Everett True lebte den Auf- und Abstieg der zeitlosen Grunge-Pioniere Nirvana, machte die Kurtneys miteinander bekannt und verpasst dem Leser mit "Nirvana - die wahre Geschichte" einen Schuss voll Kotze, Regen, Lachen und Musik, das wie eine Nadel Heroin unter die Haut geht.
Kurt Cobain und Krist Novoselic kämpfen sich durch eine Zeit, in der Platten Geld und Künstler Maschinen sind. Aus eigener Kraft starten sie in Olympia, schaffen es zum IndieLabel Sub-Pop und mit dem passenden Schlagzeuger Dave Grohl schließlich zum Major-Label.
"Smells like Teen Spirit" erreicht Platz eins, Kurt übergibt sich gerade und kotzt Blut, während Krist seine Bassgitarre in das Schlagzeug von Dave hämmert. Dazwischen gibt es Frauen, Drogen und den tragischen Werdegang von Kurt Cobain und Courtney Love.
Unterteilt in die drei Kapitel "Aufstieg", "Ziel", und "Abstieg" zeigt Everett True, wie Kurt in Aberdeen aufwächst, von zu Hause rausfliegt und mit Krist seinen Weg nach Olympia macht. Er lässt den Leser teilhaben an Gitarrenmassakern, Jointpartys auf dem Küchenboden und Stagediving zwischen Holzfällerhemden. Der Erfolg lässt nicht lange auf sich warten, als Sub-Pop an die Tür klopft und Nirvana sagt "ja", obgleich ihnen Erfolg Scheiß egal ist. Der Autor schafft es dem Leser das Gefühl von Grunge zu verpassen und steckt ihn förmlich an im Fieber dieser Achterbahnfahrt zu ertrinken. Die Ohren, die "Teen Spirit" zum ersten Mal hörten tanzten vor Glück und man suhlt sich förmlich in der Faszination, wie Everett diese ganze vernichtende Stimmung beschreibt und kleine Anekdoten und Legenden erzählt.
Im Kontrast dazu steht die andere Hälfte des Buches, die von Melancholie überschattet ist, in der Distanz König ist, während Kurt und Courtney sich abgrenzen, das Major-Label ein Konzert nach dem anderen plant und eigentlich gar nichts mehr so ist, wie es malwar.
Je weiter der Leser liest, desto mehr wird er von Everett's Worten traumatisiert, denn er will verstehen, wie es zu der Tragödie am Ende kommt und, wenn alles vorbei ist, ist man mehr verliebt denn je in die Musik.
Everett True hat sich mit diesem Gefühlsstück Geschichte selbst übertroffen und mehr kann man über Nirvana nicht sagen...naja, was auch immer, egal... (oh well, whatever, nevermind)