Karriere in der NS-Zeit entschieden. Andere wie Marlene Dietrich emigrierten oder wurden boykottiert und von der Gestapo überwacht wie Renate Müller (1906-1937), deren Sturz aus dem Fenster ihrer Villa bis heute für diverse Spekulationen sorgt.  

„Gefeiert, gefallen, verehrt“ oder müsste es eher „Gefeiert, verehrt, gefallen“ heißen? Doch wie die Autorin feststellt, ist die Verehrung vor allem bei Marika Röck und Zarah Leander auch nach dem Ende des NS-Terrors ungebrochen. Ich kann mich an Samstagnachmittage oder Abende erinnern, an denen die Röck über den Bildschirm steppte. 

In ihrem letzten Abschnitt beleuchtet Evelyn Steinthaler den Aspekt der Kunst als Stütze der Macht bis in die Gegenwart. Kann Kunst überhaupt „unpolitisch“ sein? Ich erinnere an die McCarthy-Ära in den USA in der zahlreiche Künstler de facto mit einem Arbeitsverbot belegt waren, weil man sie verdächtigte, den kommunistischen Ideen nahe zu stehen.  

Die vier Schauspielerinnen Lída Baarová, Zarah Leander, Marika Rökk und Kristina Söderbaum dienen in diesem Buch als Paradebeispiel für das perfekt-perfide Zusammenspiel von Kunst und Macht.  

Fazit:

Gerne gebe ich diesem Buch, das den Bogen von einer Karriere in der NS-Zeit bis hin zur aktuellen Diskussion um die Trennung Werk und Künstler spannt, 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

 

 

 

Cover des Buches Schau nicht hin (ISBN: 9783218013383)
A

Rezension zu "Schau nicht hin" von Evelyn Steinthaler

Ein echtes Sachbuch Highlight
alina_liest07vor 7 Monaten

Lída Baarová, Zarah Leander, Marika Rökk und Kristina Söderbaum haben, bei allen Unterschieden, mehrere Dinge gemeinsam: Sie waren alle Schauspielerinnen und sie alle haben zur NS-Zeit vor der Kamera gestanden. Mehr noch, sie wurden so zu, teils weltberühmten, Stars der Zeit. Auch sind alle vier Frauen nicht in Deutschland aufgewachsen, sondern haben sich, teils ganz bewusst, für eine Karriere inklusive entsprechender Privilegien im Dritten Reich entschieden.

Dieses Buch und die Geschichten vom Aufstieg und Fall seiner Hauptdarstellerinnen haben mich absolut fasziniert. Evelyn Steinhalter schafft es sowohl eine gewisse Neugier und Faszination für die vier, mir bis dahin unbekannten, Filmdiven zu wecken, als auch wichtige und sehr aktuelle Fragen zu den Themen Kunst, Politik und die Trennung von Beidem zu stellen. Dabei spannt sie den Bogen bis in die heutige Zeit und stellt auch hier die Frage inwiefern Kunst und seine Künstlerinnen, sowohl in Film- als auch der Musikbranche, und Politik miteinander verbunden sind.

Dieses Sachbuch ist nicht nur sehr gut recherchiert und stellt kluge Fragen, es ist auch toll erzählt, voller Anekdoten und hat mich sehr gefesselt. Vor allem, aber regt es zum Nachdenken an: Inwiefern kann und sollte man Kunst vom Künstler: in trennen, gibt es sowas wie unpolitische Kunst und wie bewertet die Öffentlichkeit Karrieren im Nachhinein? Wessen Geschichten werden überhaupt erzählt und welche nicht? 

„Schau nicht hin“ ist ein echtes Sachbuch Highlight – die perfekte Mischung aus Information, Analyse und spannenden Biografien– eine absolute Leseempfehlung!

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