Cover des Buches Incendium. Wofür du auch brennst: Band 2 (ISBN: 9783959270007)
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Rezension zu Incendium. Wofür du auch brennst: Band 2 von Evelyn Uebach

Finden Cel und Remo zusammen, um ihren Gegner zu besiegen?

von annlu vor 8 Jahren

Rezension

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annluvor 8 Jahren

Ich war hier, ganz auf mich alleine gestellt. Es gab keine Mitwisser, keine Komplizen. Das war gut so, nur leider fühlte es sich nicht so an. Es war entseelt grausam, völlig alleine dazustehen.

Band 2 der Dilogie

Celeyana hat einen Vertrag mit Lucio Risomente geschlossen. So lange sie seine Schülerin bleibt, stellt er seine Jagd auf die Seelenpartner ein und lässt ihre Freunde in Ruhe. Doch leicht macht er es ihr nicht: Er setzt sie als Spionin gegen Remo ein, der inzwischen zum Thronfolger ernannt wurde und in ihr eine Verräterin sieht. Sie aber hat eindeutig noch Gefühle für ihn.


Die Geschichte wird wie Band eins von Cel erzählt, wobei immer wieder Abschnitte Remos Sicht der Dinge zeigen. Die Kapitel werden mit Zitaten eingeleitet, von denen eines passend für die Ansichten und Handlungen der Charaktere zu Beginn des Buches stehen kann: Ich habe mich schon tausendmal über die Fähigkeit des Menschen gewundert, das höchste Ideal neben der niedrigsten Gemeinheit in seiner Seele hegen zu können, und beides mit vollkommener Aufrichtigkeit (Dostojewski).

Ich beziehe es sowohl auf Cel, die sich zum Ziel gesetzt hat, Lucio zu zerstören, dabei aber Kompromisse eingeht, die sie immer mehr ihr altes Ich vergessen und Dinge tun lässt, die eigentlich ihren Moralvorstellungen entgegenstehen. Genauso passend ist das Zitat für Risomente selbst, aus dessen Vergangenheit man erfährt, dass er durch den Verrat seiner Geliebten erst zu dem „Bösen“ geworden ist. Zudem ist da noch Remo, der in seinem unterdrückten Liebeskummer Cel an sehr vielen Dingen die Schuld gibt, seine eigenen Beweggründe als gut ansieht und keinerlei Vertrauen in sie hat. Gerade diese Einstellung verbunden mit einer recht unreifen Art mit Celeyanas „Verrat“ umzugehen, hat dazu geführt, dass Remo einige Sympathiepunkte eingebüßt hat und ich mich über seine Einstellungen geärgert habe.

Dass Cel eigene Pläne hat, Gray dafür sorgen will, dass sie aus den Fängen Lucios befreit wird, Remo sich erst mit seinem neuen Status und seinen Gefühlen, dazu noch die ehemalige Mörderin Risomentes Dorne geheimnisvolle Pläne schmiedet, führt dazu, dass nicht immer klar ist, wer nun die Seite des Guten und wer die des Bösen darstellt und wo die einzelnen Loyalitäten liegen. Nachdem auch Remos Mutter, Cels ehemaliger Verlobter Lowdan und Lucio ihre eigenen Pläne verfolgen, dabei allen anderen einen Schritt voraus zu sein scheinen, scheint es so, als hätten weder Remo noch Cel eigene Möglichkeiten sich dagegen zu wehren und wären nur Spielbälle der Mächtigeren.

Die Gefühle zwischen den Beiden sind dem Leser klar, sie selbst werden von ihnen aber ziemlich beherrscht und Kleinigkeiten können zu einem Missverständnis werden. Dabei fühlte ich mich manchmal an eine Teenieromanze erinnert, bei der jedes Wort in die Waagschale geworfen wird und zu einem Drama führen kann. Dennoch fand ich auch diesen Teil ganz nett (wenn er bei mir auch zu einigem Augenverdrehen geführt hat).

Das Buch hat es auf jeden Fall geschafft, Emotionen bei mir auszulösen. Vielleicht aber andere, als es von der Autorin geplant war. So habe ich mit den Charakteren mitgelebt und mich auch über ihre Handlungen und Entscheidungen geärgert. Irgendwann war bei mir der Punkt erreicht, an dem ich mich bei dem Hin und Her, das durch ihre Gefühle provoziert wird, auf eine der Seiten geschlagen habe und eigentlich gar kein happy end mehr wollte. Das Ende war dann auch passend: einige Ereignisse werden hier abgeschlossen, das Ende bleibt aber auch offen genug.

Fazit: Die Geschichte war interessant. Die Liebesgeschichte hat mir eine Zeit lang gut gefallen (trotz etwas unreifem Hin und Her). Einen Stern Abzug bekommen von mir die Charaktere, da mir sehr wichtig ist, dass man zu Entscheidungen steht und die entsprechenden Konsequenzen trägt. Sie aber haben sich mal für die Liebe entschieden, dann wieder total dagegen gehandelt, nach einiger Zeit sich wieder zusammengetan nur um sich dagegen zu entscheiden, aber nicht entsprechend zu handeln. Dadurch haben sie einiges an Sympathie eingebüßt und gerade die Szenen um die Beiden haben Teile ihres Reizes verloren. Trotz dieses Kritikpunktes war die Geschichte lesenswert.

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